Größer, teurer, späterNeubau des Hallenbad Mohnweg soll erst Ende 2025 öffnen

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Eine schon historische Aufnahme: Kinder lernen im Hallenbad Mohnweg schwimmen.

Eine schon historische Aufnahme: Kinder lernen im Hallenbad Mohnweg schwimmen.

Bergisch Gladbach – Für die Schwimmvereine in der Stadt wird das Wasser die nächsten zwei Jahre knapper als gedacht: Der Neubau des Schwimmbades Mohnweg verzögert sich. Wie die Verwaltung im Sportausschuss erklärte, kann mit der Fertigstellung des Mohnwegs erst Ende 2025 gerechnet werden. Für diese Verzögerung sind keine Planungsfehler oder Pannen am Bau verantwortlich, sondern die Umsetzung politischer Beschlüsse.

Im März 2021 war beschlossen worden, das ursprünglich geplante 15-Meter-Becken als 25-Meter-Becken zu bauen. Ein weiteres wettkampftaugliches Becken wollte sich die Stadt gönnen. Also musste neu geplant und verschiedene Gutachten eingeholt werden.

Stadt spricht von „Schuldendiensthilfe“

Den Vereinen wurden nach Darstellung von Manfred Habrunner, dem Geschäftsführer der städtischen Bädergesellschaft, der neue Zeitplan bereits präsentiert. „Ich denke, wir werden alle zusammen an Lösungen arbeiten.“ Am Ende würden die Schwimmvereine und Schulen ja mehr Wasserfläche zur Verfügung haben. Und dieses „Mehr“ hat seinen Preis. Das Hallenbad mit 15-Meter-Becken war noch mit 5,7 Millionen Euro veranschlagt. Das 25er-Becken startet bei einer Kostenschätzung von rund elf Millionen Euro.

Und noch etwas hat sich geändert: die Finanzierung. Nach der ursprünglichen Planung sollte das neue Hallenbad Mohnweg komplett von der Bädergesellschaft finanziert werden. Bei der nun wesentlich teureren Varianten wird die Stadtkasse angezapft. In einer Pressemitteilung der Stadt ist von einer „Schuldendiensthilfe“ für die Bädergesellschaft die Rede.

Bestehende Schwimm-Situation bloß verlängert

In der Praxis wird es so aussehen, dass die Bädergesellschaft darstellt, wie viel Geld sie für Schulden und Tilgung aufbringen kann – der Rest muss aus dem städtischen Haushalt kommen. Wobei es für den Steuerzahler unterm Strich keinen Unterschied macht, denn die Bädergesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt.

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Die Verlegung von Schwimmflächen unter den verschiedenen Bädern ist in Gladbach seit Jahren schon der Normalzustand – an einem der städtischen Bäder wird immer gebaut. So musste auch auf die Sanierung des Hans-Zanders-Bades reagiert werden. Zuletzt wurden im Kombibad Paffrath die Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit weiter eingeschränkt, um Vereinen und Schulen mehr Bahnen zur Verfügung zu stellen. Und faktisch steht das Hallenbad Mohnweg ja seit Frühjahr 2020 nicht mehr zur Verfügung. Durch die Verschiebung des Baubeginns wird also keine neue Situation geschaffen, sondern die bestehende verlängert.

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