Weil Fristen nicht eingehalten werden konnten, muss Bergisch Gladbach mehrere hunderttausend Euro Fördergeld zurückzahlen ans Land
SpielplatzBergisch Gladbach entgehen knapp 400.000 Euro Fördergeld

Der Spielplatz unterhalb des Rathauses
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Der Stadt Bergisch Gladbach sind knapp 400.000 Euro an Fördergeldern durch die Lappen gegangen. Eigentlich, so der Plan, sollte unter anderem der Spielplatz am Burggraben in Bensberg (unterhalb des Technischen Rathauses am Wilhelm-Wagener-Platz) aus Mitteln des Integrierten Handlungskonzepts saniert und aufgehübscht werden.
Einiges Interessante gruppierte sich um den Spielplatz: Ein zusätzlicher Treppenabgang sollte entstehen, der Burgweg an der Ringmauer beleuchtet und die Baumreihe am öffentlichen Parkplatz Richtung Wipperfürther Straße erneuert werden. Ein Ingenieurbüro zur Begleitung der Planungen war ebenfalls beauftragt worden.
Bedauern der Verwaltung
Im Infrastrukturausschuss musste der Leiter der zuständigen Abteilung Stadtgrün, Christian Nollen, zugeben, dass das Projekt nicht mehr im Zeitrahmen liege. Er berichtete von der Vielzahl an Aufgaben, die er und seine Mitarbeiter in der Abteilung zu leisten hätten. Zusätzlich hätten sich längere Abstimmungen mit dem Denkmalschutz ergeben, der Asphalt habe untersucht werden müssen und es habe mehrere Beleuchtungsproben gegeben. Schließlich habe die Pandemie zu fortwährenden Planänderungen geführt.
Nach den jüngsten Gesprächen mit der Bezirksregierung stehe fest, dass das Spielplatzprojekt und die umgebenden Aktivitäten nicht mehr im Rahmen des bald auslaufenden Integrierten Handlungskonzepts gefördert werden können.
Nollen bedauerte, aber an der Sache als solche sei nichts mehr zu ändern. Die Stadt wolle dennoch festhalten am Projekt und auf eigene Kosten eine Umsetzung angehen. Wie dies gelingen könne, sei aber noch in der Überlegung. Bei allen Maßnahmen zum Handlungskonzept sei abgewogen worden, wo Schwerpunkte zu setzen seien.
Exakte Beträge genannt
Und die gebe es eher in der anstehenden Umgestaltung des Deutschen Platzes oder beim Quartiersplatz im Stadtteil Bockenberg. Als Handreichung erhielten die Politiker von Nollen die exakten Beträge an die Hand. So wären knapp 380.000 Euro in Richtung Stadt geflossen. Man habe bereits rund 290.000 Euro abberufen, diese Mittel müssten nun mit Zinsen zurückgezahlt werden. Wann und wie die Stadt das Projekt realisieren könne, sei derzeit offen. Eine Planung liege vor, bereits erteilte Genehmigungen ließen sich auch verlängern.
Weil bei Stadtgrün gemeinsam mit dem Fachbereich Jugend und Soziales aktuell eine Analyse aller städtischen Spielplätze durchgeführt werde, seien hieraus neue Überlegungen für die Spielplatzgestaltung zu erwarten. Der Spielplatz entstand laut Nollen in den Jahren 1969/1971. Ein neues zentrales Spielgerät könnte idealerweise an eine Zugbrücke erinnern, wie man sie oft an Burgen und Schlössern hatte.
Im Ausschuss wollten die Politiker keine Finger in die Wunde legen. Allerdings müsse es künftig Mechanismen geben, die frühzeitig Verwaltung und Politik alarmierten, meinten übereinstimmend Dr. David Bothe (CDU), Dr. Friedrich Bacmeister (Grüne) und Jörg Laschet (Volt/FWG). Bothe insistierte darauf, dass das Projekt auch mit der Umgestaltung des Spielplatzes umgesetzt werden solle. Abstriche dürfe es dort nicht geben.

