Krippenwege sind zwischen den Jahren beliebte Anlaufstellen für Familien. Einen schönen bietet die Ortschaft Friesenhagen.
Das KrippenparadiesFriesenhagen lädt zu einem Rundgang mit 35 Stationen ein

Die Wurzelkrippe in der Kirche St. Sebastianus in Friesenhagen wird aufgebaut.
Copyright: Michael Kupper
In diesem Advent hat sich die Altenkirchener Ortschaft Friesenhagen zu einem Krippendorf gemausert. Insgesamt 35 davon sind in dem Dorf selbst zu bewundern, zwei weitere stehen in den benachbarten Orten Bettorf an der Rita Kapelle und bei der Kirche in Steeg. Die Krippen in Friesenhagen sind nummeriert und lassen sich durch eine sehr gute Ausschilderung auf einem Rundweg von etwa sechs Kilometern Länge in rund zwei Stunden erwandern.
Das Projekt geht auf Renate Hombach zurück, die in der Kindertagesstätte St. Anna als Netzwerkerin beschäftigt ist. Das sei eine im rheinland-pfälzischen Kita-Gesetz vorgesehene Stelle, die das Familienzentrum mit den Aktivitäten im Dorf vernetzen soll, erläutert Kita-Leiterin Rita Leidig. Auch wenn Friesenhagen in dem benachbarten Bundesland liegt, ist es historisch und über die Pfarreiengemeinschaft Morsbach-Friesenhagen-Wildberghütte dem Oberbergischen eng verbunden.
Bau der Krippen sollte das Miteinander der Dorfbewohner stärken
Nach der positiven Resonanz auf den „Oster-Entdecker-Weg“ im Vorjahr stand nun im Vordergrund, die Botschaft von Weihnachten und Jesu Geburt für Groß und Klein darzustellen und ganzheitlich erlebbar zu machen. Ziel war auch, schon beim Bau der Krippen das soziale Miteinander der Dorfbewohner zu stärken und ein neues Netzwerk aufzubauen. Letztlich hatten sich Privatpersonen, ganze Familien, Vereine und sogar die Feuerwehr an der Aktion beteiligt.
Dabei sind äußerst unterschiedliche Krippen entstanden, von einer einzelnen Laterne am Weg mit der Aufschrift „Frohe Weihnachten“ bis hin zu aufwendig gestalteten Kunstwerken. Die Feuerwehr etwa hat eine Miniatur ihres Gerätehauses gebaut und erklärt, dass sie das dem Christkind jederzeit als Herberge anbieten würde. Damaris Molnár hat mit ihrer und zwei benachbarten Familien einen Wachtelstall zu einer modernen Krippe umgebaut.
In der modernen Krippe gibt es ein Wickeltisch und Windeln
„Wir haben uns gefragt, was wir machen würden, wenn Jesus in der heutigen Zeit geboren würde – wir würden die Garage oder den Partykeller leerräumen und entsprechend herrichten“, schilderte sie am Mittwoch. Aus diesem Gedanken heraus ist eine Installation entstanden mit einer Wickelauflage auf dem Tisch und einer Packung Windeln darunter. Lächelnd ergänzt sie: „Ganz wichtig war uns, das kleine Zimmerchen mit dem Bild eines Sonnenaufgangs zu schmücken.“

In einer ehemaligen Wachte-Voliere steht diese moderne Krippe mit Wickeltisch und Windeln.
Copyright: Michael Kupper
Start und Ziel des interaktiven Krippenweges ist die Kirche St. Sebastianus
Start und Ziel des Krippenwegs, der am 3. Advent eröffnet wurde, ist St. Sebastianus. Dort liegen auch Flyer aus mit einer Beschreibung. Der Weg ist interaktiv gestaltet. An einigen Stationen gibt es QR-Codes mit Zusatzinformationen, an anderen die Möglichkeit, seine Gedanken zu hinterlassen. Das Highlight ist die jährlich neu gestaltete und begehbare „Wurzelkrippe“ in der Kirche, in diesem Jahr mit mehreren Höhlen und zwei Wasserläufen. Wegen des Aufbaus ist die Kirche an Wochentagen geschlossen.
„Seit dem 1. Advent arbeitet ein zehnköpfiges Team daran“, verrät Küster Marcel Schulte. „Diesmal brauchen wir nahezu alle der rund 700 Baumwurzeln, die wir in einer Hütte im Klostergarten eingelagert haben.“ Die Wurzelkrippe wird ab Heiligabend bei der Krippenfeier um 16 Uhr zu sehen sein. Zudem wird am 27. Dezember um 18.15 Uhr ein Beitrag über den Bau in der SWR-Landesschau gesendet. Der Weg ist bis Anfang Februar geöffnet.
Krippen in Eckenhagen
Vier Krippen laden in Reichshof-Eckenhagen zum Bestaunen ein. „Bereits im Sommer ist die Idee entstanden, eine Krippe in der Musikmuschel im Kurpark für den nächsten Winter aufzustellen“, sagt Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- & Touristinfo. Sylvia Castello, Mitarbeiterin für die Gartenpflege im Kurort, hat die Anfangsidee reifen lassen und ihr handwerkliches und dekoratives Geschick beim Bau der fast zwei Meter hohen Krippe eingesetzt.
Weitere sind im Eingangsbereich der Kur- & Touristinfo, in der Remise des Bauernhofmuseums und in der täglich geöffneten Barockkirche zu finden und bilden einen kleinen Krippenweg durch den Kurort. Freunde von Weihnachtskrippen werden zudem in den übrigen katholischen Kirchen des Seelsorgebereichs Morsbach-Friesenhagen-Wildbergerhütte fündig. Dazu hat Christoph Buchen vor drei Jahren einen Krippenführer verfasst, der in den Gotteshäusern ausliegt.