Plädoyer für eine tolerante Gesellschaft350 Menschen demonstrieren auf dem Wipperfürther Marktplatz

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Rund 350 Menschen versammelten sich vor der Bühne auf dem Wipperfürther Marktplatz.

Die Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Wipperfürther Marktplatz: wurde vom Verein „Mittwochsfrauen-WippAsyl" organisiert.

Teils sehr emotionale Beiträge zum Thema Rechtsextremismus sorgten bei der Demonstration in Wipperfürth für Aufmerksamkeit und viel Applaus. 

Rund 350 Menschen hatten sich am Samstagmittag auf dem Marktplatz in Wipperfürth versammelt, um an der Kundgebung „Nie wieder ist jetzt“ teilzunehmen. Gaby Weiß und Birgit Baumhögger-Habbel von Verein „Mittwochsfrauen-WippAsyl“ hatten die Veranstaltung mit zahlreichen Rednerinnen und Rednern sowie Musik organisiert.

Moderiert wurde die Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Rassismus von Armin Himmelrath. Er interviewte zu Beginn die beiden Organisatorinnen. Die Demokratie falle nicht vom Himmel, alle müssten aktiv etwas dafür tun sie zu erhalten, sagte Gaby Weiß auf die Frage, warum sie sich so engagierte. Laut werden gegen Rechtsextremismus und Rassismus, und zwar jetzt, forderte Birgit Baumhögger-Habbel.

Bürgermeisterin sprach sich für offene Bürgergesellschaft aus

Bürgermeisterin Anne Loth sprach sich für eine offene Bürgergesellschaft aus, sie stellte die Frage: „Wer ist Wipperfürtherin und Wipperfürther?“ Alle, die in der Hansestadt eine Heimat gefunden hätten, gab sie auch gleich die Antwort. Und das sei eben nicht nur die, die dort geboren worden seien. Über die Jahrhunderte seien viele tausend Menschen nach Wipperfürth gekommen und teilweise dort geblieben. Ein Beispiel sei das Flüchtlingsauffanglager am ehemaligen Bahnhof. Dort seien rund eine Million Menschen angekommen und nicht wenige hätten in Wipperfürth eine neue Heimat gefunden. Die Demokratie und die Freiheit müssten jeden Tag verteidigt werden, sagte Loth und dankte den vielen Ehrenamtlern, die mit ihrer Arbeit für Integration sorgten. Sie verwies auf das Grundgesetz, das jetzt 75 Jahre alt werde. „Machen Sie nicht mit bei der Spaltung der Gesellschaft, seien Sie laut, aber friedlich, engagiert und emphatisch“, so ihr Appell, für den sie viel Applaus erhielt.

Gerhard Jenders von „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun“, nahm ebenfalls auf das Grundgesetz Bezug. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Das gelte für alle Menschen. Er ging konkret auf die AFD ein. Der Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus sein eine Frage des Anstandes, nicht von Linksextremismus.

Viel Applaus für Poetry-Slam gegen Rechtsextremismus

Mit ihrem Poetry-Slam „Es reicht nicht, kein Nazi sein zu wollen“, beleuchtete Jana Goller wortgewaltig viele Facetten des Thema Rechtsextremismus. Für ihren gelungenen und emotionalen Beitrag erhielt die Wipperfürtherin viel Beifall. Rund zwei Stunden dauerte die Veranstaltung zu der auch Ingrid Forsting für den Caritasverband Oberberg, das Trio „Stringtime“ sowie Schüler und Lehrer von Berufskolleg, EvB-Gymnasium und St. Angela ebenso beitrugen, wie Franziska Wischalka und Stefan und Matthias Nelle mit musikalischen Vorträgen.

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