Kunstmuseum in Bergisch GladbachVilla Zanders erhält Schenkungen für Sammlung „Kunst aus Papier“

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Werke von Michael Wittassek und Darja Eßer erhielt das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach als Schenkungen. Die Installation „Chromolux“ von Michael Wittassek prägt den Ausstellungsraum.

Werke von Michael Wittassek und Darja Eßer erhielt das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach als Schenkungen. Die Installation „Chromolux“ von Michael Wittassek prägt den Ausstellungsraum.

Werke von Michael Wittassek und Darja Eßer erhielt das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach als Schenkungen.

Zwei neue Schenkungen bereichern die Sammlung „Kunst aus Papier“ im Kunstmuseum Villa Zanders. Der Verein Galerie und Schloss sowie der Rotary-Club Bergisch Gladbach/Bensberg engagierten sich damit für das Kunstmuseum, dessen Bestand neue Impulse erhält.

Die scheidende Leiterin des Kunstmuseums, Petra Oelschlägel, habe die Schenkungen „angebahnt“, erklärte ihre Nachfolgerin Ina Dinter bei der Präsentation der neuen Arbeiten – im Beisein von Interessierten aus dem Verein Galerie und Schloss und aus dem Rotary-Club, aber auch von Vertretern der Stadtverwaltung, darunter Bürgermeister Frank Stein (SPD). Dieser dankte den Schenkenden für die „wunderbaren Kunstwerke“.

Stapel von 77 Schwarz-Weiß-Fotografien

Vom Verein Galerie und Schloss erhielt das Kunstmuseum die Installation „Chromolux“ von Michael Wittassek. Sie besteht aus einem Stapel von 77 Schwarz-Weiß-Fotografien, die am Fußboden arrangiert sind, sowie einer Transportkiste. Mit der Arbeit hat der Bergisch Gladbacher Künstler auch eine Hommage an das Papier Chromolux, „eines der Erfolgsprodukte“ des Papierherstellers Zanders, gestaltet. Seine Fotografien blicken auf das Papier, das in unterschiedlichen Zuständen fotografiert ist, zerknittert oder auf andere Weise verändert.

Eines der großformatigen Fotoblätter hat Wittassek für die Präsentation zerknüllt und mit einem Teil der Transportkiste an der Wand des Ausstellungsraums angebracht. Dieses zerknüllte Blatt kann nun nicht mehr in den Stapel der anderen Blätter zurückkehren, bei einer künftigen Ausstellung ist das zu berücksichtigen. Das Kunstwerk könne sich verändern, erklärt Wittassek – so wie sich das Papier durch Gebrauch verändert. Kunstexpertin Dinter findet das „wahnsinnig spannend“, auch das kunstinteressierte Publikum darf gespannt sein, in welchem Zustand das Werk bei einer künftigen erneuten Präsentation zu sehen ist.

Kleiner Rucksack aus Garn

Um Kunst aus Papier handelt es sich auch bei drei Arbeiten der in Bonn lebenden Künstlerin Darja Eßer, die der Rotary-Club dem Kunstmuseum geschenkt hat. Zudem haben sie wie Wittasseks Installation zum Teil einen durchaus skulpturalen Charakter. Ein großer Unterschied ist aber das filigrane Material, das Eßer verwendet: Kozopapier. Daraus hat sie mit Hilfe von Garn einen kleinen Rucksack gestaltet, der an der Wand des Ausstellungsraums hängt – auch Schuhe aus Kozopapier sind als dreidimensionale Arbeit an der Wand zu sehen.

Werke von Darja Eßer, die das Kunstmuseum Villa Zanders als Schenkung erhielt, darunter ein Rucksack aus Kozopapier, wirken filigran.

Werke von Darja Eßer, die das Kunstmuseum Villa Zanders als Schenkung erhielt, darunter ein Rucksack aus Kozopapier, wirken filigran.

Ein papierenes Kleidchen, das Eßer gefertigt hat, ist zwar zweidimensional und ohne skulpturalen Charakter, es passt aber sehr gut in das Ensemble der drei Arbeiten. Die bei den drei Werken verwendete Tusche ergänzt das hauchdünne Papier. Die drei Arbeiten seien „im Dialog miteinander“, erklärt die Künstlerin. „Im Arbeitsprozess gehe ich anhand von Assoziationen vor.“ Die künftige Museums-Leiterin Dinter findet Eßers Werke   in ihrer Leichtigkeit „sehr poetisch“.

Mitglieder des Vereins Galerie und Schloss und des Rotary-Clubs freuten sich über die Werke von Darja Eßer (6. v. l.) und Michael Wittassek (8. v. l.) – zusammen mit Vertretern der Stadt Bergisch Gladbach.

Mitglieder des Vereins Galerie und Schloss und des Rotary-Clubs freuten sich über die Werke von Darja Eßer (6. v. l.) und Michael Wittassek (8. v. l.) – zusammen mit Vertretern der Stadt Bergisch Gladbach.

Die Installation „Chromolux“ von Michael Wittassek ist noch bis 21. April zu den üblichen Öffnungszeiten im Erdgeschoss der Villa Zanders zu sehen – auch an Ostern (am Ostermontag ist das Museum ebenfalls geöffnet). Die Werke von Darja Eßer sollen zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausgestellt werden.

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