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WeibersitzungenFrauen feiern den Wieverfastelovend in Oberberg auf althergebrachte Art

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Eine Tanzgruppe steht auf einer Bühne in einer Reihe hintereinander und schaut mit ausgebreiteten Armen in Richtung des Publikums.

Die Teichboys aus Much bringen die vier Wände im Wallefelder Dorfhaus mit viel Akrobatik fast zum Abheben

Gleich fünf Sitzungen fanden an Weiberfastnacht im Oberbergischen statt. Wir haben sie besucht und geben einen Eindruck.

Bevor am Abend in den großen Festzelten mehrere hundert oberbergische Jecken Party machten, feierten viele Frauen den Wieverfastelovend auf althergebrachte Art – im Dorfhaus, in der Vereinshalle oder auch im Pfarrheim. Wir waren dabei in Ellingen, Marienheide, Vollmerhausen sowie Wallefeld und Wildberg.

Engelskirchen-Wallefeld: Teichtänze im Hexenkessel

Zwischen Eierlikör, Sekt und Fleischwursthappen hat die Damenwelt das ausverkaufte Wallefelder Dorfhaus längst auf Temperatur gebracht, als die Bielsteiner Tanzmäuse durch die Tischreihen wirbeln. Sitzungspräsidentin Vanessa Gerlitz trägt nicht umsonst einen Zauberhut: Aus dem brodelnden Hexenkessel zaubert sie eine jecke Überraschung nach der anderen. Nach den Dancing Kids aus Ründeroth zieht das dortige Prinzenpaar mit großem Gefolge ein. Die Teichboys aus Much (siehe Titelbild) bringen die vier Wände mit viel Akrobatik fast zum Abheben – Elfen, lebendige Kakteen und schunkelnde Giraffen stehen spätestens jetzt auf den Stühlen.

Nachdem sich sogar die Wallefelder Männertanzgruppe für ihre Liebsten ins Zeug legt hat, steht das große Finale an, auf das sie im Ort ganz besonders stolz sind: Das Engelskirchener Trio„Lossjonn“ spielt sich von der ersten Minute an in die Herzen des Publikums, die Frauen schwenken Feuerzeuge und knacken das Stimmungsbarometer endgültig. (sfl)

Morsbach-Ellingen: Berichte über die Erfahrungen mit Männern 

Gut 100 jecke Wiever feiern ihren Fastelovend bunt kostümiert im Bürgerhaus der Morsbacher Ortschaft Ellingen. Bei der Damensitzung des Damenelferrates Wendershagen ist die Stimmung großartig. Gleich zu Beginn werden Anja Weschenbach und Jutta Reifenrath für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Elferrat geehrt.

In der Bütt berichtet Vorsitzende Roswitha „Rosi“ Huhn (Foto) über ihre Erfahrungen mit Männern beim Autofahren. Und die Frühlingsgefühle ihres Manns erinnern sie an einen gestressten Baum: „Das ist wie ein fehlgeleiteter Nottrieb im Herbst.“ Zwischen den bejubelten Sketchen der Damenriege machen der Morsbacher Prinz Philip I. und das Denklinger Dreigestirn den Frauen ihre Aufwartung. (kup)

Reichshof-Wildberg: Häftlinge suchen Unterschlupf

Eine Bombenstimmung herrscht an Weiberfastnacht unter den knapp 300 kostümierten Frauen aus der Gemeinde Reichshof, die mit der Karnevalsgesellschaft Tolle Elf Wildberg eine bunte Party in der örtlichen Glück-auf-Halle feiern. Nach ihren Tanzauftritten begeistern die Wildberger Garden mit ihrem Sketch „Neulich beim Rewe“.

Anschließend bringt das Männerballett Schönau den Saal zum Kochen und bereitet so den Boden für die Auftritte des Wildberger Dreigestirns, des Dreigestirns der KG Rot-Weiß Denklingen und des Ründerother Karnevalsvereins. Johlenden Applaus bekam der Sketch „Baustelle“ der Wildberger Prinzengarde, bevor die Große Garde der KG mit schweren Ketten und Kugeln als entflohene Häftlinge über die Bühne fegten. (kup)

Gummersbach-Vollmerhausen: Jecker Bären-Alarm am Aggerufer

Mit einem Regen aus Goldbären sorgen die Frauen des Karnevalsvereins Hohler Bären auf ihrem Weg zur Bühne für die ersten glücklichen Mienen an diesem Nachmittag. Schnell nimmt das jecke Geschehen in der Schützenhalle Vollmerhausen zu Ohrwürmern der Bee Gees Fahrt auf. Eine gefühlte Ewigkeit haben die Wiever aus Dieringhausen und Umgebung auf die 17. Auflage der Mädchensitzung warten müssen.

Mit Pfiff führen Susanne Kölschbach und Annika Esser durch das Programm, das von Eigengewächsen über das Engelskirchener KKL-Männerballett bis hin zu gefühlvollem Kölschrock reicht. Beim Gastspiel der Ründerother Torwache ist Damenwahl angesagt – zusammen mit den Gardisten rasen die Kostümierten über die Bühnenbretter. (sfl)

Marienheide: Klofrauen spülen alle Sorgen runter

Mit einem kräftigen „Klatschen, Stampfen, Heilau“ eröffnen die jecken Damen im Pfarrheim in Marienheide ihre Weibersitzung. Zu Beginn widmen sie sich einem pikanten Thema, aber durchaus natürlichem Bedürfnis: „Wie viel Klopapier benötigen 170 Frauen?“, fragt das Kita-Team. Die schnelle Katrin eröffnet das Klofrauenseminar und kürt am Ende unter tosendem Applaus ihre Kloprinzessin, die schon so manche Sorgen runtergespült hat.

Bei der anschließenden Hymne über das stille Örtchen stimmen auch Gabi Würde und Carola Rühling mit ein, die sich in blumige Kostüme geworfen haben und in der Menge schunkeln. „Wir sind heute zum Feiern hier“, tönt es von der Bühne. Das fällt im Saal niemandem schwer. (lth)

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