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100-Meter-SprintWaldbrölerin Anne Böcker mit der fünftschnellsten Zeit bei der U20-EM

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Szene aus einem Sprintlauf über 100 Meter der Frauen.

In genau 11,59 Sekunden stürmte die Waldbrölerin Anne Böcker im jüngsten EM-Finale über 100 Meter in Finnland auf Rang fünf. 

Die 18-jährige Sprinterin kehrt mit einer tollen Bilanz von der U20-EM in Finnland zurück nach Waldbröl.

Seit Montagnachmittag ist Anne Böcker zurück in ihrer Waldbröler Heimat, der deutsche Kader war nach dem Abschluss der U20-Europameisterschaften der Leichtathleten im finnischen Tampere noch in der Nacht zur Rückreise aufgebrochen. Für die 18-jährige Sprinterin endete damit eine hochspannende Woche mit vielen Eindrücken.

Einer von drei deutschen EM-Startplätzen ging an die Waldbrölerin

Und mit einer sportlichen Bilanz, die sich sehen lassen kann: Böcker ist auf 100 Metern aktuell die fünftschnellste U20-Frau Europas. Ihre Zeit von 11,59 Sekunden im Finallauf bedeuteten das drittschnellste Rennen ihrer Karriere.

Erst bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Juli hatte sich die Waldbrölerin, die von Andreas Gentz beim TSV Bayer 04 Leverkusen trainiert wird, einen von drei deutschen Startplätzen beim 100-Meter-Entscheid in Tampere gesichert. Zwei Wochen später ging es schon los.

Waldbrölerin erwischt richtig guten Start ins Finale

„So eine Europameisterschaft fängt aber ja nicht erst auf dem Platz an“, betont die Waldbrölerin. Beeindruckt habe sie schon das Drumherum: Die Einkleidung mit dem deutschen Kader, der gemeinsame Flug nach Finnland und die internationale Atmosphäre im Athletendorf, wo die Deutschen mit Briten, Franzosen und israelischen Leichathleten untergebracht waren. „An jeder Zimmertür hingen Fotos von den Bewohnern, die Zelte der Physiotherapeuten waren mit den jeweiligen Flaggen geschmückt, das war schon ein besondere Stimmung, es gab wirklich viel zu sehen“, erinnert sich die Sprinterin.

Auch sportlich lief es für Böcker von Anfang an rund: 11,68 Sekunden im Vorlauf und 11,65 Sekunden im Halbfinale sicherten ihr jeweils den zweiten Platz und das Ticket für den Endlauf. Dort erwischte Anne Böcker einen richtig guten Start und flitzte in 11,59 Sekunden als Fünfte und schnellste Deutsche ins Ziel. „Mein Plan war, absolut an meine Grenzen zu gehen und alles in diesen Lauf zu werfen“, so Böcker.

Zu sehen sind vier junge deutsche Staffelläuferinnen.

Vom Pech verfolgt und letztlich disqualifiziert wurde die deutsche 4x100-Meter-Staffel mit Anne Böcker als Schlussläuferin.

Nur ganz kurz sei sie im Ziel enttäuscht gewesen, „weil auf die Bronzemedaille ja nur sechs Hundertstel gefehlt haben“. Diesen Gedanken habe sie dann aber schnell wieder verdrängt. „Fünftschnellste in Europa, hey, das ist eine tolle Leistung, auf die ich wahnsinnig stolz bin“, freut sich die Waldbrölerin.

Pech hatte Anne Böcker dann bei der zweiten Chance auf eine Medaille: Die deutsche 4x100-Meter-Staffel mit den Berlinerinnen Emma Goretzka und Philina Schwartz, Serafina Kempf aus Wilhelmshaven und Anne Böcker als Schlussläuferin lief im Vorlauf auf den zweiten Platz, wurde dann aber disqualifiziert, weil eine der Läuferinnen zwei Schritte auf die Bahnlinie getreten war. „Wir haben das erst nicht bemerkt, aber ich hatte irgendwie schon ein ganz ungutes Gefühl, als ich ins Ziel gelaufen bin“, so Böcker, kurz darauf gaben die Wettkampfrichter ihre Entscheidung bekannt.

Wichtig ist ihr allerdings: „Wir waren ein richtig tolles Team, haben uns super verstanden. Und nach der Disqualifikation haben wir auch direkt miteinander gesprochen, niemand macht der anderen Vorwürfe.“

Nach der Europameisterschaft sind der Waldbrölerin nun ein paar Tage Pause gegönnt, bevor am 13. September die Deutschen Team-Meisterschaften in Leverkusen den Abschluss der Sommersaison 2025 bilden.