Schützenkönig kommt mit KuchenAlternativprogramm in Müllenbach erfreut Mitglieder

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Für Otto Wernscheid (2.v.r.) ist Schützenfest seit frühester Kindheit ein Fixtermin im Jahr. Auch diesmal fiel es aus. Zum Alternativprogramm gehörte ein Kuchenbringdienst, bei dem auch der Vorsitzende Christoph Pietschmann (l.) mithalf.

Für Otto Wernscheid (2.v.r.) ist Schützenfest seit frühester Kindheit ein Fixtermin im Jahr. Auch diesmal fiel es aus. Zum Alternativprogramm gehörte ein Kuchenbringdienst, bei dem auch der Vorsitzende Christoph Pietschmann (l.) mithalf.

Müllenbach – Otto Wernscheid ist seit 63 Jahren Mitglied im Schützenverein Müllenbach. Doch schon lange bevor er mit 16 Jahren beschloss dem Verein beizutreten, war das Schützenfest ein fester Bestandteil seiner Kindheit. „Meiner Familie gehörte eines der ältesten Lebensmittelgeschäfte hier in Müllenbach und viele der Schausteller, die meistens eine Woche vor dem Schützenfest bereits hier ankamen, kauften ihre benötigten Lebensmittel bei uns“, erinnert sich der 79-Jährige.

Erinnerungen an die Jugend

Anders als heutzutage verteilte sich die Kirmes früher über den ganzen Ort, und sein Vater schickte ihn mit dem Bollerwagen los, um die Waren auszuliefern. Dafür gab es immer jede Menge Freikarten für die Fahrgeschäfte. „Das war das Beste überhaupt. Ich war damals neun oder zehn Jahre alt und hatte meine Hosentaschen voll mit diesen Freikarten. Ich konnte fahren so viel und so lange ich wollte“, sagt Otto Wernscheid. Viele seiner Freunde waren ebenfalls im Verein. „Wir waren 17 oder 18 und wenn am Samstag um Mitternacht der Kommers zu Ende war, schnappten wir uns zwei Kisten Bier. Dann ging es noch an die Bruchertalsperre zum Schwimmen, damit wir am nächsten Tag wieder fit waren.“

Jedes Jahr freut sich Otto Wernscheid, dessen Familie fest mit dem Schützenverein verbunden ist, auf das Schützenfest. Doch coronabedingt musste dieses nun zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden. Davon betroffen war auch der Seniorenkaffee, der sonst eine Woche vor dem Schützenfest veranstaltet wird. An dem Nachmittag gibt es traditionell Kuchen und Kaffee für die Einwohner ab 70 und älter im Kirchspiel.

Zahlen müssen sie dafür nichts, gebacken werden die Leckereien von den Damen des Königshofes. Um ihnen dennoch ein Gefühl von Schützenfest zu geben, wurde jetzt im zweiten Jahr infolge ein Kuchen- und Torten-Bringdienst auf die Beine gestellt, durchgeführt vom amtierenden König Robin Schenk und seinem Hof. Ausgestattet mit Einmalhandschuhen und Mundschutz landete ein Stück nach dem anderen in kleinen rosa Schachteln. 107 Stück Kuchen wurden vor einigen Wochen an 38 Haushalte verteilt.

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Neben Otto Wernscheid und Marlis Reuter, die sich den Kuchen auf der Terrasse haben schmecken ließen, kam auch Rosemarie Schaaf in den Genuss des Bringdienstes. „Das ist eine tolle Aktion, auch wenn ich mir wünsche, dass wir alle wieder gemeinsam Schützenfest feiern“, so Schaaf, die seit Kindheitstagen an den Feierlichkeiten teilnimmt. Aber nicht nur bei den Senioren kam ein bisschen Schützenfestfreude auf. Denn der Verein hatte sich noch weitere Aktionen einfallen lassen und eine kleine Festfolge für ein alternatives Fest auf die Beine gestellt. Unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen fand unter musikalischer Begleitung durch den Musikverein „Hoffnung“ Hünsborn die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt.

Zudem wurde ein Lieferdienst angeboten, mit dem sich die Mitglieder Pakete mit Leckereien nach Hause liefern lassen konnten. „70 Pakete wurden bestellt. Das ist eine tolle Resonanz“, freut sich Schützenchef Christoph Pietschmann. Und für die Kleinsten fand eine Kinderkönigsrundfahrt mit Belustigung unter der Teilnahme der Majestäten Louis Ramser und Chiara Eck statt.

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