Nach 152 Jahren„Rheinischer Hof“ schließt für immer seine Türen

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Der Tresen im Rheinischen Hof war mit 110 Jahren das älteste Stück in der Schankstube. Dort hat Inhaber Gerhard Vierkötter zum letzten Mal Bier für seine Stammgäste gezapft.

Der Tresen im Rheinischen Hof war mit 110 Jahren das älteste Stück in der Schankstube. Dort hat Inhaber Gerhard Vierkötter zum letzten Mal Bier für seine Stammgäste gezapft.

Nümbrecht – Das letzte Cordon Bleu ist serviert, die Küche kalt. Nach mehr als 152 Jahren endet an der Hauptstraße die lange Geschichte einer echten Nümbrechter Institution: Der „Rheinische Hof“ schließt seine Pforten für immer, am vergangenen Wochenende hatte das Restaurant zum letzten Mal geöffnet. Das Hotel war bereits seit etlichen Jahren geschlossen.

„Gastronomie wird es in diesem Haus nicht mehr geben“, berichtet Gerhard Vierkötter, der den Rheinischen Hof in vierter Generation geführt hat und jetzt in den Ruhestand geht. Im kommenden Jahr feiert Vierkötter seinen 75. Geburtstag.

Ein Interessent wolle das Fachwerkensemble in der Ortsmitte kaufen, verrät der Ur-Nümbrechter Gastronom, der den Rheinischen Hof 1970 übernahm. Das Cordon Bleu aus Vierkötters Küche ist weit über die Grenzen der Schlossgemeinde und auch Oberbergs hinaus bekannt.

Vierkötter: „Ein bisschen Ruhestand muss auch sein“

Zum 150-jährigen Bestehen hatte Gerhard Vierkötter angekündigt, er werde nur noch so lange hinter dem Tresen und in der Küche stehen, wie es die Gesundheit erlaube. „Und ein bisschen Ruhestand muss schließlich auch sein.“ Am Samstagabend sowie Sonntagmittag und erneut am Abend verabschiedete sich Vierkötter von seinen Stammgästen.

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„Ich bin stolz, dass es dieses Haus so lange gegeben hat“, betont der Besitzer eines Haflingers. Das ist ein kleiner Jagdwagen der Marke Steyr Puch, Baujahr 1974, mit dem Vierkötter gern und oft durch Nümbrechts Gassen kurvt und mit dem er oft auch seine Einkäufe erledigt hat, zum Beispiel für das kultige Cordon Bleu aus Kalbfleisch, dass er seinen Gästen auf einem Silbertablett servierte – immer mit einer feinen Buttersoße dazu.

Die Theke der Gaststube ist 110 Jahre alt

Ältestes Stück in der Gaststube ist mit 110 Jahren die Theke aus dunklem Holz. Etliche Fotos und Kohlezeichnungen an den Wänden erinnern an die Geschichte der Familie Vierkötter und an die Historie des Hauses, das bereits 1835 errichtet wurde – nachdem ein verheerender Brand in Nümbrecht gewütet und den Ort völlig zerstört hatte.

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