Immer weniger Höfe in NRWWie steht es in Oberberg mit der Zahl der Milchkühe?

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Kälber suchen im Schatten Schutz vor der Sommerhitze.

Kälber suchen im Schatten Schutz vor der Sommerhitze.

Lindlar – Die Zahl der Milchkühe in Nordrhein-Westfalen ist binnen eines Jahres um 1,6 Prozent gesunken, das meldet IT.NRW als Statistisches Landesamt. Hatte es im Mai 2021 noch 387 862 Milchkühe im Land gegeben, so waren es ein Jahr später nur noch 381 574. Die Zahl der Milchviehhöfe verringerte sich im gleichen Zeitraum von 5055 auf 4860, also sogar um 3,9 Prozent.

Für den Oberbergischen Kreis liegen der Landwirtschaftskammer Kreisstelle Lindlar keine eigenen Zahlen vor. Geschäftsführerin Ursula Jandel geht davon aus, dass Oberberg nicht ganz so stark betroffen ist. Gefragt nach den Gründen für das Hofsterben sagt sie, dass oftmals die Produktionskosten für Milch nicht durch die Preise gedeckt werden.

Generationenwechsel sorgt häufig für Schluss

„Für viele Landwirte ist es eine wirtschaftliche Reaktion, die Milchproduktion aufzugeben“, so Jandel. Oft falle bei einem Generationenwechsel die Entscheidung, aufzuhören. Steigende Auflagen aus der Politik seien dafür verantwortlich, dass auf den Höfen immer mehr Investitionen nötig seien, die nicht bezahlt würden. Das sei auch schon vor der aktuellen Krise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine so gewesen, so Jandel. „Aktuell steigen die Milchpreise ja zum ersten Mal seit Jahren“.

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Höheren Erzeugerpreisen stünden aber Preissteigerungen etwa bei Dünger, Futter und Energie entgegen. „Ob sich das rechnet, wird man sehen müssen“, so Jandel. Als weiteren Grund für den Rückgang bei Höfen und Vieh sieht sie eine gewisse Frustration gerade bei jungen Landwirten, die ein Gefühl gesellschaftlicher Ablehnung empfinden. „Bei manchen hat der Landwirt ja das Image des Tierquälers und Brunnenvergifters. Aber zum Glück fangen gerade viele Menschen an, die Wichtigkeit der Nahrungsmittelherstellung zu verstehen“, so Jandel. (ldi)

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