Abo

Aus dem Dornröschenschlaf weckenPark Plietz in Lindlar wird umgestaltet

3 min
Direkt an den historischen Ortskern grenzt der Park Plietz, der jetzt aufgewertet werden soll.

Direkt an den historischen Ortskern grenzt der Park Plietz, der jetzt aufgewertet werden soll.

Erlebbarer und offener soll der Park Plietz werden. Bei der Umgestaltung steht die Nachhaltigkeit im Fokus.

Viele lobende Worte fanden die Politiker aller Fraktionen zur Umgestaltung und Aufwertung von Park Plietz, die Malin Schulz vom Architektenbüro B.A.S. in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses vorstellte. Die Maßnahmen sind Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek) und werden aktuell mit 50 Prozent bezuschusst. Es ist nach dem geplanten Umbau der Freiflächen am Kulturzentrum der zweite Baustein innerhalb des Isek, zu dem auch die Umgestaltung des Ortskerns zählt.

Und SPD-Fraktionschef Michael Scherer merkte an, dass sich seine Fraktion die Umgestaltung von Park Plietz erst zu einem späteren Zeitpunkt im Isek gewünscht habe und dafür den Ortskern früher.

Große Zustimmung aus der Politik

„Das wird etwas Tolles, ein Kleinod wird aus dem Dornröschenschlaf erweckt“, sagte Armin Brückmann, Fraktionschef der CDU. Es werde nachhaltig, inklusiv und attraktiv, so Scherer. Für die signalisierte Fraktionssprecher Ingo Harnischmacher die Zustimmung. Es sei eine gute Planung und auch wichtig und richtig, dass die Betroffenen vor Ort eingebunden worden seien. Positiv reagierte auch Maximilian March von den Linken auf die Pläne. Er begrüßte, dass der Steinhauerpfad durch den Park geführt werden soll, und schlug vor, an den entsprechenden Stellen im Park darauf hinzuweisen, dass Baumaterialien wiederverwendet und aufgearbeitet worden seien. Auch BSW und FDP begrüßten die Pläne, und der Ausschuss beschloss einstimmig die Umsetzung der vorgelegten Planung.

Sie sieht neben Neupflanzungen, Wildblumen, Totholzhecke, Hochbeete, Trockenmauern, einen Barfußpfad und neue Spielgeräte vor, darunter auch Matschtische und einen Sandkasten, der von Kindern im Rollstuhl genutzt werden kann. Der aktuelle Südeingang soll erweitert werden, damit sich der Eingang zum Ortskern hin öffne. Dort sind auch Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellplätze vorgesehen. Das gilt auch für den Nordeingang an der Kamper Straße. An der Ostseite soll der vorhandene Eingang ebenfalls angepasst werden, die Brücke bleibt erhalten, ein weiterer Weg werde angelegt, der auch barrierefrei sei. Die beiden Wasserläufe seien vor Jahren aus der Verrohrung befreit worden. Sie sollen an einigen Stellen zugänglich gemacht werden. Die Sorgen einiger Politiker, dass Kinder durch die größeren Zugänge leichter auf die Straße laufen könnten, sollen berücksichtigt werden.

Park besser in den Ortskern integrieren

Der Park solle insgesamt sichtbarer und besser in den Ortskern integriert werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit würden etwa Pflastersteine von dem Umbau an Kulturzentrum verwendet und alte Sitzgelegenheiten aufgearbeitet. Der Gemeinschaftsgarten bleibe erhalten. Für die Planungen wurden Gespräche mit dem nahe gelegenen Kindergarten ebenso geführt wie mit den Vertretern von „Essbares Lindlar“, die in dem rund 9200 Quadratmeter großen Park einen Gemeinschaftsgarten betreiben. Gegründet wurde die Anlage als Privatpark der Familie Plietz um 1900. Der Park ist öffentlich, die Villa Plietz befindet sich in Privatbesitz. Rund 340.000 Euro wird die Umgestaltung kosten.