Unterwegs mit Hänsel und GretelWandern auf den Spuren von Engelbert Humperdinck

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Der „Klangpfad“ war wörtlich zu nehmen: Unter anderem am Hexenweiher spielten Maxi Sophie Mäder (r.) und Alina Berit Göke Szenen aus der Märchenoper.

Der „Klangpfad“ war wörtlich zu nehmen: Unter anderem am Hexenweiher spielten Maxi Sophie Mäder (r.) und Alina Berit Göke Szenen aus der Märchenoper.

Nümbrecht – Auf den Spuren des Siegburger Komponisten Engelbert Humperdinck (1854 bis 1921) sind am Sonntag rund 25 Natur- und Kulturfreunde gewandert und haben dabei einen einzigartigen Kunstgenuss erfahren. Die musikalische Exkursion gehörte zum Rahmenprogramm der Ausstellung, die das Museum Schloss Homburg im Rahmen des Humperdinck-Jahres 2021 dem Leben und Werk des Künstlers gewidmet hat.

Weltbekannt durch die Oper „Hänsel und Gretel“

Museumsleiter Steffen Müller führte die Gruppe auf der sechs Kilometer langen Wanderung und erläuterte, dass der 1893 mit seiner Oper „Hänsel und Gretel“ weltberühmt gewordene Komponist mehrere Sommer bei seiner Tante in einem kleinen Weiler bei Marienberghausen verbracht hatte. Von dort sei er zu Wanderungen in den oberbergischen Wald aufgebrochen, der ihm nicht nur Erholung gebracht, sondern auch als Inspirationsquelle für seine musikalischen Werke gedient habe.

Von Schloss Homburg aus begaben sich die Wanderer auf den „Klangpfad“, den Nümbrechter Streifzug des Wanderlandes. Während der Tour konnten die Kinder Meeresrauschen in einem Klangstein vernehmen oder mit einem Ast gegen spezielle Klanghölzer schlagen. Amüsant erzählte Museumsmitarbeiterin Janina Leferink unterwegs Episoden aus dem Leben Engelbert Humperdincks.

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Eine Überraschung erlebte die Wandergruppe bei der Ankunft am Aussichtsturm, als Alina Berit Göke und Maxi Sophie Mäder als Hänsel und Gretel verkleidet ein Stück aus dem ersten Teil von Humperdincks Oper aufführten und plötzlich von der Höhe der kräftige Bariton von Michael Terada erscholl, der den Vater der beiden spielte. Alle drei sind Studenten der Kölner Hochschule für Musik und Tanz und haben begeistert das Experiment gewagt, die oberbergische Landschaft zur Freilichtbühne zu machen. „Die Oper passt super in den Wald“, meinte Göke hinterher. Und Mäder fügte hinzu: „Wir sind so froh, dass dieses Abenteuer geklappt hat.“

Opernszenen an drei Stationen

„Ich bin begeistert, wie sich die Stimmen im Freien entfalten“, findet auch Zuhörer Matthias Schmalenbach. „Toll, was das Museum hier auf die Beine stellt.“ Er ging die Strecke zusammen mit Frau Anja. Die zehnjährige Tochter Hannah meinte: „Mir hat das Märchen am besten gefallen.“ Heidrun Schmeis-Noack stammt aus dem nahen Gaderoth – und genießt eine unbekannte Wanderstrecke: „Während Corona habe ich begonnen, die Bergischen Streifzüge zu erkunden, aber diesen Weg bin ich noch nie gegangen.“

Vor der Kulisse des „Hexenweihers“ präsentierten Göke und Mäder einen weiteren Teil der Oper, am Schloss den dritten und ernteten dafür begeisterten Applaus. Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen.

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