Wehrführer Peter Rothmann hat bei der Jahresdienstbesprechung der Wipperfürther Feuerwehr nicht nur den aktiven Kameraden gedankt.
FeuerwehrAnerkennung für die Wipperfürther „Helden im Hintergrund“

Zu den verdienten Feuerwehrleuten, die auf der Bühne der Alten Drahtzieherei geehrt wurden, gehörte Helmut Offermann (5.v.r.), der seit 60 Jahren dabei ist.
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Ehepartner und Familie müssen mitziehen und der Arbeitgeber auch. Wehrführer Peter Rothmann hat bei der Jahresdienstbesprechung der Wipperfürther Feuerwehr nicht nur den aktiven Kameraden gedankt. Hochachtung zollte er zudem den geduldigen Partnerinnen und Partnern der Feuerwehrleute: „Ihr seid die Heldinnen und Helden im Hintergrund.“ Und er lobte die Arbeitgeber für die nicht selbstverständliche Freistellung ihrer Mitarbeiter.
Der etwas unübliche Ablauf hat die Jahreswehrversammlung der Feuerwehr Wipperfürth in der Alten Drahtzieherei zu einer gelungenen Veranstaltung gemacht. Wie bereits im Vorjahr geprobt, gab es zunächst ein Abendessen, dann folgte der dienstliche Teil und am Ende standen die Grußworte. Ausgiebig genossen die mehr als 200 Feuerwehrleute das Mahl aus Hackbraten, Kartoffelpüree und Gemüse, das die nur fünfköpfige Küchencrew der Feuerwehr zubereitet hatte. Die Bedienung übernahm die Jugendfeuerwehr, und für Getränke sorgte die Einheit Hämmern.
Wipperfürther Feuerwehr hatte 180 Einsätze
Derart gestärkt folgten die Kameraden dem Jahresbericht von Peter Rothmann. Der Wehrführer lobte die professionelle Bewältigung der 180 Einsätze, die Hälfte waren Technische Hilfeleistungen, es gab 50 Brandeinsätze, der überwiegende Rest waren Fehlalarme. „Ohne Euer Ehrenamt, ohne Eure Bereitschaft, zu jeder Tages- und Nachtzeit loszufahren, wäre die Sicherheit in unserer Stadt nicht gewährleistet“, sagte Rothmann seiner Mannschaft.
Ebenfalls ein Lob hatte er für die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung: „Die Kommunikation läuft, Wünsche und Sorgen stoßen auf offene Ohren – das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Technisch gesehen sei das Jahr mit der Anschaffung eines neuen Großfahrzeugs sowie Geräten für Waldbrand und Unwetterlagen sehr erfolgreich gewesen. Zudem sei die Vorplanung für neue Gerätehäuser in vollem Gange. Moderne Ausrüstung brauche einen Ort, an dem sie sicher und funktional untergebracht ist: „Da geht's nicht um Luxus, sondern um Sicherheit und Effizienz.“
4500 Ausbildungsstunden kamen in Wipperfürth zusammen
Michael Diegmann, Leiter der Ehrenabteilung, berichtete über die Unternehmungen der nicht mehr aktiven Feuerwehrleute. Höhepunkt war ein Grillabend mit 160 Teilnehmern. Stadtjugendfeuerwehrwart Florian Reuter schilderte das Jahr der Jugendfeuerwehr vom Kreiszeltlager in Radevormwald mit dem Ablegen der Leistungsspange bis zur Übung, bei dem der Nachwuchs ein Schrottauto mit Schere und Spreizer zerlegt hat.
Vizewehrführer Thomas Lamsfuß sagte, dass Feuerwehrleute Umfragen zufolge mit 94 Prozent das höchste Ansehen unter den Berufsgruppen genießen. Das habe seinen Grund in der ständigen Bereitschaft, im Ernstfall bereitzustehen. Diese Einsätze seien nicht ungefährlich, permanente Ausbildung sei notwendig. Insgesamt seien rund 4500 Ausbildungsstunden zusammengekommen. Vizewehrführer Andre Blank übernahm die Beförderungen.
Bürgermeisterin Anne Loth sagte in ihrem Grußwort: „Es ist echt der Knaller, was Sie hier leisten – Respekt und Hut ab.“ Der Bau neuer Feuerwehrgerätehäuser sei eine Mammutaufgabe, aber die Vorbereitungen liefen: „Für das erste in Thier soll die Planung Ende des Jahres vorliegen.“ Sie lobte den Zusammenhalt in der Truppe und dankte Thomas Esser vom Löschzug Stadt für seine Bereitschaft, die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen zu übernehmen sowie eine Kinderfeuerwehr aufzubauen. Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Berger würdigte die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtler.
Kreisbrandmeister Julian Seeger sagte: „Einzelne Machthaber haben dafür gesorgt, dass der Zivilschutz als lange vergessenes Thema wieder in den Vordergrund gerückt ist.“ Neben der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels erweitere sich dadurch das Aufgabenspektrum der Feuerwehr. Er kündigte an, dass der Kreis einen Löschroboter anschaffen wird, der zum Erkunden und Löschen in Umgebungen eingesetzt werden kann, zu denen Menschen keinen Zugang haben.
Ehrungen
Für langjährigen Dienst erhielten das Feuerwehrehrenzeichen des Landes NRW: Heiner Büddefeld und Jürgen Niese (35 Jahre, Gold); Rainer Alfer und Jörg Kraft (25 Jahre, Silber).
Für langjährige Mitgliedschaft wurden mit der Ehrennadel des Verbandes Deutscher Feuerwehren ausgezeichnet: Helmut Offermann (60 Jahre); Achim Dreiner, Peter Grüterich und Achim Rolfs (50 Jahre).