Abschied ins große AbenteuerWaldbrölerin startet ihre Weltreise in Argentinien

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Karoline Ringsdorf auf Waldbröl hat dafür vor ihrem Start nach Argentinien ganz viel ausmisten müssen.

Karoline Ringsdorf auf Waldbröl hat dafür vor ihrem Start nach Argentinien ganz viel ausmisten müssen.

Waldbröl – Einmal frei sein und sehen, wohin die Reiselust und die Neugier sie dann treibt. Davon hat Karoline Ringsdorf schon ihr Leben lang geträumt. Jetzt setzt die 28-Jährige ihren Traum in die Tat um: Gerade hat sie ihren Rucksack gepackt. Einmal um die Welt soll die Reise gehen.

Ihr erstes Ziel ist Argentinien, von dort aus weiter durch Süd- und Mittelamerika und dann? Mal gucken! „Ich habe noch keinen festen Plan“, verrät Karoline Ringsdorf. Ihre Arbeitsstelle in einem Wiedenester Kindergarten hat die Erzieherin gekündigt, aus der Wohnung in Waldbröl ist sie Ende Dezember ausgezogen, die Möbel sind verkauft. Übrig geblieben sind nur sechs Kisten mit Fotos, Kindheitserinnerungen und zwei Töpfe, die sie bei ihrer Mutter auf den Dachboden geparkt hat.

Karoline Ringsdorf: Ein Abschied für längere Zeit

„Es war ein sehr befreiendes Gefühl, alles auszuräumen und mich von den allermeisten Dingen zu trennen. Da hab ich erst mal gesehen, wie viel Überflüssiges sich im Laufe der Zeit ansammelt.“ Allein fünf verschiedene Sonnencremes hat sie entsorgt, und auch für ihre 300 Paar Ohrringe hat sie in der kommenden Zeit keine Verwendung.

Alles muss in den Rucksack passen. Ein paar Klamotten, Handy und Tablet ins Handgepäck – mehr nicht. Der Rucksack kommt auf die Waage: „13 Kilogramm? Das ist zu schwer, da muss noch ’was raus.“ In den vergangenen Wochen hat Karoline Ringsdorf bei Freunden gewohnt, zuletzt bei Mama in Reichshof-Heischeid. „Sie macht sich tierische Sorgen, aber freut sich auch für mich“, glaubt die Weltenbummlerin und muss schlucken . „Es fällt meinem ganzen Umfeld schwer, mich gehen zu lassen. Und mir fällt es auch schwer. Es ist ja ein Abschied für längere Zeit.“

Skype soll bei Kontaktpflege helfen

Wie lange sie unterwegs sein wird? Ungewiss. „Vielleicht ein Jahr, vielleicht länger. Oder ich bin schon nach drei Monaten wieder da.“ Das hänge davon ab, wie es läuft und was sie unterwegs erlebt. Auch davon, wie lange das Ersparte reicht. Deshalb hofft Karoline Ringsdorf, dass sie unterwegs jobben kann, gegen Kost und Logis. „Da gibt es Apps, über die man Arbeit finden kann.“ Den Kontakt zu Freunden und Familie will die Waldbrölerin über Skype und die sozialen Medien halten.

Ganz bewusst hat sich Karoline Ringsdorf dafür entschieden, ganz allein ins Abenteuer aufzubrechen, um ganz und gar unabhängig zu sein. Eigentlich wollte sie zuerst nach Thailand, doch da haben ihr die Corona-Einreisebestimmungen in letzter Minute einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Das ändert sich zurzeit alle drei Wochen“, weiß sie und hofft, dass sie sich trotz der Pandemie einigermaßen frei bewegen kann in der Welt.

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Dabei haben gerade die Einschränkungen in der Corona-Zeit sie in ihrem Entschluss erst noch bestärkt, den Schritt in das große Abenteuer auch wirklich zu wagen: „Die Freiheit hat mir gefehlt.“ Einen Anstoß gab aber auch die Tatsache, dass die Freundinnen und Freunde um sie herum Eltern geworden sind „Wenn ich es jetzt nicht mache – wann dann?“, fragt die 28-Jährige. Schließlich liege ihr die Reiselust im Blut, schon ihr inzwischen verstorbener Vater sei mit dem Motorrad durch Afrika und Australien gefahren.

Angst? Schlechte Menschen gebe es doch überall, und auch in Oberberg könne jederzeit etwas passieren, wehrt Karoline Ringsdorf ab. „Außerdem glaube ich fest daran, dass mein Papa, wo immer er jetzt sein mag, gut auf mich aufpasst.“

Die Reise von Karoline Ringsdorf kann über ihren Online-Blog verfolgt werden

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