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ScoutmeetingPfadfinder aus der ganzen Welt treffen sich in Bergisch Gladbach

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Die Pfadfinder stehen in Bergisch Gladbach vor dem Rathaus.

Die Pfadfinder vor dem Rathaus in Bergisch Gladbach.

160 Pfadfinderinnen und Pfadfinder nehmen an einem internationalen Treffen in Bergisch Gladbach teil.

 Auf der Rathaustreppe in Bergisch Gladbach ist an normalen Tagen ganz viel Platz. Kommen 160 junge Pfadfinder und Pfadfinderinnen zum „Internationalen Scoutmeeting 2023“ in die bergische Kreisstadt, wird es eng. Gut gelaunt positionierten sich die Gäste auf den Stufen, eingerahmt von der Deutschland- und der „Bürgermeister für den Frieden“-Flagge.

„Wir haben sehr schöne Tage erlebt im Zeltlager in Saarlouis“, erzählt Henk. Er kommt aus Kerkrade in den Niederlanden und nimmt zum neunten Mal am Internationalen Pfadfindertreffen teil. Das große Zeltlager im Saarland ist die eine Hälfte des Treffens gewesen. Die zweite läuft in dieser Woche, die Gäste lernen den deutschen Alltag kennen und das Miteinander in den Familien.

Stamm Ommerborn organisiert in Bergisch Gladbach

Die Pfadfinder vom Stamm Ommerborn organisieren und planen diese sogenannte Familienwoche. Der kulturelle Austausch und das Knüpfen von Freundschaften über Grenzen hinweg: Das ist der Kern beim Treffen der Pfadfinden. „Beautiful city“, sagt Robert und lächelt. Er ist aus dem afrikanischen Land Malawi angereist ist und schaut nun von der Treppe am Rathaus auf den Marktplatz und den Brunnen.

Neben ihm stehen die jungen Pfadfinder aus Beit Jala in Palästina, eine der Partnerstädte von Bergisch Gladbach. Auch aus Schweden und Südafrika kommen Teilnehmer, und die Verständigung gelingt über Grenzen. „Wir haben uns vieles für die Familienwoche überlegt“, erzählt Stella aus dem Organisationsteam. Die Pfadfinder vom Stamm Ommerborn wollen ihren Gästen die schönsten Seiten ihrer Region zeigen.

Die Pfadfinder tragen sich ins Gästebuch der Stadt ein.

Die Pfadfinder tragen sich ins Gästebuch der Stadt ein.

„Geplant ist ein Köln-Tag und ein Bonn-Tag“, sagt Stella. Auch die Schönheiten des Bergischen Landes wollen die Gladbacher Pfadfinder vorstellen. Was aber genau am Köln- oder Bonn-Tag stattfindet ist Geheimnis. „Das wissen wir noch nicht“, bestätigt Henk, „sicher der Kölner Dom“, vermutet er. In kleineren Gruppen geht es in den nächsten Tagen für die Pfadfinder dann auf Tour in die Region.

In Bergisch Gladbach: Menschen aus aller Welt werden Freunde

Mittendrin im bunten Getümmel steht auch Frank Stein (SPD). Schnell spricht sich herum, dass er der Bürgermeister von Bergisch Gladbach ist. Berührungsängste hat hier niemand, Stein steht mitten im internationalen Miteinander.

Nach dem Gemeinschaftsfoto kommen noch die Gruppenbilder, stolz halten die Gäste ihre Nationalflaggen nach vorne. Später, beim Empfang im Spiegelsaal des Bergischen Löwen, spricht Stein von der großen Freude, die ihm dieses Treffen bereits. Einander kennenlernen, Freunde werden und Freunde bleiben, die Kultur der anderen Länder wertschätzen: Das erhoffe er sich für die jungen Leute.

Seine Generation, Stein ist Anfang 60, habe dies nicht so gut hinbekommen.

Bürgermeister Frank Stein (rechts) mit dem Gastgeschenk aus Beit Jala in Palästina.

Bürgermeister Frank Stein (r.) freut sich über das Geschenk der Pfadfinder aus Beit Jala in Palästina.

Mitgebracht hat der Bürgermeister das Gästebuch, nach dem Goldenen das wichtigste Buch der Stadt. Hier tragen sich alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein, mehrere Seiten werden dafür benötigt. Das T-Shirt mit dem Logo des Pfadfindertreffens, das Stein geschenkt bekommt, zieht er spontan über.

Bürgermeister Frank Stein trägt das T-Shirt des Pfadfindertreffens.

Bürgermeister Frank Stein mit dem T-Shirt des Pfadfindertreffens.

Als anschließend Vertreter aus Palästina das Wort ergreifen, geht es um Beit Jala, die Partnerstadt von Bergisch Gladbach. Berichtet wird von der Unterstützung, die der Ort seit vielen Jahren von Bergisch Gladbach erhalte. Dank der Gladbacher Hilfe sei die Infrastruktur ausgebaut worden, sagt der Sprecher.

Im Spiegelsaal applaudieren die Pfadfinder rhythmisch: Dass aus Beit Jala Gäste gekommen seien, freue ihn sehr, sagt Frank Stein. Er sei im Frühjahr zuletzt dort gewesen, und jeder Besuch helfe den Menschen in Palästina.