Kommentar zur Zanders-DiskussionBergisch Gladbachs Verwaltung steht im Wort

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Eine Lokomotive auf dem Zanders-Gelände.

Sie ist denkmalgeschützt und wird bleiben.

Bürgermeister Frank Stein verteidigte die Verwaltung – und unser Autor findet, dass er sein Versprechen jetzt halten muss. 

Bürgermeister Frank Stein ist ein großer Freund der Feuerwehr. Und jetzt im Zanders-Ausschuss hatte er seinen eigenen Einsatz als Feuerwehrmann. Denn die „Enttäuschung“ über lauter Mitteilungs- statt Beschlussvorlagen, ging ja durch alle Fraktionen und war auch in dieser Zeitung nachzulesen. Stein mühte sich nach Kräften, dem Eindruck einer zögerlichen oder gar überforderten Verwaltung entgegenzuwirken.

Und wirkte dabei wirklich sehr angefressen. Er weiß: Zanders ist und bleibt das mit Abstand größte und wichtigste Projekt der Stadt. Und wenn die Politik und Öffentlichkeit das Gefühl haben, dass da etwas nicht rund läuft, dann müssen laut die Alarmglocken läuten.

Es ist fraglich, ob die Zeit aufgeholt werden kann

Stein hat sich vor seine Verwaltung gestellt und tapfer behauptet, alles laufe bei Zanders nach Plan. Wer die ursprünglichen Zeitpläne liest, weiß, dass das so nicht stimmt. Eine andere Frage ist, ob man nicht in den nächsten Monaten auch Zeit aufholen kann. Erstmal eine kühne Hoffnung, dafür muss einiges passieren.

Mutig listete Stein auf, was alles bis Herbst der Politik noch beschlussreif vorgelegt werden soll. Eine stattliche Liste. Die größten Blöcke sind die Entscheidungen zu Infrastruktur und Vermarktung. Und so hat, was auf den ersten Blick wie eine Verteidigung aussieht, am Ende eine ganz andere Wirkung: Der Bürgermeister ist es selbst, der aufs Tempo drückt. So gesehen kritisiert er die Ungeduldigen und outet sich gleichzeitig selbst als den Ungeduldigsten von allen. Ein kleines Kunststück.

Sein Satz an die Ausschussmitglieder – „Sie können uns daran messen, was wir in den nächsten Monaten leisten“ – ist ja auch eine Art Arbeitsanweisung an die eigene Mannschaft: Leute, wir stehen jetzt im Wort.

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