In einem eindrucksvollen Bildband hat Friederike Naroska nun die Zeit im stillen Herzen der Kreisstadt zurückgedreht.
Zeitensprung auf der SpurWir haben das Herz von Bergisch Gladbach durch die Zeit begleitet

Früher: Als das Fachwerkhaus 2019 abgerissen werden sollte, rettete Markus Hetzenegger es, um es in Sand wieder aufbauen zu können.
Copyright: Sammlung Naroska
Die Stadtschänke ist geschlossen, manches Fachwerkhaus im historischen Strundorf einem kantigen Neubau gewichen und „Stöckers Büdchen“ mit dem Abbruch der Häuser an der Hauptstraße 284/286 komplett verschwunden – dabei hatte der kleine Kiosk nicht nur Jahrzehnte das Bild der oberen Hauptstraße geprägt, sondern auch die gesamte Nachbarschaft mit Erfrischungen versorgt. Friederike Naroska kann sich noch gut daran erinnern, schließlich wohnt sie nur einen guten Steinwurf von der Stelle entfernt.
In einem eindrucksvollen Bildband hat sie nun die Zeit im stillen Herzen der Kreisstadt zurückgedreht, hat aktuellen Ansichten aus dem Strundorf und insbesondere der oberen Hauptstraße historische Fotos gegenübergestellt und so Geschichte wieder lebendig gemacht – zumindest auf dem Papier und in der Erinnerung. Das Steingasser Gut (Hauptstraße 295) wird darin ebenso wieder sichtbar an der Hauptstraße, die damals noch Wilhelmstraße hieß, wie das Gasthaus „Westfälischer Hof“ (Hauptstraße 316).
„Ich habe die historischen und die aktuellen Fotos so einander gegenübergestellt, dass man vergleichen und feststellen kann, wo sich für unseren Stadtteil ein Verlust oder womöglich ein Gewinn ergeben hat“,
Wie mit einer Zeitensprungbrille kann der Leser mit dem Buch durchs Strundorf gehen und entdecken, wie die Häuserzeilen vor hundert oder auch noch vor 40 Jahren ausgesehen haben. Da entsteht in Bildern wieder die Firma Werkzeug Löhe auf dem seit Jahren brach liegenden Grundstück, gehen im Viktoria-Kino wieder die Lichter an – zumindest auf historischen Fotos. Bisweilen hat auch Ortsbildprägendes erstaunlicherweise die Wogen der Zeiten überstanden. So wie eine der beiden Linden, die einst vor dem „Steingasser Gut“ gestanden haben und vermutlich, laut Naroska, bereits vor 1900 gepflanzt worden sind.

Heute steht an der Hauptstraße 282 ein moderner Neubau, der Eingang zur früheren Gartenwirtschaft „Zillertal“ bliebt unbebaut.
Copyright: Sammlung Naroska
Sie ist heute ein stattlicher Baum, der mehr denn je das Bild der Hauptstraße gegenüber der Einmündung der Ferrenbergstraße prägt. Auch der Waatsack hält – trotz mehrerer Anläufe in der Vergangenheit, ihn abzubrechen oder gar am Stück zu versetzen – dem Wandel der Zeiten stand. Ihn hat die Autorin ebenso auch aus der heutigen Perspektive neu aufgenommen wie zahlreiche andere Gebäude, von denen sie bei ihrer Recherche noch historische Ansichten fand.
„Ich habe die historischen und die aktuellen Fotos so einander gegenübergestellt, dass man vergleichen und feststellen kann, wo sich für unseren Stadtteil ein Verlust oder womöglich ein Gewinn ergeben hat“, sagt Friederike Naroska und lädt den Leser ein, selbst auf Spurensuche und Zeitreise zu gehen.
Der 100 Seiten starke Bildband von Friederike Naroska „Veränderungen einer Stadtansicht. Eine unvollständige Zusammenstellung“ ist in der zweiten Auflage voraussichtlich ab dem Wochenende im Edeka-Markt Hetzenegger in Sand (Herkenrather Straße 70) zum Preis von 16,80 Euro erhältlich. Bestellt werden kann das Buch auch per E-Mail bei der Autorin: strundorf@web.de