Ein Zischen, dann ein dumpfer Aufprall. Wieder und wieder. Und Pfeil für Pfeil gerät der Waschbär zum Stachelschwein. Echt ist der kauzige Geselle mit der Sonnenbrille auf der Fellschnauze nicht: Die Bogenschützen aus dem Altwindecker Verein Luxpaw zielen auf einen Hartschaumbären, und das tun sie in Bandiagara, dem afrikanischen Dorf im Naturerlebnispark Panarbora.

Dort eröffnet an diesem Wochenende eine Schießanlage, auf der jeder Gast, auch Kinder und Jugendliche, einmal Pfeil und Bogen in die Hand nehmen kann – natürlich unter Anleitung. Jüngst hat Panarbora-Mitarbeiter Patrick Mielke das Zertifikat dafür erworben, dass er das Intuitive Bogenschießen unterrichten darf. Intuitiv heißt, dass keine technische Ausrüstung gibt, dass allein das Auge des Schützen und die Erfahrung des Menschen am Bogen das Geschoss ins Ziel treffen lassen – so wie schon vor Jahrhunderten.

Bogenschießen ist gut für die Fitness

„Bisher habe ich gedacht, als trainierter Wanderer sei ich fit“, erinnert sich Mielke an den Beginn. Der Schießsport habe ihn dann eines Besseren belehrt: „Mein Oberkörper war so gelenkig wie eine Schrankwand“, sagt der 54-jährige Waldbröler heute. Konzentration, Kraft und Gelenkigkeit werden beim Schießen gefordert – und geschult.

„Mir geht es besser als früher“, sagt Mielke und Michael Thielen nickt dazu: Er leitet Verein Luxpaw.Bedeuten soll der Name Luchspfote: „Er stammt von Kindern aus in Dattenfeld, die damals das Schreiben nach Lauten gelernt haben – und eines von ihnen konnte auch Englisch“, blickt Thielen (54) lachend zurück. Hat Patrick Mielke Urlaub, übernimmt er die Schießstunden im Afrika-Dorf.

Jenseits der roten Mauern dort, unterhalb eines hohen Erdwalls, steht ein etwa zwölf Meter langer und insgesamt etwa 100 Quadratmeter großer Schießtunnel – Dach, Fangzäune und Wände aus schwarzem Kevlar-Gewebe verhindern, dass Pfeile durch den Park sausen, sollte der Schütze mal die Kontrolle verlieren – ein Pfeil kann nämlich eine Strecke von 100, sogar 120 Metern zurücklegen. Schusssichere Westen werden ebenfalls daraus gemacht. „Auch können wir die Anlage so bei jedem Wetter nutzen und sie unseren Gästen anbieten“, führt Parkchef Kevin Deppe aus.

„Wir haben uns gedacht, dass das Bogenschießen gut in unser Konzept passt“, erklärt er, wie es zu dem neuen Angebot kam. Klar sei aber auch gewesen: „Da müssen Profis ran.“ Also suchten Deppe und Mielke den Kontakt zu Luxpaw, der Altwindecker Verein vermietet dem Ausflugsziel jetzt die Ausrüstung und wartet diese auch. In einem Windecker Wald hüten die 36 Mitglieder übrigens einen zehn Hektar großen 3D-Parcours, auf dem sich 36 Hartschaum-Tiere tummeln und starr auf Treffer warten.

Bogenschießen in Waldbröl: Fünf Pfeile kosten fünf Euro

„Fünf Pfeile, fünf Euro“ heißt das Waldbröler Programm, das am Samstag und Sonntag jeweils um 12 Uhr startet und bis 15 Uhr mindestens dauert. Jeweils drei Schützinnen und Schützen können auf die Scheiben zielen, eine Gruppe sollte indes nicht mehr als 25 Köpfe zählen. Mielke: „Ideal sind 15.“

Wer das ausprobieren möchte, der melde sich am Tresen im Empfangspavillon des Naturerlebnisparks Panarbora, Nutscheidstraße 1. Da kündigt Kevin Deppe bereits ein neues Vorhaben an: „Unser nächstes Ziel ist es, die Anlage barrierefrei zu gestalten.“ Denn noch ist der ungepflasterte Weg zum Schießstand in Richtung des Biotops etwas holprig.

Weitere Angebote zum „Bogenschießen“ in Oberberg

Springfloh Lindlar, Kinder und Events, info@springfloh.de 

Tiralarc Lindlar, Meditatives Bogenschießen 

Bogensportfreunde Lindlar, Schnupperkurse bis hin zum Wettkampf lindlarinfo@bogensportfreunde-lindlar.de 

TV Baldenberg Bergneustadt, Schnupperkurse und Vereinssport, info@tv-baldenberg.de

Denkart Bergneustadt, Meditative, therapeutische und sportliche Aspekte. info@denk-art.org 

Jugendzentrum Nümbrecht, Angebote für Jugendliche