Der Ehrungsabend zum Abschluss des Fotowettbewerbs war wieder ein lehrreiches Expertentreffen. Denn jedes Siegerbild hat seine eigene Geschichte.
FotowettbewerbOberbergs beste Hobbyfotografen geben Tipps

Vor der Kamera machen sie auch ein schönes Bild: Die Siegerfotografen bei der Feier im Bielsteiner Braustübchen. Im grünen Polohemd: Burkhard Engel.
Copyright: ds Siegbert Dierke
Manchmal braucht es akribische Vorbereitung und technischen Aufwand. So bei Marco Mühlnikels Bild, für das er sich an einer bestimmten Maiennacht zum Kahlen Asten aufmachte, um das Polarlicht zu fotografieren. Und manchmal gelingt eine tolle Aufnahme im Vorbeigehen, so Bernd Heine an der Hängebrücke im Wiehlpark. Oder Burkhard Engel beim Wandern im Siegerland (siehe Interview).
Dass diese drei Fotos auf den ersten Plätzen landeten, fand allgemeine Zustimmung bei den Experten, die am Mittwochabend im Bielsteiner Braustübchen zusammentrafen. Unsere Zeitung und die Erzquell Brauerei zeichneten dort in einem spannenden Countdown die 20 Bestplatzierten des Fotowettbewerbs aus. Die Jury wählte unter wieder rund 1000 Einsendungen eine breite Mischung von Motiven und Techniken aus: Menschen, Tiere, Sensationen im Detail, als Porträt oder Panorama.
Ob das ein oder andere Bild auf den hinteren Rängen nicht eine bessere Platzierung verdient hätte, war ein fruchtbares Gesprächsthema unter den Hobbyfotografen, die nach der Prämierung bei einem Imbiss und kühlen Getränken noch länger zusammensaßen. Brauereichef Axel Haas hatte in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass „Heimatbrauerei und Heimatzeitung“ ihren gemeinsamen Fotowettbewerb nun zum 39. Mal ausgeschrieben haben. „Das zeigt, wie die Zeit vergeht, aber auch, wie beliebt dieser Wettbewerb ist.“
Redaktionsleiter Arnd Gaudich und Redakteur Andreas Arnold stellten die Siegerfotos vor und baten jeden Preisträger nach vorn zu einer kurzen Erläuterung. Angefangen mit Christiane Döpper, die in Glücksstadt ein originelles Regenbogenbild gemacht hat. Sie reiste mit Rainer Schmidt an, der in der Camargue einen Flamingo fotografierte. Beide stammen aus Loope und erfuhren zufällig, dass es im Engelskirchener Osten noch einen zweiten Gewinner gab.
Tierisches Oberberg
Wenn das beste Motiv des Menschen auf der Leinwand erscheint, reagiert der Saal zuverlässig mit einem gerührten „Ooooh“. Roger Sponheimer aus Reichshof-Hunsheim platzierte seinen Dackel neben einem Kürbis, Thomas Wurm aus Gummersbach-Niederseßmar erwischte seinen Chow-Chow im roten Herbstlaub. Mit Niedlichkeit punktete auch die Entenserie von Nina Neuenhaus-Otto aus Gummersbach-Dieringhausen.
Ein Vogelfoto anderer Art brachte Kirstin Fiedler aus Marienheide-Dannenberg auf den neunten Rang. Vor zwei Jahren hat sie es mit einem sorgsam arrangierten Hundebild auf den ersten Platz geschafft. Diesmal trieb sie noch mehr Aufwand: Mehr als 300 Aufnahmen machte sie von Rauchschwalben überm Gartenteich, produzierte dabei „megaviel Ausschuss“, hatte aber schließlich auch ein messerscharfes Bild im Kasten. Dafür brauche es Glück, Geduld und Getränke: „Mit einem Aperölchen war es auszuhalten.“
Ute und Reinhard Gelhausen aus Morsbach und Hannelore Moog aus Wiehl-Faulmert gelangen wunderschöne Aufnahmen der oberbergischen Natur. Anderswo ist es aber auch ganz nett: Den ersten Preis bei der Sonderwertung zum Thema „Blühende Landschaften“ gewann Anne Eitel mit einem Bild von der Côte de Granit Rose in der Bretagne.
Gastgeber Axel Haas hatte eingangs zu bedenken gegeben, dass die schwierige Aufgabe der Jury nicht mit der Bewertung einer Mathearbeit zu vergleichen sei. „Es ist eher wie bei einen Deutschaufsatz“, sagte der Brauereichef. „Und wenn Sie nicht einverstanden sind“, sagte er den Teilnehmern, „kann ich Ihnen nur raten, beim nächsten Mal wieder mitzumachen.“
Sieger kommt aus Bergneustadt
Burkhard Engel aus Bergneustadt hat das Siegerfoto aufgenommen.
Glückwunsch, da ist Ihnen ein tolles Bild gelungen!
Ich war vom ersten Platz sehr überrascht. Tatsächlich hatte ich schon vergessen, welches Foto ich damals eingereicht habe.
Wo ist die Aufnahme von den Tautropfen entstanden?
Ich war im Frühherbst mit meiner Freundin Margit Wüstenhöfer unterwegs auf dem Luisenpfad im Siegerland, als sie mich bat, das Foto zu machen. Sie hat den Blick für solche Details und macht mich oft darauf aufmerksam. Ich habe dann mit dem Handy draufgehalten und vier, fünf Bilder gemacht. Eines ist etwas geworden.
Eine richtige Kamera hatten sie nicht dabei?
Nein. Manchmal wäre eine gute Kamera nützlich. Aber auf einer 16-Kilometer-Wanderung möchte ich sie nicht mitschleppen.