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Ehemaliger LandratDer Wipperfürther Hans-Leo Kausemann ist im Alter von 87 Jahren gestorben

Lesezeit 3 Minuten
Hans-Leo Kausemann im Porträt.

Hans-Leo Kausemann ist tot.

Der ehemalige Landrat, langjähriger Wipperfürther Bürgermeister und Ehrenbürger der Hansestadt hat vieles bewegt.

Hans-Leo Kausemann ist tot. Der frühere Landrat des Oberbergischen Kreises starb am Freitagmorgen, 2. Mai, im Alter von 87 Jahren.

Kausemann war mit seiner Vaterstadt Wipperfürth stets aufs engste verbunden. Er kam am 6. Juni 1937 in einem Haus am Kölner-Tor-Platz zur Welt. Nach einer Lehre als Bankkaufmann war er schon mit knapp 30 Jahren Geschäftsführer der Genossenschaft Berg und Mark. 1969 wurde er für die CDU in den Wipperfürther Stadtrat gewählt. 1975, nachdem Wipperfürth Teil des Oberbergischen Kreises geworden war, wurde er Mitglied des Kreistages in Gummersbach.

An seinem 41. Geburtstag wurde Kausemann Bürgermeister in Wipperfürth

1978 starb der Wipperfürther CDU-Bürgermeister Walter-Leo Schmitz, Kausemann wurde sein Nachfolger, an seinem 41. Geburtstag. Zu dieser Zeit war die Spitze der Stadt noch aufgeteilt zwischen dem Stadtdirektor und dem Bürgermeister. Hans-Leo Kausemann war ein Mann, der gerne die Dinge anpackte – ein Macher. Als solcher war der Wipperfürther Bürgermeister sehr beliebt, was sich auch daran zeigte, dass er bis 1999 im Amt blieb.

Neben seiner Bürgermeistertätigkeit war er von 1994 bis 1999 auch noch ehrenamtlicher Landrat, anschließend fünf Jahre lang Vizechef im Kreishaus. Dann, von 1999 bis 2004, arbeitete er als hauptamtlicher Landrat in Gummersbach. Danach zog er sich aus der Politik zurück. Doch er blieb ein wacher Beobachter, der nach eigenen Angaben jeden Tag vier Zeitungen las.

„Früher hat Politik mehr Spaß gemacht, weil man sich über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg verständigt hat“, sagte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag. Bei all der politischen Arbeit sei die Familie ein wenig zu kurz gekommen, befand er damals. Vor allem seine Ehefrau Doris, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war, war für ihn ein ruhender Pol. „Ohne de Mutter löppt nix“ war einer von Hans-Leo Kausemanns Lieblingssprüchen. Der Tod seiner Frau im Jahr 2020 traf ihn schwer.

Engagement im Vorstand der Eugen-Wolfrich-Kersting-Stiftung

Nach seinem Abschied aus der Politik engagierte sich der Ex-Landrat und Wipperfürther Ehrenbürger als Vorstand der Eugen-Wolfrich-Kersting-Stiftung in Wipperfürth, die altengerechte Wohnungen und Pflegeplätze unterhält und die von der Radium-Erbin Antonie Kersting ins Leben gerufen worden war. Aus gesundheitlichen Gründen musste er diese Arbeit, die ihm sehr am Herzen lag, 2013 aufgeben.

Auch die Rundschau-Altenhilfe „DIE GUTE TAT“ hat ihm viel zu verdanken. Im Advent 1978 hatte Hans-Leo Kausemann, zusammen mit einigen Gleichgesinnten, ein Benefiz-Skaturnier ins Leben gerufen. Seit diesem ersten Turnier sind durch den alljährlichen Wipperfürther Bürgerskat – der anfangs noch „Prominentenskat“ hieß – weit über 41.000 Euro für die Altenhilfe zusammen gekommen. Die Summe ist ohne Abzüge in die Arbeit des Hilfswerks geflossen. Die Altenhilfe fördert das ganze Jahr über Aktivitäten für Bedürftige und einsame alte Menschen von Oberberg bis in die Eifel.

Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth würdigt Hans-Leo Kausemann

Im vergangenen Jahr, im Dezember 2024, fand der Bürgerskat zum 45. Mal statt. Nur zweimal, 2020 und 2021, konnte das Turnier, das stets vom Skatclub „Solo“ Wipperfürth organisiert wird, nicht stattfinden. Auch im fortgeschrittenen Alter nahm Hans-Leo Kausemann fast jedes Mal an dem Bürgerskat teil.

Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth würdigt Kausemann: „Er war ein Kümmerer, der sich mit ehrlichem Engagement und großem Interesse für die Belange der Menschen hier in der Stadt und in der Region eingesetzt hat. Er war stets auf Ausgleich bedacht und hat mit seiner unermüdlichen Einsatzbereitschaft zum Wohle der Allgemeinheit Maßstäbe gesetzt.“ Auch Landrat Jochen Hagt würdigte das Engagement und die Arbeit Kausemanns.