Obwohl Leitungen liegenWarum es im Burscheider Thielgelände nachts stockfinster ist

Auf der Brache der ehemaligen Textilfabrik Thiel ruhen die Erschließungsarbeiten, nachts ist es dunkel.
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- Die Bauarbeiten im Burscheider Thielgelände sind weit fortgeschritten. Beleuchtet allerdings ist noch nichts.
- Dahinter steckt ein Streit zwischen der Stadt und dem beauftragten Bauunternehmen.
- Wir erklären, wie es weitergeht.
Burscheid-Hilgen – Zwei Straßenzüge des Neubaugebiets auf der ehemaligen Industriebrache Thielgelände sind fertig. Aber nachts ist es zappenduster. Klaus Becker, Fraktionsvorsitzender der SPD, warf im Stadtentwicklungsausschuss die Frage auf, wann denn eine Beleuchtung kommt.
Da es sich laut Stadt um Vertragsangelegenheiten handelt, wurde das Thema im nichtöffentlichen Teil besprochen. Marc Baack von der Verwaltung erklärte, dass die Straßenbeleuchtung Sache des Erschließungsträgers, also der Baufirma Urban Pro aus Herford sei.
Vertragsstreitigkeiten
Bereits in der Vergangenheit gab es zwischen Burscheid und Urban Pro in Vertragsangelegenheiten Unstimmigkeiten. Im September 2018 wandten sich rund 50 Bauherren verzweifelt an die Öffentlichkeit, da der Streit um den Bau eines Regenwasserklärbeckens für Stillstand auf der Baustelle sorgte. Bereits vor anderthalb Jahren hatten sich die Familien über die Stagnation beschwert. Die Bauherren müssten die Streitigkeiten finanziell ausbaden, da sich ihre Projekte immer weiter verzögerten. In der Zwischenzeit hätten wiederum die Bauträger ihre Preise erhöht.
Die Stadt erklärte zu dem Streit, dass eine vollständige Kostenübernahme seitens der Kommune zugunsten eines privaten Projektes im Sinne der Bürger keine Lösung sei. Wie Urban Pro gestern auf Anfrage erklärte, sind die damaligen Differenzen mittlerweile behoben. Das Klärbecken für das Regenwasser sei gebaut, der Kanalausbau fertig. Der erste Bauabschnitt könne aber noch nicht als abgeschlossen gelten, da die Stadt die von der Baufirma hinterlegten Sicherheiten nicht freigebe.
Theoretisch, so Urban Pro, könne der Endausbau hergestellt werden. Aber solange die Frage um die Sicherheiten, welche die Stadt einbehalte, nicht geklärt sei, ruhe die Erschließung. „Die Leitungen liegen, Masten und Beleuchtung müssten noch aufgestellt werden“, erklärte eine Sprecherin der Baufirma. Es sei schade, aber wirtschaftlich mache es sich bemerkbar, dass die Sicherheiten immer noch bei der Stadt lägen. Aber: „Wir bleiben im Gespräch.“