Sparkasse skizziert KostenAuch Menschen in Rhein-Berg bezahlen für den Krieg

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KohleGas

Die Preise für Kohle und Gas könnten in Zukunft noch höher steigen. (Symbolbild)

Rhein-Berg – Was die Menschen hierzulande in der Folge von Putins Überfall zu ertragen haben, ist nichts im Vergleich zu den Schrecken des Krieges in der Ukraine. Gleichwohl werden sich die Menschen auch in Deutschland und damit auch in Rhein-Berg womöglich bald warm anziehen müssen – und das nicht nur wegen der eventuell ausbleibender Lieferungen von Kohle und Gas aus Russland.

Aus Sicht der Kreissparkasse Köln hat der „erste Angriffskrieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“ wirtschaftlich sehr viel durcheinandergewirbelt, die Vorkriegs-Prognosen zum wirtschaftlichen Wachstum seien jetzt „Makulatur“, wie der Chef-Volkswirt der KSK, Professor Carsten Wesselmann, in der jungsten Sitzung des Kreis-Finanzausschusses berichtete. Ein bis drei Prozent Wachstum seien dieses Jahr vielleicht noch drin, „Ich dachte mal, es würden vier Prozent“. Inflation und Rezession lauerten als Gefahren auf dem weiteren Weg, „die erhoffte Entspannung an der Inflationsfront bleibt 2022 aus, vier bis fünf Prozent Inflation sind kein unrealistisches Szenario“. Der Volkswirt hofft darauf, dass es angesichts der Kaufkraftverluste Einmalzahlungen für die Arbeitnehmer gibt und nicht prozentuale Lohnzuwächse, sonst drohe eine Stagflation.

55 Prozent des Erdgases kommt aus Russland

Europa sei abhängig von den Energie-Importen aus Russland: 55 Prozent des Erdgases kämen von dort und 38 Prozent des Öls. Russland exportiere aber auch Industriemetalle und Agrargüter; die Ukraine sei als Lieferant von Weizen und Mais sehr bedeutsam.

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Bei all den Unwägbarkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung in Folge des Ukraine-Krieges konnte Sparkassen-Vorstand Christian Bonnen den Mitgliedern des Kreis-Finanzausschusses als Eigentümer-Vertretern seines Kreditinstitutes eine erfreuliche Bilanz für das KSK-Geschäft vorlegen. „Es geht der Kreissparkasse den Umständen entsprechend gut“, sagte Bonnen, auch wenn sich die Zeiten sehr gewandelt haben: Die Sparkasse, traditionell das Sparschwein der Menschen, konnte ihre Einlagen nicht mehr komplett unterbringen. Seit 2020 gebe es einen Einlagenüberschuss, das sei vorher noch nie passiert, und dabei habe das Kreditinstitut das Kreditgeschäft so weit wie möglich abgegrast: „Alles Weitere wären Spenden“, sagte der Sparkassen-Vorstand augenzwinkernd. Soll heißen: So unsichere Kredite, dass man das Geld gleich hätte verschenken können.

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