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SpendenSternsinger sind in Oberbergs Kirchengemeinden unterwegs

3 min
Sternsinger vor einem Gemeindehaus

Etwa 40 kleine und etwas größere Sternsinger sind an der Gummersbacher Kirche St. Franziskus aufgebrochen im Dienst der guten Sache.

Seit Montag ziehen kleine und etwas größere Königinnen und Könige durch Oberbergs Kirchengemeinden.

„Wir feiern heute das Fest des heiligen Stephanus“, begrüßte Kaplan Thomas Backsmann die Gläubigen am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Gummersbacher Kirche St. Franziskus und ergänzte: „Er war der erste Märtyrer und sein Gedenken gibt es länger als Weihnachten.“ Backsmann erklärte den kleinen und etwas größeren Sternsingern in den vorderen Kirchbänken, dass Stephanus für seinen Glauben gestorben sei.

„Auch heute noch werden viele Menschen deswegen verfolgt und getötet – aber auch andere, besonders Kinder, leiden an Hunger und Armut.“ So gebe es etwa in Indonesien Kinder, die an Bahngleisen leben und spielen, weil sie kein Zuhause haben. Mädchen würden oft schon im Alter von 13 Jahren verheiratet, damit die Familie mit dem Geld, das sie dafür bekomme, die anderen Kinder ernähren kann. Daher liege in diesem Jahr der Schwerpunkt der Sternsinger-Aktionen auf Indonesien: Dort helfe die Alit-Stiftung Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind oder auch als Opfer Gewalt erfahren haben.

Recht auf Fürsorge, Gesundheit, Bildung und Sicherheit

Der Kaplan wandte sich noch einmal direkt an die Kinder: „Ihr bringt den Menschen den Segen Gottes und bekommt dafür Geld, mit dem diesen Kindern geholfen werden kann – es gibt Dinge auf dieser Welt, da reicht beten allein nicht aus.“ Gemeinsam mit den Sternsingern legte er gelbe Sterne vor den Altar, auf denen die Rechte von Kindern notiert waren – etwa das Recht auf Fürsorge, Gesundheit, Bildung und soziale Sicherheit oder den Schutz vor Krieg und Gewalt.

Dann beteten alle das Vaterunser vor dem Altar. Andrea Kuhl, Kerstin Köhler und Elisabeth Sologuren-Sanchez betreuen die rund 40 Sternsinger, die von Montag an bis Mitte Januar mit Stern und Kronen auf knapp 30 Touren durch Gummersbach ziehen, ausgenommen der Stadtteile an der Agger – von der Herz-Jesu-Gemeinde in Dieringhausen wurden eigene Sternsinger ausgesandt.

Einige Sternsinger und der Pater in der Kirche

Bevor Pater Thomas Arakkaparambil in der Bielsteiner Kirchengemeinde St. Bonifatius am zweiten Feiertag die Sternsinger auf ihre Reise schickte, wurden dort noch einige Fürbitten gesprochen.

Am 6. Januar sind sie in der Innenstadt bei Behörden und Institutionen unterwegs. Kuhl schilderte, dass Menschen, die nicht angetroffen werden, den Segen in den Briefkasten bekommen. Er könne aber auch bei einer Andacht in der Kirche oder im Pfarrbüro abgeholt werden. Sie ist froh, dass die Sternsinger-Aktion erstmals seit Beginn der Pandemie wieder wie früher läuft – 2020 gab es gar keine Besuche, im vergangenen Jahr viele Testauflagen und es durfte nicht gesungen werden. Ebenso, wie in der Nümbrechter Heilig-Geist-Kirche Pfarrvikar Klaus-Peter Jansen die Sternsinger auf ihre Reise schickte, machte es an St. Bonifatius in Wiehl-Bielstein Pater Thomas Arakkaparambil.

Oberberger Sternsinger sammeln für Indien

In einem feierlichen Gottesdienst, der von Casey Reeve mit Trompete und Flügelhorn und Brigitte Anders an der Orgel musikalisch gestaltet wurde, sagte er: „Sternsinger bringen eine hoffnungsvolle Botschaft und unterstützen ihre Altersgenossen, denen es nicht so gut geht.“ Susanne Bourbones, die mit Lara Dragon und Hildegard Gammersbach rund 32 Bielsteiner Sternsinger betreut, freute sich, dass die gemeinsame Aussendung von Wiehl und Bielstein nach acht Jahren wieder in St. Bonifatius stattgefunden hat. Die Aktionstage, an denen die Kinder durch die Straßen ziehen, sind am 6. und 7. Januar. In diesen Ortschaften wird speziell für das Projekt Aanchal im indischen Bhopal gesammelt. Aus der Corona-Zeit übernommen, gibt es in den örtlichen Geschäften wieder Dosen mit einem „Segen to go“.