„Bedarf ist sehr hoch“Tagesmutter aus Wipperfürth hat in 20 Jahren über 50 Kinder betreut

Lesezeit 2 Minuten
Es ist Martha Göttfert mit ihrem Tageskind Neni zu sehen. Das Kind sitzt auf einer Schaukel, Martha steht daneben.

Martha Göttfert aus Linde arbeitet seit 20 Jahren als Tagesmutter. In dieser Zeit betreute sie bereits mehr als 50 Kinder, eines davon ist aktuell die zweijährige Neni aus Lindlar.

Ihren Traumberuf hat Martha Göttfert dabei durch Zufall entdeckt. Eine benachbarte Familie brauchte Hilfe.

Kinder zu unterstützen, ihre eigenen Stärken zu entdecken und zu fördern, das ist das Ziel von Martha Göttfert. Die 60-jährige Mutter dreier mittlerweile erwachsener Kinder arbeitet seit 20 Jahren als Tagesmutter. Den runden Geburtstag feierte sie mit einem Tag der offenen Tür.

Viele Familien, deren Kinder sie in den vergangen zwei Jahrzehnten begleitet hatte, nutzten die Chance, um ihr Danke zu sagen. Dabei war die gelernte Einzelhandelskauffrau eher zufällig Tagesmutter geworden. 2003 suchte eine benachbarte Familie Unterstützung bei der Betreuung ihrer zwei Kinder von ein und zwei Jahren, bis sie in den Kindergarten kommen sollten.

Kinder meist ein Jahr oder jünger

„Nach der Geburt meiner Töchter war ich zunächst zu Hause geblieben“, erinnert sie sich. Dann kam sieben Jahre Pflege der Mutter hinzu, 2001 wurde der jüngste Sohn geboren. „Und während ich mich um unseren Sohn kümmerte, erfuhr ich von der Suche nach einer Kinderbetreuung in unserer Nachbarschaft“, sagt Göttfert.

Die Entscheidung stand und von 2005 bis 2007 absolvierte sie die Ausbildung zur qualifizierten Kindertagespflegeperson. Über 50 Kinder hat sie seit 2003 in ihrem Eigenheim betreut und die kleinen Menschen in ihrer Entwicklung begleitet. Meist seien die Kinder ein Jahr alt oder etwas jünger, wenn die Eltern sie in ihre Obhut geben, sagt die Tagesmutter.

Ans Aufhören denkt sie nicht

Die Kleinen bleiben bis zu ihrem dritten oder vierten Lebensjahr, wenn sie in den Kindergarten kommen. „Gerade in den ersten Lebensjahren ist es wichtig, dass die Kinder immer eine Bezugsperson um sich haben. Ich arbeite mit einem festen Tagesablauf mit wiederkehrenden Ritualen. Diese Strukturen bieten den Kindern Sicherheit“, sagt Göttfert.

Zudem sei die altersgerechte Förderung an die Bedürfnisse der Kinder angepasst, bedarfsorientiert und individuell. Zunächst fand die Kinderbetreuung in den eigenen privaten Räumen statt, bevor mit dem Auszug der Töchter 2012 die Erdgeschosswohnung frei wurde, die Göttfert seit nun elf Jahren für die Kindertagespflege nutzt.

Auch ein Garten steht zur Verfügung, wo die Kinder nach Herzenslust toben und spielen können. Und weil die Arbeit mit Kindern nach wie vor viel Freude bringt, denkt Göttfert noch nicht ans Aufhören. „Der Bedarf an Tagesmüttern ist sehr hoch. Ein paar Jahre werde ich auf jeden Fall noch weiter machen“, so die 60-jährige. 

Rundschau abonnieren