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Höhere GebührenIn Waldbröl soll das Abwasser im kommenden Jahr wieder teurer werden

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In Waldbröl sollen die Gebühren für die Entsorgung und die Aufbereitung von Schmutzwasser nach fünf Jahren 2026 erstmals wieder nach oben klettern.

In Waldbröl sollen die Gebühren für die Entsorgung und die Aufbereitung von Schmutzwasser nach fünf Jahren 2026 erstmals wieder nach oben klettern.

Der Stadtrat muss den geplanten Anhebungen noch zustimmen. Diese seien aber zwingend geboten, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Mirco Kujbida.

Zum ersten Mal seit fünf Jahren müssen die Waldbrölerinnen und Waldbröl im kommenden Jahr wohl wieder tiefer in die Tasche greifen und höhere Gebühren für die Entsorgung und die Aufbereitung von Abwasser bezahlen. Der Betriebsausschuss des Stadtrats hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die neuen Tarife ausgesprochen, die Mirco Kujbida (Foto), Geschäftsführer der Waldbröler Stadtwerke, der Politik vorgestellt hatte. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat in seiner Sitzung am Mittwoch, 10. Dezember 2025, ab 17 Uhr im Bürgerdorf am Alsberg (Nümbrechter Straße 19).

Eine Erhöhung sei zwingend erforderlich, betont Kujbida. „In den vergangenen Jahren konnten wir die Abwassergebühr senken und mit Überdeckungen aus anderen Bereichen finanzieren.“ Und das funktioniere heute eben nicht mehr, auch wegen der in den vergangenen fünf Jahren gestiegenen Inflationsrate und dort bei den externen Kosten etwa bei der Klärung des Wassers. Kujbida: „Da sind wir inzwischen bei 23 Prozent.“

Mirco Kujbida leitet die Waldbröler Stadtwerke seit dem 1. Januar 2019.

Mirco Kujbida leitet die Waldbröler Stadtwerke seit dem 1. Januar 2019.

Hinzukomme, das dass Land Nordrhein-Westfalen den Stadtwerken inzwischen eine deutlich geringere Abwassergebührenhilfe zukommen lasse: Waren es vor fünf Jahren noch 560.000 Euro, so rechnet Kujbida für 2026 mit noch 180.000 Euro.

Daher sollen in Waldbröl die Gebühren für das Abwasser um 33 Cent steigen, von derzeit 4,52 auf 4,85 Euro für einen Kubikmeter. Diese Summe von 4,85 Euro war im Jahr 2021 übrigens der erste Preis, den Kujbida und sein Team senken konnten, nachdem die Stadtwerke der Marktstadt nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler in ganz NRW den Bürgerinnen und Bürgern zuvor die höchsten Tarife in Rechnung gestellt hatten.

Die lagen bis 2020 knapp unter fünf Euro für einen Kubikmeter. Der Steuerzahler-Bund kam bei einem Vier-Personen-Haushalt auf Jahresausgaben in Höhe von 1239,40 Euro.

Fortan aber sanken die Gebühren in Waldbröl, weil der damals neue Geschäftsführer nach seiner Einstellung zum 1. Januar 2019 durch Optimierungen in den Arbeitsprozessen bei den Stadtwerken und durch Einsparungen Geld an anderen Stellen locker machen konnte.

Ebenfalls steigen sollen 2026 die Kosten für das Niederschlagswasser von derzeit 98 Cent pro Kubikmeter auf 1,15 Euro sowie die Gebühr für Kleineinleiter von 1,62 auf 2,42 Euro pro Kubikmeter. Über Senkungen freuen darf man sich dagegen bei abflusslosen Gruben, hier sind fortan 12,78 statt 14,16 Euro vorgesehen. Kleineinleiter-Gruben sollen mit 30 statt 49 Cent pro Kubikmeter veranschlagt werden.