Das neue Konzept sieht eine Mischung von Geflüchteten und Mietern vor. Die Fraktionen von FDP und AfD votieren gegen den Umbau des früheren Altenheims.
Haus OberbergGroße Mehrheit stimmt für Flüchtlingsheim in Wiehl-Brächen

Das frühere Altenheim „Haus Oberberg“ steht derzeit leer.
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Die Stadt Wiehl lässt das frühere Altenheim „Haus Oberberg“ in Wiehl-Brächen zu einem Mehrparteienhaus umbauen, in dem neben Geflüchteten auch Mieter wohnen sollen. Diesen Plan hat der Stadtrat am Dienstag mit großer Mehrheit beschlossen. Insgesamt fünf Gegenstimmen gab es von der FDP und von der AfD.
Dominik Seitz (FDP) meldete Bedenken wegen der Baukosten an. Die angesetzte Million werde möglicherweise nicht ausreichen, der geplante Zuschnitt der Wohnungen sei nicht bedarfsgerecht. Ein Abriss des Hauses und die Neubebauung des Geländes durch einen Investor wären besser. Daniel Schwach (AfD) hält die Investition für zu groß und zweifelt daran, dass die vorgesehene Mischung von alten und jungen Menschen funktioniert.
Nur noch 21 statt 35 Bewohner in Brächen
Das neue Konzept der Stadt läuft auf zehn barrierearme Wohnungen hinaus, nämlich drei Einzimmer-, vier Zweizimmer- und drei Dreizimmerappartements. Darin können insgesamt bis zu 21 Menschen wohnen, nach Bedarf sollen es Geflüchtete sein. Zuvor waren 20 Zimmer für insgesamt 35 Flüchtlinge geplant gewesen.
Die CDU-Fraktionsvorsitzende Larissa Gebser sieht im neuen Konzept den Vorschlag ihrer Fraktion verwirklicht, dass eine zukunftsfähige Lösung gefunden wird. „Es ist wichtig, dass wir daran festhalten, dass Wohnraum für Geflüchtete geschaffen wird.“ SPD-Sprecher Carlo Riegert befürwortet das Bemühen um Integration und das Zusammenführen von Jung und Alt.
Bürgermeister Ulrich Stücker nannte als Beweggrund der Stadt, den Umbauplan zu verändern, dass die Flüchtlingszahlen zurückgegangen sind und die Aussicht besteht, dass sich daran wenig ändert. Er berichtete von vielen Gesprächen, die er mit den kritischen Anwohner geführt habe. Diese wollen nun von einem Bürgerbegehren Abstand nehmen.
So bestätigt es Anwohnersprecher Markus von der Tann. „Wir wollten Wohnraum für alte Menschen, darum unterstützen wir diesen Kompromissvorschlag. Aber die Stadt muss das Konzept jetzt auch umsetzen.“