KarnevalBergisch Gladbachs nächster Prinz kommt aus Düsseldorf

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Drei Karnevalisten in schwarzen Anzügen schunkeln.

Dreigestirn in spe: Jungfrau Sabine, Prinz Andreas I. und Bauer Gerd.

Warum Prinz in spe Andreas I. (Kaldenbach) bei der Vorstellung des Bergisch Gladbacher Dreigestirns ein Laserschwert geschenkt bekam.

Ein begeisterter Jedi-Ritter, ein „Imi“ aus der Kanzlerinnen-Heimat Uckermark und eine „Schöne von der Bank“ werden die Jecken in der Kreisstadt diese Session regieren – so fasste es Martin Gerstlauer von der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums am Samstagabend augenzwinkernd zusammen. Zuvor hatte er die designierten Tollitäten in einer launigen Rede vorgestellt und Prinz in spe Andreas I. (Kaldenbach) ein Spielzeug-Laserschwert überreicht: als vorläufigen Ersatz für die Pritsche, die er erst im Januar erhalte, erläuterte Gerstlauer dem begeisterten  Star-Wars-Fan.

Dass Kaldenbach in einem „unscheinbaren Ort namens Stürzelberg“ aufwuchs, wo er auf dem großelterlichen Bauernhof schon früh mit dem Karnevalswagenbau in Kontakt kam, kann unterdessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine angehende Bergisch Gladbacher Tollität in Düsseldorf das Licht der Welt erblickte. „Ich habe geschrien, als ich auf die Welt kam“, versuchte sich der designierte Prinz in seiner Jungfernrede zu „verteidigen“, allerdings sei das Schreien wohl nicht recht verstanden worden.

Auch der neue Karnevalsprinz ist in der Bergisch Gladbacher Feuerwehr

Wie sein Vorgänger Frank III. (Haag), der mit seinen Dreigestirnskollegen, Bauer Andreas (Rossa) und Jungfrau Melanie (Pfister), von Gerstlauer („Die drei Musketiere des Gläbbischer Fastelovend“) ebenso wie von Bürgermeister Frank Stein gewürdigt wurde, gehört auch Andreas Kaldenbach der Gladbacher Feuerwehr an.

Neben seiner Tätigkeit als Feuerwehrmann und Notfallsanitäter sei der Vater zweier erwachsener Töchter und Großvater eines Enkels auch selbstständig als Vermieter von Event-Geräten tätig, so Gerstlauer über den Karnevalisten, der zudem Ski fahren, Kochen und Discofox zu seinen Hobbys zähle. In der Großen Bensberger KG, die wie Prinz Andreas in diesem Jahr ihren 55. Geburtstag feiert und daher das Dreigestirn stellt, ist Seine Tollität aktives Mitglied des „Herrenreitercorps zu Fuß“.

Jetzt ist es so weit, dass unsere Träume wahr werden.
Andreas Kaldenbach, designierter Prinz im Bergisch Gladbacher Dreigestirn

Ebenso wie der angehende Bauer, Gerd Schöbel. Der 57-Jährige stammt aus Angermünde in der Uckermark, hätte demnach laut Gerstlauer auch „gute Voraussetzungen gehabt, Bundeskanzler zu werden“. Schöbel hat aber auch das Amt des Dreigestirnsbauern quasi in den Genen: Sein Großvater war Bauer in Pommern, aber auch Reichsbahner und wusste daher, „wie wichtig es ist, dass der Zug kommt“, so Gerstlauer.

Seit 30 Jahren lebt der designierte Bauer im Rheinland, arbeitet als Elektroingenieur bei einem Chemiekonzern in Dormagen und ist Vater von vier Töchtern, von denen Sydney bereits 2018 Jungfrau im Kinderdreigestirn der Kreisstadt war. Verheiratet ist Schöbel, der schon in Berlin, München, Südkorea und Indonesien gelebt hat, mit der aus Jakarta stammenden Sängerin Daisiana. Titel ihrer aktuellen Single: „Halt die Klappe und tanz!“

Bergisch Gladbachs angehende Jungfrau ist ein „echt kölsches Mädchen“

Ein „echt kölsches Mädchen“ ist die Jungfrau in spe: Schon die Eltern seien ziemlich karnevalsverrückt gewesen und mit der Tochter an der Seite der Willi-Ostermann-Gesellschaft im Kölner Rosenmontagszug mitgegangen. Das werde allerdings davon getoppt, dass Sabine nun als Jungfrau im Dreigestirn im Gladbacher Karnevalssonntagszug dabei sei, so Gerstlauer.

In Detroit hat Sabine, die heute als Abteilungsleiterin einer weltweit führenden Förderbank arbeitet, ihren heutigen Mann Rainer Fiedler kennengelernt. Die beiden haben zwei Söhne, von denen Ferdinand 2014 Prinz im Gladbacher Kinderdreigestirn war. Seine Mutter ist derweil im Damenreitercorps der Amazonen in der Großen Bensberger KG aktiv.

„Jetzt ist es so weit, dass unsere Träume wahr werden“, bekannte der designierte Prinz Andreas I. in seiner Jungfernrede. Bürgermeister Frank Stein wünschte dafür das Allerbeste: „Ein kölsch Mädche und zwei Imis, das wird eine grandiose Session“, prophezeite er.

Die passenden Schals dazu schenkte das scheidende Dreigestirn den „Neuen“ – und Sänger Werner Müller stimmte schon mal auf das Sessionsmotto ein: „Jeck wie nie – mit vill Poesie!“

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