Mit Leichtathletik und dem Fußball im Stadion in der Habbach begann 1925 das Sportangebot in Frielingsdorf.
Anfang als JünglingsvereinDas sind die Meilensteine in der Chronik des SV Frielingsdorf

Ab dem Jahr 1928 kickten Frielingsdorfs Fußballer im Stadion „In der Habbach“, das in Eigenleistung entstand. Dieses Bild zeigt eine Jugendmannschaft der damaligen DJK, aufgenommen wurde es am Ende der 1920er-Jahre.
Copyright: SV Frielingsdorf
„Mit der Gründung eines Sportvereins in Frielingsdorf in den 1920er Jahren wollten die Initiatoren jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglichen.“ So beginnt im Festheft der Rückblick auf 100 Jahre SV Frielingsdorf. Zunächst gründete sich unter dem Dach der Katholischen Jugend (KJG) ein Jünglingsverein, der auch Sport anbot. Wenig später kam der Fußballclub Frielingsdorf dazu.
Bau der Frielingsdorfer Kirche hatte Vorrang
Am 1. Juni 1925 wurde aus den beiden Vereinen der erste Frielingsdorfer Sportverein, die DJK Frielingsdorf, gegründet. Angeboten wurden Fußball und Leichtathletik. Da zunächst der Eigenbau der neuen Kirche Vorrang hatte, bekamen die Sportler erst ein Jahr später, 1928, einen eigenen Sportplatz in Habbach, den sie ebenfalls in Eigenleistung bauten. Dort wurden neben vereinsinternen Leichtathletikwettkämpfen vor allem die Fußballspiele ausgetragen.
Je erfolgreicher die Fußballer wurden, desto stärker stieg die Mitgliederzahl. Bereits in der Saison 1929/30 wurde die Jugend Bezirksmeister und stieg in die Bezirksliga A auf. 1932 zogen die Senioren nach. Ein Jahr später wurde die DJK als kirchennaher Verein von den Nationalsozialisten verboten. Im Dezember 1946 schlossen sich die DJK und der 1930 gegründete Arbeiter-Sportverein Schwarz-Weiß Scheel zusammen, in der Hoffnung so schneller mit dem Spielbetrieb beginnen zu können.

In den 1950er-Jahren wurde auf dem Sportplatz "Auf dem Acker" trainiert.
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Für die neue Spielvereinigung Frielingsdorf-Scheel wurde der Sportplatz „Auf dem Acker“ zur Spielstätte, die Anfang der 50er-Jahre ausgebaut und 1952 eingeweiht wurde. 1950 gründeten Tischtennisfreunde den TTC Frielingsdorf, der 1952 in der neu gegründeten DJK Montania Frielingsdorf aufging. Leichtathletik kam hinzu und Feldhandball. Es folgten sportlich erfolgreiche Jahre. Anfang der 1960er Jahre schwächelten die Frielingsdorfer Sportvereine und man beschloss die Fusion der DJK und der Spielvereinigung. Der SV Frielingsdorf war geboren.
1968, Leichtathletik und Handball gab es schon nicht mehr, wurde die Turnhalle am Feuerwehrhaus fertiggestellt. Damengymnastik, Freizeitsport Männer und Judo kamen hinzu. Die Fußballer knüpften an alte Erfolge an, wurden 1970 Kreismeister und stiegen in die Bezirksliga auf. 1971 bekamen sie mit dem Hanns-Schwamborn-Sportplatz am Scheelbach eine neue Spielstätte. 1980/81 stiegen die Frielingsdorfer in die Landesliga auf, wo sie eine Saison spielten.
Frielingsdorf gründet die Förderinitiative
Als Hermann-Josef Wintersberg 1972 den Vereinsvorsitz übernahm, erschloss er neue finanzielle Mittel, um das größere und verbesserte Sportangebot des Vereins aufrechtzuerhalten. Dazu gehörten Werbeeinnahmen aber auch eine Fördergemeinschaft. 1973 wurde die jährlich stattfindende Sportwoche ins Leben gerufen. Zum 50. Vereinsjubiläum hatte der SVF 636 Mitglieder.
1978 wurde die Tennisabteilung gegründet, die mit 130 Sportlern die Mitgliederzahl des SVF auf über 800 wachsen ließ. Zunächst wurden die Spiele in Lindlar ausgetragen, 1981 wurde die eigene Anlage mit drei Plätzen gebaut. Die Judo-Abteilung wurde aufgelöst und Volleyball kam hinzu. Die Mixed-Volleyballer feierten große Erfolge und wurden 2000 sogar Deutscher Meister.
Dancing Daddys und der 75. Vereinsgeburtstag
In den 80er-Jahren wurde das Sportangebot im Verein mit Kinderturngruppen und Freizeitangeboten für Senioren weiter ausgebaut. Gleichzeitig stiegen aber auch die Anforderungen an Anzahl und Leistung der Ehrenamtlichen, um das sportliche Angebot zu organisieren. 1994 wurde die Mehrzweckhalle eingeweiht und ein Jahr später die Badmintonabteilung gegründet. Die Halle war zudem Impulsgeber für die 1994 gegründete Tanzsportabteilung.
Rosenmontag 2004 wurden die Dancing Daddys aus der Taufe gehoben, die eigentlich mit ihrem Auftritt nur ihre Töchter zum zehnjährigen Jubiläum der Tanzabteilung überraschen wollten. Die tanzenden Väter sind bis heute eine Erfolgsgeschichte. Das 75-jährige Vereinsjubiläum feierte der SVF im Jahr 2000 auf dem Sportplatz und in der Mehrzweckhalle, in der die „Höhner“ beim Jubiläumsball auftraten.
1,3 Millionen Euro für die Frielingsdorfer Sportstätten
2003 wurde das Sportlerheim auf den Fundamenten des Schützenhauses erstellt. 2004 wurden der Frauenfußball in Frielingsdorf und 2015 der Handball wiederbelebt. 2007 stand der Verein vor neuen Herausforderungen, denn die 40 Jahre alten Sportanlagen mussten erneuert werden. 1,3 Millionen Euro wurden für den Bau des Kunstrasenplatzes und der Erneuerung der Sporthalle gebraucht. Die Förderinitiative „Sport vor Ort“ wurde gegründet.
2010 bekam der SVF den neuen Kunstrasenplatz mit Tartan-Laufbahn, eine neue Sprunggrube, ein Kleinspielfeld und zwei Beachvolleyball-Felder. Im November 2015 wurde die neue Sporthalle eingeweiht. Vielleicht rückt zum 100-jährigen Jubiläum der Aufstieg der Fußballer in die Bezirksliga näher – auch wenn der SV Frielingsdorf inzwischen schon wieder für die Finanzierung eines neuen Kunstrasenplatzes sammeln muss.