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Beratungen in PotsdamZukunft der Heuss-Akademie in Gummersbach ist nach wie vor ungewiss

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Prof. Ewald Grothe im Porträt.

Prof. Ewald Grothe leitet das Archiv des Liberalismus. Was aus dem historischen Gedächtnis der Liberalen wird, ist ebenfalls offen.

Die Ehrenvorsitzende der FDP Oberberg, Ina Albowitz-Freytag, hat seit Bekanntwerden einer drohenden Schließung viele Gespräche geführt.

Die Zukunft der Gummersbacher Theodor-Heuss-Akademie ist weiter ungewiss. Von der Zentrale der Friedrich-Naumann-Stiftung mit Sitz in Potsdam kommen auf Nachfrage nur Hinweise darauf, dass aktuell Gespräche geführt würden. Die gab es zuletzt auch in Gummersbach: An einer Betriebsversammlung in der Heuss-Akademie nahm auch die Geschäftsführung aus Potsdam teil. Dazu berichtet die Pressestelle in Potsdam: „Die Geschäftsführerin der Stiftung war in Gummersbach, weil der Betriebsrat Gummersbach zu einer Betriebsversammlung eingeladen hatte. Es entspricht der guten Übung in der Stiftung, dass die Geschäftsführung diese Einladung annimmt und einen Bericht der Geschäftsführung abgibt.“

Zu der Nachfrage, ob es richtig ist, dass der Naumann-Stiftung aktuell vier Millionen Euro im Etat fehlen sollen, gab es ebenso keine Antwort wie zu dem Thema, was aus dem Archiv des Liberalismus in Niederseßmar wird, falls die Heuss-Akademie geschlossen wird. Der dafür zuständige Leiter, Prof. Ewald Grothe, hat auf die Zuständigkeit von Potsdam bei Presseanfragen verwiesen, wie schon zuletzt Akademieleiter Lorenz Deutsch.

Seit Bekanntwerden einer drohenden Schließung gab es viele Gespräche

Derweil berichtet die Ehrenvorsitzende der FDP Oberberg, Ina Albowitz-Freytag, dass sie seit Bekanntwerden einer drohenden Schließung eine Vielzahl von Gesprächen geführt habe. Darunter auch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Karl-Heinz Paqué. Für sie, sagt Albowitz, ist es bereits das dritte Mal, dass sie um den Fortbestand der Einrichtung kämpfen muss. „Und ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal erleben muss“, sagt sie dieser Zeitung.

Auslöser für die finanzielle Schieflage ist die jüngste Bundestagswahl. Hier schaffte es die FDP nicht mehr in den Bundestag. Akademieleiter Lorenz Deutsch sagte, dass es ja kein Geheimnis sei, wie die Akademie finanziert werde – und zwar über die Friedrich-Naumann-Stiftung. Und deren Etat hänge vom Abschneiden der FDP bei den letzten vier Bundestagswahlen ab. Das gute Ergebnis aus dem Jahr 2009 sei nach der letzten Bundestagswahl in diesem Jahr weggefallen: Die FDP ist nicht mehr ins Parlament eingezogen, und deshalb bekomme die Stiftung weniger Geld. Ob es noch für Niederseßmar reicht, werden die Beratungen in Potsdam zeigen.