WechselunterrichtWaldbröler Schüler kehren langsam in Klassenräume zurück

Lesezeit 3 Minuten
In Gruppen, im Wechsel und mit Abstand beginnt am Montag schrittweise der Präsenzunterricht an den Schulen.

In Gruppen, im Wechsel und mit Abstand beginnt am Montag schrittweise der Präsenzunterricht an den Schulen.

Oberberg – Am Montag kehren die ersten Schülerinnen und Schüler – teilweise im Wechselunterricht – in die Klassenräume zurück. Eine neue Herausforderung für die Schulen, die viel Planung und Organisation mit sich bringt. So auch für das Kollegium der Realschule in Waldbröl.

Die Schüler des Abschlussjahrgangs dürfen wieder kommen. Aber nicht alle auf einmal, sondern in zwei Gruppen, die abwechselnd im Präsenzunterricht in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch unterrichtet werden. Die andere Hälfte arbeitet zu Hause. Im neu ausgetüftelten Stundenplan ist festgelegt, wer wann wo lernt. „Alle gleichzeitig können nicht in die Schule kommen. Auch wenn man die Schüler gruppenweise in verschiedenen Klassenzimmern aufteilen würde, dafür hätten wir gar kein Personal“, sagt Thomas Brockhöft, stellvertretender Schulleiter. Die Pläne zu erstellen sei viel Arbeit gewesen und Ungewissheit bleibe dennoch, denn niemand wisse, ob in zwei Wochen nicht alles wieder anders sei.

Für sein Kollegium werde auch die Kombination aus Präsenzunterricht und dem Distanzunterricht der Klassen, die weiterhin im Homeschooling lernen, spannend. „Da wird sich dann zeigen, wie viel Belastung das Schulnetz tatsächlich aushält, wenn sich die Kollegen, die wegen des Präsenzunterrichts wieder vor Ort sind, anschließend alle für den Distanzunterricht einloggen“, sagt Brockhöft. Zumindest genügend Platz sei da, sodass jede Lehrkraft ein eigener Klassenraum als Rückzugsort zur Verfügung stehe.

Wechselunterricht in Klassenräumen

Nicht nur die Abschlussklassen, sondern alle Schüler kommen dagegen in den Grundschulen im Wechselunterricht wieder in die Klassenräume. Darauf vorbereitet ist auch die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) in Nümbrecht. „Wir haben dieses Modell bereits vor den Sommerferien erprobt und sind guter Dinge“, sagt Schulleiter Ingo Breuer. Im Kollegium stellt sich jedoch eine ganz andere Frage: Wie soll gleichzeitig die Betreuungssituation geregelt werden? Denn Kinder, die zu Hause nicht betreut werden können, können nach wie vor in die Grundschulen kommen. Darauf müsse sich die GGS auch personell einstellen. „Wir warten erstmal ab und hoffen, dass nicht zu viele Eltern einen Betreuungsbedarf anmelden“, sagt Breuer, denn sonst wäre der Sinn des Wechselunterrichts in Kleingruppen mit keinen gruppenübergreifenden Kontakten kaum umsetzbar. Videounterricht gab es an der GGS von Anfang an nicht. Die Lehrer sind froh, wieder im Klassenzimmer Unterrichtsstoff vermitteln zu können. Breuer betont jedoch: „Wechselunterricht unter Abstand hat noch lange nichts mit normalem Schulalltag und Schulgemeinschaft zu tun.“

Rund 320 Schüler werden ab Montag wieder in den Klassenräumen der Marienheider Gesamtschule sitzen. Neben den Abiturklassen der Q2 wird auch der Abschlussjahrgang der Sekundarstufe I wieder vor Ort unterrichtet. Man habe sich gegen Wechselunterricht und eine Priorisierung auf die Hauptfächer, dafür aber für klare Gruppenaufteilungen entschieden, berichtet Schulleiter Wolfgang Krug. Während die Abiturienten im Kurssystem unterrichtet werden, sollen in der Sekundarstufe feste Lerngruppen im Klassenverbund gebildet werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Pro Kurs und Lerngruppe werden zwei Klassenräume zur Verfügung gestellt, um die Gruppen weiter aufteilen zu können. „Die Räume liegen immer nebeneinander, sodass die Lehrkräfte leicht hin und her wechseln können“, erläutert Krug den Plan. So wird es auch am Aggertal-Gymnasium in Engelskirchen laufen. Die Schüler der Q1 und Q2 werden in 15er-Gruppen unterrichtet. Schulleiter Balthasar Rechner hat zudem gute Nachrichten zum Schulnetz, das kürzlich durch einen Schwelbrand im Serverraum zerstört worden war. Die provisorische LTE-Leitung läuft. Ein Gebäude des ATG ist wieder ans Netz angeschlossen, aus dem die Lehrkräfte die Schüler im Homeschooling unterrichten können. Vier neue Serverschränke wurden bereits geliefert. „Zum Glück ging alles doch schneller als erwartet“, zeigt sich Rechner erleichtert.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Homeschooling und Wechselunterricht gemacht? Melden Sie sich gerne in unserer Redaktion unter redaktion.oberberg@ksta-kr.de.

Rundschau abonnieren