Zu gefährlichBekommt die Buslinie 346 eine Haltestelle in Nümbrecht-Lindscheid?

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Lindscheid

Die engen Straßen in Lindscheid könnten zur Herausforderung für die Linienbusfahrer werden.

Lindscheid – Der Vorschlag der Grünen, dass der Bus der Linie 346 außerhalb der Ferienzeiten durch den Nümbrechter Ort Lindscheid fährt statt dran vorbei, war schon vom Tisch. Jetzt ist er zumindest wieder im Gespräch.

Davon unterrichtete die Verwaltung jetzt den Verkehrsausschuss. Erst einmal, so Fachbereichsleiter Manfred Schneider auf Nachfrage, müssen viele Gespräche geführt werden – mit der Ovag, mit Behörden, vor allem aber mit den Menschen in Lindscheid.

Rund 15 Schülerinnen und Schüler aus Nümbrecht-Lindscheid, die mit dem Bus in die Schule fahren, müssen die L 320 überqueren, um zur Bushaltestelle „Lindscheider Mühle“ zu gelangen.

Schulbus fährt schon durch Lindscheid

Vor diesem Hintergrund hatten die Grünen im Februar beantragt, dass die Kinder zumindest während der Schulzeit nicht zum Bus laufen sollten. Stattdessen sollte der Bus der Linie 346 zu den Kindern kommen – und diese in Lindscheid abholen. Denn auch ein Schulbus macht in Lindscheid Halt, um Schulkinder zum Schulzentrum Ruppichteroth zu bringen.

Dieser Schulbus fährt allerdings von Niederelben nach Lindscheid und von dort weiter nach Stranzenbach, „daher muss er in Lindscheid kein Wendemanöver durchführen und auch keine heftigen Kurven fahren“, hieß es. Mit der Idee, dass auch ein normaler Linienbus durch den Ort fährt, konnte man sich zunächst nicht anfreunden. „Aufgrund der sehr engen Straßen und Kurven in Lindscheid könnte er keinen Rundkurs fahren. Zudem bestehen keine Wendemöglichkeiten im Ort“, hieß es damals.

Überquerung kann nicht gebaut werden

Um die Sicherheit zwischen Ort und Bushaltestelle zu verbessern, sollte im Rahmen eines entsprechenden Förderprogramms die Bushaltestelle an der Lindscheider Mühle kurzfristig barrierefrei ausgebaut werden. Die L 320 (zulässige Höchstgeschwindigkeit dort ist Tempo 100) sollte eine Überquerungshilfe bekommen. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer: Während der Abstimmungsgespräche mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW stellte sich heraus, dass das aus mehreren Gründen dort nicht möglich ist – es geht dabei unter anderem um die Nähe der Kurvenbereiche, um den Einmündungsbereich der Straße nach Lindscheid, aber auch die zweimalige Unterquerung der Landesstraße durch den Harscheider Bach.

Jetzt hat die Verwaltung dem Verkehrsausschuss mitgeteilt, der Landesbetrieb habe als Alternative angeregt, die Haltestelle zu verlegen – rein in die Ortschaft Lindscheid, die über ein recht verwinkeltes Straßensystem mit engen Kurven verfügt. Eine Testfahrt durch die Ovag, so die Verwaltung, habe bereits ergeben, dass ein Bus durch Lindscheid fahren kann – allerdings „unter der Voraussetzung, dass keine parkenden Autos auf der Fahrstrecke stehen“.

Auswirkungen auf den ganzen Fahrplan

Straßenverkehrsamt und Kreispolizeibehörde hätten ihr Einverständnis zur Verlegung der Haltestelle in den Ort schon signalisiert, hieß es in der Sitzung. Manfred Schneider betont aber, dass noch einiges zu klären ist: Vor allem müsse die Ovag weiter beteiligt werden, schon allein, weil eine neue Streckenführung eine Auswirkung von mehreren Minuten auf den ganzen Fahrplan hätte.

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„Wir brauchen auch die Akzeptanz der Lindscheider“, betonte Schneider. Denn nach jetzigem Sachstand könnten die Bewohner entlang der geplanten Busstrecke ihre Autos dann nicht mehr auf der Straße parken, so Schneider. Das wäre ein Problem, denn manche Anlieger hätten gar keine andere Möglichkeit, berichtet die Lindscheiderin Nadine Engelberth, selbst Mutter eines Grundschulkindes.

Lkw, Müllwagen und Traktoren mit großen Anhängern könnten dort auch dann verkehren, wenn Autos am Rand stehen, sagt sie. Der Bus könnte aber auch eine andere Route ausprobieren als die, die die Ovag getestet hat, nämlich über die äußere Straße, so Engelberth. Dort werde nicht geparkt.

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