Wiehler Thriller-Autorin im Interview„Ich liebe Filme, aber ich bin Schriftstellerin"

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Frauenteam: Melanie Raabe (3.v.r.) zu Besuch bei Regisseurin Nina Vukovic (l.) und Hauptdarstellerin Deleila Piasko (M.).

Frauenteam: Melanie Raabe (3.v.r.) zu Besuch bei Regisseurin Nina Vukovic (l.) und Hauptdarstellerin Deleila Piasko (M.).

Oberberg – Gerade wird in Prag und in Wien „Der Schatten“, ein Thriller von Melanie Raabe, als sechsteilige Serie  für ZDF Neo verfilmt. Über ihren Besuch am Set in Prag sprach diese Zeitung mit der heute in Köln lebenden und arbeitenden Autorin Melanie Raabe. Aufgewachsen ist sie unter anderem in Wiehl.

Wie geht es Ihnen damit, dass Ihr Buch nun verfilmt wird?

Ich freue mich wahnsinnig darüber. Die Produzentinnen haben mich beim ersten Treffen mit ihrem Konzept zur Verfilmung total umgehauen. Und nun passiert das tatsächlich alles, das ist fast ein bisschen surreal. Es war natürlich auch sehr aufregend, für einen Tag am Set zu sein, zu sehen, wie gedreht wird, wie viele Menschen da hochkonzentriert arbeiten. Ich war einigermaßen beeindruckt.

Hatten Sie als Autorin Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Verfilmung?

Ich bin immer gut informiert, lese die Drehbücher mit, während sie entstehen, und habe ein großes Interesse an den Abläufen, halte mich aber weitestgehend raus. Es sei denn, mein Rat ist gefragt. Ich liebe Filme, aber ich bin Schriftstellerin, keine Drehbuchautorin, Regisseurin oder Produzentin. Ich habe riesigen Respekt vor der Arbeit dieser Kreativen. Ich überlege mir immer sehr gut, wem ich einen Stoff anvertrauen möchte, und dann versuche ich loszulassen.

Warum waren Sie in Prag am Set und nicht in Wien?

Das Buch spielt in Wien, gedreht wird in Prag und in Wien. Mit dem Setbesuch hat es in Prag einfach besser gepasst. Es war schön, mal wieder in der Stadt zu sein. Tatsächlich hatte ich anfangs übrigens überlegt, das Buch in Prag spielen zu lassen. Ich mag beide Städte sehr.

Wie gut passt die Besetzung des Films zur jeweiligen Figur im Buch?

Die Besetzung passt super. Allein Hauptdarstellerin Deleila Piasko ist so eine tolle Wahl. Die Produzentinnen und die Regisseurin haben echt ein gutes Händchen.

Einfach das Buch verfilmen – das geht gar nicht, sagt die Autorin

Wurde die Geschichte für das Skript verändert?

Es sind definitiv ein paar Dinge geändert worden, aber auf gute, sinnvolle Art. Das finde ich auch richtig. Ein Film, beziehungsweise eine Serie muss einen eigenen Zugang zu einer Geschichte finden. Einfach das Buch zu verfilmen geht ja nicht und wäre auch langweilig.

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Wann wird die Serie voraussichtlich gesendet – steht schon etwas fest?

Das steht meines Wissens nach noch nicht fest.

Woran arbeiten Sie aktuell?

Zum einen erscheint im Oktober mein neuer Roman „Die Kunst des Verschwindens“. Deshalb geht es gerade um die Planung einer Lesereise und um organisatorische Dinge rund ums Erscheinen des neuen Buches. Das ist immer wieder aufregend. Und dann arbeite ich aktuell an meinem zweiten Sachbuch.

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