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GutachtenBekommt Morsbach eine Ampel? – Es wäre die erste im Gemeindegebiet

Lesezeit 3 Minuten
Eine Ampel zeigt rot an.

Leuchtet bald auch in Morsbach eine Ampel rot?

Ein Gutachten soll klären, ob der Knotenpunkt Industriestraße/Nordstraße eine Mehrbelastung durch das neue Gewerbegebiet aufnehmen kann.

Bekommt Morsbach eine Ampel? Es wäre die erste Lichtsignalanlage im Gemeindegebiet. Diese Möglichkeit stellten Alexander Sillus und Aileen Preuß von der Bochumer Ingenieurgesellschaft Brilon Bondzio Weiser in den Raum, als sie in der letzten Sitzung des Bauausschusses ein Verkehrsgutachten zur Anbindung des Gewerbegebiets „Lichtenberg II“ vorstellten. 

Bereits im März hatte der Ausschuss beschlossen, dass die Verkehrsführung in das neue Gewerbeareal unterhalb des Geländes von Montaplast über den Knotenpunkt über die Kreuzung der Landesstraße 324 mit der Nordstraße und der Industriestraße erfolgen soll. Allerdings hat dieser Knotenpunkt an der vorgelagerten Kreuzung der Landesstraße mit der Morsbacher Straße (K58) durch die provisorische Sperrung des Linksabbiegeverkehrs in den Ortskern von Lichtenberg eine höhere Belastung erfahren.

Gutachten soll die zu erwartende Mehrbelastung klären

Nun sollte ein Gutachten im Vorgriff auf die öffentliche Beteiligung im laufenden Bauleitplanverfahren klären, ob der Knotenpunkt Industriestraße/Nordstraße die zu erwartende Mehrbelastung durch das neue Gewerbegebiet aufnehmen kann. Sillus schilderte, dass ohne weitere Maßnahmen der Verkehr dort an seine Grenzen kommen werde. Eine Alternative sei eine zusätzliche Anbindung des Gebietes an die L 336 in Richtung Denklingen. Diese Variante würde zwar für eine Entlastung sorgen, sei aber bautechnisch aufgrund der starken Hanglage sehr aufwendig. Zudem müsse geprüft werden, ob notwendige Sichtweiten eingehalten werden können.

Der Experte schilderte, dass das eigentliche Problem an der Kreuzung jedoch nicht durch den zu erwartenden Verkehr in das neue Gewerbegebiet verursacht werde, sondern durch die Linksabbieger in die Industriestraße. Verkehrszählungen hätten ergeben dass die Strecke über die K58 durch den Ortskern von Lichtenberg weitaus intensiver befahren werde als der „Umweg über die Stippe“, den vorwiegend nur der Schwerverkehr nutze. Durch eine intelligente Ampelsteuerung könne der Ort entlastet und der Verkehr nach Morsbach über die nachfolgende Kreuzung und die L336 nach Morsbach gelenkt werden.

Auf die Frage von Karl Ludwig Reifenrath (SPD) nach den Kosten einer solchen Ampelanlage teilte Fachbereichsleiter Benjamin Schneider mit, dass dafür der Landesbetrieb Straßen NRW als Baulastträger aufkommen müsse. Diese Aussage führte zu der Befürchtung, dass zur Entlastung des Knotens das bisherige Provisorium an der Morsbacher Straße entfallen könnte, was zwar die Ampel einsparen, aber den Verkehr durch den Ort deutlich erhöhen würde.

Heiko Förtsch (FDP) hielt eine zweite Anbindung wegen zu erwartender Staus in jedem Falle für erforderlich. Besonders im Winter seien die Steigungen im Gelände problematisch. „Die Belastung im Dorf darf nicht erhöht werden“, betonte Bürgermeister Jörg Bukowski. Deswegen sei eine Verstetigung des Linksabbiegeverbotes in die Morsbacher Straße notwendig. Auch die Hemmung des Abbiegeverkehrs in die Industriestraße erachtete er als vorteilhaft: „Die Proportionen stimmen nicht, wenn eine Kreisstraße mehr Verkehr aufnimmt wie eine Landstraße.“