Wochenende in Bergisch GladbachEin „Flöckchen“ lädt 2023 zum Schützenfest Hand ein

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Die Festparade der Schützen,unter anderem  mit Präses Pfarrer Wilhelm Darscheid (3.v.r.), Pfarrer Albert Hopmann(2.v.r.)  und Bürgermeister Frank Stein (zweite Reihe, blaues Hemd)

Bergisch Gladbach – Die Stimmung des traditionsgeprägten Festsonntags auf der Hand in Bergisch Gladbach beeindruckte die Festbesucher. So auch die kleine Paula (6), die sich im Schatten der Hander Pfarrkirche St. Konrad zum schicken Kaiser vorwagte und sich dessen beneidenswerte Kette mal ganz in Ruhe aus der Nähe betrachtete.

Königliche Abkühlung am Festsonntag in Hand

Zwischenmenschliches auch im Festzug, in dem sich Markus Kierdorf, der nächste Schützenkönig 2023, mittels Eis im Hörnchen eine königliche Abkühlung verschaffte. Kierdorf ist auch als Sänger der „Flöckchen“ weithin im Bergischen bekannt.

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Der Trödelmarkt zog die Massen an.

Doch der Reihe nach: Stefan Korn amtierte als der insgesamt siebte Hander Schützenkaiser, nachdem er zum dritten Mal die Würde des Schützenkönigs erringen konnte. Seine Amtszeit galt aufgrund der Pandemie-Ausfälle von 2019 bis 2022. Sein kaiserlicher Ehrentag begann am Festsonntag gegen 9 Uhr, als ihn seine Schützen zu Hause abholten zum Festhochamt in der Pfarrkirche St. Konrad, zelebriert von Präses Pfarrer Wilhelm Darscheid und in Konzelebration seines Vorvorgängers im Amt, dem 90 Jahre alten Pfarrer Albert Hopmann.

Antik- und Trödelmarkt auf der Handstraße

Nach der Messe führte der Weg im „kleinen Umzug“ ins Festzelt, wo Blasmusik und die Schützenkapelle unter der Leitung von Andreas Schneider mit Titeln wie „Auf der Vogelwiese“ und der „Böhmische Traum“ für die entsprechende Frühschoppenstimmung sorgten.

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Markus Kierdorf, das "Flöckchen", wird Schützenkönig 2023.

Währenddessen wurde auf der gesperrten Handstraße der Antik- und Trödelmarkt munter und zog Neugierige auch aus Köln und Solingen an. Die sonnige Marktmeile bescherte einfach alles, was man sich nur denken kann: Lucie (13) ließ sich einen lilafarbigen Zopf flechten, den sie bis zu einem Jahr nicht lösen muss.

Bei den Panzerglasfolien (nicht nur für das Handy) war immer etwas los. Judith Winterscheid hatte kleine Schultüten gehäkelt und erfreute damit manche Großmutter, am Antiquitätenstand wartete ein altes Untertage-Telefon auf einen Liebhaber, –vieles, was der eine nicht brauchte, machte dem anderen für einen Euro eine Riesenfreude. Wer es mochte, trug einen Sonnenhut oder wählte einen Regenschirm als Schattenspender bei sommerlichen Temperaturen.

Musikverein Kürten, Schützenkapelle, Clown

Auf dem Dorfplatz hatte Clown „Papa“ gut vorgesorgt und sein Plätzchen heile Welt mit einem Sonnendach geschützt. Die Kleinen hatten jede Menge Spaß bei ihm oder auf dem kleinen, nostalgischen Karussell.

Mit Bratwurst, Pommes frittes und kalten Getränken waren die Oasen dieses Sommertages gefüllt, bis sich um 14 Uhr im Schützenheim die Besucher an Kaffee und Kuchen, gebacken von Vereinsmitgliedern, erfreuen konnten.

Derweil fanden sich auf dem Dorfplatz zu den Hander Schützen mit Schützenprinz Thomas Brand und dem Schülerprinz Nils Grell die befreundeten Schützenvereine aus Schildgen, Dürscheid, Refrath, Stammheim, Dünnwald, Flittard und Kleineichen ein. Musikalisch sorgten das Tambourcorps Köln- Stammheim, die Schützenkapelle Köln und der Musikverein Kürten für die richtige Stimmung.

Schützenkaiser Stefan Korn war nicht aufgeregt

Die Hander vorneweg, machte sich der Höhepunkt des Schützenfestes, der Festumzug, pünktlich um 16 Uhr auf den Weg zur Königsparade für den Schützenkaiser. Der stand gelassen auf der Kirchentreppe, erwiderte jeden Salutgruß. Besonders aufgeregt sei er nicht, verriet er und beschreibt die Königsparade als ganz normalen Part der Tradition, der dazugehört. „Ich bin seit 1979 aus Überzeugung im Verein, habe nette Kollegen kennengelernt und schätze die Gemeinschaft.“

Noch ein Gruppenbild mit allen samt Hofstaat und Gefolge, dann reihten sich der Kaiser und die Seinen an das Ende des Festzuges zum Umzug durch Hand.

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Wieder im Zelt angekommen, beeindruckte die emotionale und tiefgründige Rede des ersten Vorsitzenden Peter Knoob auch Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein (SPD) und seine ehrenamtlichen Stellvertreter Josef Willnecker (CDU) und Michael Zalfen (SPD). Der festliche Akt endete mit der Nationalhymne, gefolgt vom abendlichen Krönungsball und dem Königstanz unter der Vereinsfahne.

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