Naturrasen in WaldbrölSV Hermesdorf bekommt neuen Fußballplatz

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Wenn es nach den Verantwortlichen des SV Hermesdorf Werner Hülsberg, Hans Beer, Waldemar Schlapak und Thomas Werner (v. l.) geht, soll im nächsten Jahr unter der Schneedecke keine Asche mehr sein, sondern Naturrasen.

Wenn es nach den Verantwortlichen des SV Hermesdorf Werner Hülsberg, Hans Beer, Waldemar Schlapak und Thomas Werner (v. l.) geht, soll im nächsten Jahr unter der Schneedecke keine Asche mehr sein, sondern Naturrasen.

Hermesdorf – Die Fußballer des SV Hermesdorf stellen aktuell sehr eindrucksvoll unter Beweis, wie man die Zeit ohne Trainings- und Spielbetrieb effektiv nutzen kann. Neben der bereits abgeschlossenen Kabinen-Modernisierung läuft parallel dazu ein Großprojekt an und schlägt bereits hohe Wellen – der Bau eines Fußballplatzes mit Naturrasen.

„Wir haben uns das sehr gut überlegt und die erste Resonanz ist sehr positiv und hat uns bestärkt“, berichtet Chef-Organisator Thomas Werner, der den Umbau des Aschenplatzes in einen Untergrund mit Naturrasen gemeinsam mit seinen Kollegen Hans Beer, Werner Hülsberg und Waldemar Schlapak federführend vorantreibt. Bereits im letzten Jahr reiften die Gedankenspiele und die Crew besuchte die Pilotprojekte in Linde sowie Weiershagen und tauschte sich mit den dortigen Verantwortlichen aus.

Land fördert den Platz mit 64 000 Euro

Aber was spricht konkret für einen Naturrasen, wo doch nahezu alle anderen Vereine auf Kunstrasen setzen? „Der Kosten-Nutzen-Faktor ist entscheidend. Natürlich bleiben Restrisiken wie die zukünftigen Wetterverhältnisse, aber wir sind guter Dinge, dass wir dadurch unseren Spielbetrieb im Senioren- und vor allem im Jugendbereich beleben können“, führt Werner aus.

Die ersten positiven Signale gäbe es bereits und entscheidend sind die Kosten. Während ein moderner Kunstrasen mit allen Extras etwa 250 000 Euro kostet und rund 15 Jahre hält, gibt es die Hermesdorfer Variante für die Hälfte. Davon wiederum 50 Prozent hatte der Club über das Landesprogramm „Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten“ beantragt. Mitte Dezember kam dann die Bewilligungszusage über 64 000 Euro und aus den Planspielen wurde Realität.

Projekt startet im Frühjahr

In der Folge musste Werner noch einen ausgeprägten Papierkrieg bewältigen, aber nun ist das Förderpaket rund: „Es ging abschließend um die externe Kreditfinanzierung und die sogenannte Muskelhypothek des Vereins. Das heißt, unseren eigener ehrenamtlicher Arbeitseinsatz an Fach- und Hilfskräften, der eine Grundvoraussetzung darstellt.“

Im Frühjahr startet das ambitionierte Projekt dann mit dem Bau der Umzäunung. Anschließend wird der bestehende Aschenplatz in einen Naturrasen der neuesten Generation umgewandelt. Dies könnte im August und September vonstatten gehen. Anschließend muss sich der Rasen mehrere Monate setzen und wird von insgesamt sechs professionellem Mäh- und Düngeprozessen begleitet.

Waldtribüne und Spielplatz geplant

Im Frühjahr 2022 könnte dann der Spielbetrieb starten. Bis dahin sollen Heimrechte getauscht werden und das Training könne zum Teil auf dem Kleinspielfeld stattfinden. Aktuell hat der SVH ohnehin nur drei Teams (Senioren, Alte Herren und A-Jugend) am Start, aber genau das solle sich in Zukunft ändern. „Wir werden den Jugendbereich peu à peu wieder aufbauen. Das ist die einzige Chance für den Verein, um auf Dauer zu überleben“, erklärt das Hermesdorfer Urgestein Werner Hülsberg. Dabei werde der neue Platz helfen.

Neben dem Rasenplatz sollen auch eine neue Waldtribüne und ein Spielplatz für die kleinen Fans entstehen, so dass das Gesamtbudget etwa 150 000 Euro betragen wird. „Ob wir das alles zu hundert Prozent umsetzen können hängt von der Vermarktung und den Spenden ab“, so Werner, der für den Parzellenverkauf wirbt. Unter rasen.svhermesdorf.de können Patenschaften für das Projekt erworben und auch Bandenwerbungen gebucht werden.

Grudsatzentscheidung vor zwölf Jahren

Vor zwölf Jahren stand der Club schon einmal vor einer ähnlichen Grundsatzentscheidung. Damals wurden Gelder des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung frei und rundherum entstanden neue Kunstrasenplätze. Der SVH hatte sich seinerzeit dagegen entschieden und die Gelder in die Modernisierung des Vereinsheims und in das Kleinspielfeld investiert.

In der Folge brach vor allem der Jugendspielbetrieb mehr und mehr ein. Dennoch bleibt die damalige Entscheidung für die Verantwortlichen alternativlos. „Neben den Baukosten hätten wir monatlich einen Betrag von knapp 1000 Euro ansparen müssen für die Folgekosten. Das war und ist unmöglich“, berichtet Werner. Darüber hinaus habe man durch die Investition in das Clubhaus in den letzten Jahren massig Energiekosten gespart. Und in einem Punkt sind sich auch alle Beteiligten einig: „Für Fußballer gibt es nichts Schöneres als einen Naturrasen.“

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