Heute beginnt der Aufbau des Bergisch Gladbacher Weihnachtsmarktes. Die Sicherheitsauflagen finanziert ausschließlich Veranstalter Markus Stümper.
WeihnachtsmarktSicherheitsauflagen bezahlt Gladbacher Veranstalter

Das Ordnungsamt ist auf dem Gladbacher Weihnachtsmarkt unterwegs
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Gestern noch, zum Mittwochsmarkt, waren die Markthändler auf dem Konrad-Adenauer-Platz anzutreffen. Heute früh um 6 beginnt der Aufbau des Bergisch Gladbacher Weihnachtsmarktes. Karussells und Verzehrstände kommen als erstes, zwölf Stände an der Zahl. Die prägenden Holzbuden und die Bühne, sagt Organisator Markus Stümper, folgten ab Freitag, wieder ab 6 Uhr, 45 Büdchen sind dies. Die Ausstellenden seien ab Montag gefragt, um das Innenleben ihrer Buden auszugestalten.
Advent, Advent, der größte Weihnachtsmarkt des Bergischen Landes wird planmäßig am 20. November starten. In einer Woche also. Und die Sicherheitskonzepte? In einigen Städten sind jetzt Weihnachtsmärkte abgesagt worden, Kosten für Sicherheit waren ausschlaggebend. Für Bergisch Gladbach sagt Markus Stümper: „Wir bezahlen alles aus eigener Kasse.“
Die Miete der Aussteller decke alle Kosten ab. Selbstredend gebe es auch Sicherheitskonzepte, sagt der Veranstalter, gemeinsam erarbeitet mit Polizei und Verwaltung. Genauer möchte Stümper auf Nachfrage aber nicht werden. In den Vorjahren gab es Zufahrtssperren an der Paffrather Straße und aus Richtung der Busspur am Marktplatz.
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Ordnungsamt eingebunden
Es könne davon ausgegangen werden, dass dies auch diesesmal so sein werde, sagt Stümper. Auch die Mitarbeitenden eines privaten Sicherheitsdienstes patrouillierten regelmäßig über den Weihnachtsmarkt. „Wie in den Vorjahren“, setzt er hinzu. Dann kämen noch die Polizeibeamten hinzu und die Mitarbeitenden des städtischen Ordnungsamtes.
Es ist eine Rechnung mit vielen Komponenten, bei der Stümper den Überblick behalten muss. „Wir haben enorm hohe Ausgaben“, sagt der Organisator. „Wir müssen sehr stark haushalten.“ Die Verwertungsgesellschaft Gema habe glücklicherweise ihre Gebühren um 35 Prozent gesenkt, das helfe sehr. „Im vergangenen Jahr waren diese Kosten explodiert.“
Gema senkt Gebühren
Jedes Abspielen eines modernen Weihnachtsliedes schlug bei Stümper ins finanzielle Kontor. Andere Weihnachtsmärkte erheben schon längst Eintrittsgelder, um die Einnahmenseite zu retten. In Bergisch Gladbach nicht. „Seit 42 Jahren betreibt unsere Familie den Weihnachtsmarkt ohne Eintrittsgelder. Und das wird auch so bleiben“, stellt Stümper fest. Eintritt passe nicht zum Charakter des Weihnachtsmarktes. 57 Buden und Stände sind es insgesamt, mit Glühwein und viel Kunsthandwerk.
Das Handwerkliche, sagt Stümper, sei sehr viel ausgeprägter als auf den Weihnachtsmärkten in Köln oder auch im Ruhrgebiet. Manche Veranstalter beneideten Bergisch Gladbach darum. Stümper schaut besonders auf den Aussteller aus dem Erzgebirge. Dieser Originalstand sei nur in Bergisch Gladbach, nirgendwo anders. Mitte des Jahres habe es durch Krankheiten oder Todesfälle noch manchen offenen Posten auf dem Weihnachtsmarkt gegeben. „Jetzt haben wir alles vergeben. Wir sind ausgebucht.“
Essen und Trinken gehöre auch dazu, die Besucher erwarteten ein umfassendes Angebot. Aber das Kunsthandwerk bringe den Charme auf den Konrad-Adenauer-Platz. Vom Herzblut spricht der Veranstalter, mit der er und seine Familie hinter dem Markt stünden. Zuschüsse von der Stadt gebe es nicht. Das war auch neulich die Aussage des städtischen Geschäftsbereichsleiters Dirk Cürten auf Anfrage im Stadtrat. Die Stadt habe lediglich die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes, die in den kommenden Wochen ihr Augenmerk verstärkt auf den Weihnachtsmarkt legen würden.
Alles übrige, so der Rechtsexperte, werde getragen von der Veranstalterseite. Von Jahr zu Jahr werde diese Rechnung aber schwerer, sagt Stümper. Er sei dennoch zuversichtlich und freue sich auf die offizielle Eröffnung durch Bürgermeister Marcel Kreutz am Freitag, 21. November, 18 Uhr. Für Kreutz ist es die erste Eröffnung des Marktes.

