„Fassade fällt nicht morgen runter“Sanierung am Gummersbacher Agewis I nächstes Jahr

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FassadeGBZ

Der Fassadenschaden   war erst nach Ablauf des Gewährleistungsanspruchs aufgetreten – die Agewis muss die Kosten selbst tragen.

Oberberg – Die Sanierungsarbeiten an der Fassade am sogenannten Agewis I-Gebäude auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände werden aller Voraussicht nach frühesten im kommenden Jahr aufgenommen. Klaus Grootens, Betriebsleiter der Agewis (Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren), informierte den Agewis-Betriebsausschuss jetzt darüber, dass die Ausschreibung für die Sanierung im kommenden Herbst veröffentlicht werden soll, „um dann im Frühjahr 2023 die Maßnahme als Eigentümerin durchzuführen.“

Teile des Schadens seien offen sichtbar, andere lägen von außen unsichtbar unter dem Putz. „Die Fassade fällt nicht morgen runter, aber sie muss erneuert werden“ – und in diesem Zuge müsse man das aktuelle Baurecht in den Blick nehmen, so Grootens.

Strengerer Brandschutz

Es müssen also die – im Vergleich zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes strengeren – aktuellen Brandschutz-Vorschriften umgesetzt werden. Momentan seien dafür aber weder ausführende Firmen noch die notwendigen Baustoffe zu bekommen. „Wir gehen übrigens nicht davon aus, dass es günstiger wird“, sagte Grootens, der in diesem Zusammenhang in Aussicht stellte, dass die Rückstellung für die Fassadensanierung um 100 000 Euro auf dann 500 000 Euro steigen müsse.

Der entsprechende Wirtschaftsplan würde das aber verkraften, denn zuvor hatte Betriebsleiter Grootens dem Ausschuss berichtet, dass der Wirtschaftsplan für 2021 aus jetziger Sicht nicht – wie zuvor erwartet – mit einem Fehlbetrag von 750 000 Euro schließt, sondern dass der Fehlbetrag „nur“ rund 400 000 Euro betrage. In erster Linie seien für die Verbesserung erhebliche Personalkosteneinsparungen während der Pandemie – sowohl beim festangestellten Personal als auch bei den Honoraraufwendungen für nebenamtliche Dozentinnen und Dozenten – verantwortlich.

Im Juni Gesundheitszentrum des Kreiskrankenhauses eingezogen

Der Fehlbetrag könne uneingeschränkt aus der Ausgleichsrücklage der Agewis ausgeglichen werden. Die Agewis ist in ihrer Eigenschaft als Eigenbetrieb wirtschaftliche Eigentümerin des Gebäudes mit der sanierungsbedürftigen Fassade und hat es an das Klinikum Oberberg vermietet. Im Juni vergangenen Jahres ist dort das Gesundheits- und Bildungszentrum des Kreiskrankenhauses Gummersbach (GBZ) eingezogen.

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Der Fassadenschaden an dem 2011 in Betrieb genommenen Gebäude war erst nach Ablauf des Gewährleistungsanspruches aufgetreten (wir berichteten). Die Agewis, so Klaus Grootens, habe in der Vergangenheit versucht, die Kosten über den damals beauftragten Unternehmer geltend zu machen, das habe aber nicht funktioniert. „Wir werden die Kosten selber tragen müssen.“

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