Güterbahnhof wieder im EinsatzOsberghausen wird Holzumschlagplatz

Förderkreisvorsitzender Gerhard Mansel (u., r.) beaufsichtigt die Arbeiten.
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Osberghausen – Mehr als 25 Jahren lang lagen Ladegleis und Bahnsteig still. Nun sollen hier wieder Güter verladen werden. Genauer gesagt: Holz, und zwar in großen Mengen. Nach den Osterferien werden in Osberghausen bis zu sechs Lkw gleichzeitig anfahren und Fichtenstämme abladen, die in oberbergischen Wäldern Trockenheit und Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. Bis zu 22 Waggons werden tagsüber mit rund 55 Tonnen Holz beladen. Der Zug fährt dann in der Nacht über Köln nach Passau, zu einem Sägewerk mit eigenem Gleisanschluss.

Nach 25 Jahren Stillstand müssen Schwellen ausgetauscht werden.
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Mindestens ein Jahr lang wird Osberghausen Holzumschlagplatz sein. „Wir wecken den Güterbahnhof aus seinem Dornröschenschlaf“, sagt Gerhard Mansel, Vorsitzender des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn. Nachdem der Holzverwerter auf die Rhein-Sieg-Eisenbahn und den Förderkreis zugekommen war, die die Wiehltalstrecke gemeinsam betreiben, wurde man sich bald einig.

Das Ladegleis kann genutzt werden, ohne dass der Betrieb der parallel fahrenden Regionalbahn beeinträchtigt wird.
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Der Auftraggeber übernimmt die Kosten in Höhe von knapp 20 000 Euro, die bei der Wiederherstellung des Ladegleises anfallen. Die Ehrenamtler des Förderkreises haben die Strecke zunächst vom wuchernden Grün befreit, Bauarbeiter einer hessischen Fachfirma erneuern nun die Schwellen. Um auch das Gelände des früheren Schrotthandels für die Verladung nutzen zu können, wird dessen Mauer abgetragen.
Orkan Kyrill
Als der Orkan Kyrill 2007 schon einmal Holztransporte auf der Schiene erforderlich machte, wurden die Waggons in Oberwiehl beladen. Gerhard Mansel hält den großzügigen Osberghausener Bahnhof für besser geeignet. Der Förderkreisvorsitzende glaubt, dass die Wiehltalstrecke auch für den Gütertransport wieder nützlich werden kann, falls die neue Machbarkeitsstudie wie erhofft zu einer Reaktivierung des Personennahverkehrs führt.
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Der Güterverkehr war einst Anlass zum Bau der Trasse. Die Grauwackesteinbrüche brauchten eine günstige Transportmöglichkeit nach Köln und Solingen. Aus diesem Grund wurde die Wiehltalbahn 1897 bis Wiehl und 1906 bis Waldbröl eröffnet. Als Vorbahnhof für Dieringhausen war Osberghausen zuweilen mit bis zu zehn parallelen Gleisen für den Güterumschlag ausgerüstet.