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Projekt in HilgenAnwohner fürchten Verkehr durch neuen Lidl in Burscheid

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So könnte der neue Lidl im Zentrum von Hilgen aussehen.

So könnte der neue Lidl im Zentrum von Hilgen aussehen. Der Discounter plant neben dem eigentlichen Laden eine Bäckerei mit Außengastronomie und Wohnungen. Außerdem soll ein Kreisverkehr mit Dorfplatz entstehen. Bei den Nachbarn auf dem früheren Thiel-Gelände löst das Projekt Sorgen aus. 

Die teilweise Erschließung des Komplexes durch ein Wohngebiet veranlasst die SPD zu einer Anfrage an Bürgermeister Dirk Runge.

Als Lidl-Vertreter den geplanten Bau in Hilgen Ende Juni im Stadtentwicklungsausschuss vorstellten, war die Unruhe unter den Anwohnern schon zu spüren. Seither ist sie nicht geringer geworden. Eher im Gegenteil, was die SPD-Ratsfraktion nun zu einer offiziellen Anfrage an Bürgermeister Dirk Runge veranlasst. Der Supermarkt mit Bäckerei und seniorengerechten Wohnungen im Obergeschoss, der im Bereich Kölner Straße/An der Rosendelle gebaut und Hilgen einen neuen, zentralen Platz bescheren soll, wirft Fragen auf. Das betrifft vor allem den erwarteten Autoverkehr und die Sicherheit: Bewohner und Angestellte sollen durch die Rosendelle, also durch ein Wohngebiet, die Tiefgarage erreichen. Sie stellt sich, weil das Gelände abschüssig ist, den direkten Anwohnern als unschöner Block entgegen.

„Ein so umfangreiches Bauvorhaben mitten im Wohnumfeld muss mit größtmöglicher Rücksicht auf die Anwohnerschaft geplant werden – gerade was die Sicherheit von Kindern und die Verkehrsführung betrifft“, betont SPD-Bürgermeisterkandidat Ralph Liebig. Es sei wichtig, dass die Bedenken der Anwohner „ernst genommen und in die weiteren Planungen einbezogen werden“.

Gibt es eine Verkehrsuntersuchung?

Mit Blick auf die geplante Erschließung wollen die Sozialdemokraten vom Bürgermeister wissen, ob eine aktuelle Verkehrsuntersuchung für das betroffene Gebiet geplant ist und welche Erkenntnisse zur bestehenden Belastung der Straße „An der Rosendelle“ bereits vorliegen. Außerdem soll die Stadtverwaltung sagen, wie sie die Verkehrssicherheit – insbesondere für Kinder – entlang der Erschließungswege sicherstellen will. Denkbar seien Querungshilfen oder alternative Wegeführungen.

Fragen wirft für die SPD der im Bebauungsplan verzeichnete Fuß- und Radweg zwischen Kölner Straße und Rosendelle. In einer Präsentation gab es den Vorschlag, diesen Weg künftig durch ein Tiefgaragenareal zu führen. Die Stadtverwaltung sollte das bewerten, vor allem mit Blick auf Barrierefreiheit, soziale Sicherheit und städtebauliche Qualität.

Schließlich wollen die Sozialdemokraten wissen, wie kurz der Draht zwischen Stadtverwaltung und Lidl ist, damit der neue Komplex bürgerfreundlich, sicher und nachhaltig erschlossen werden kann. „Unser Ziel ist ein transparentes und faires Verfahren – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger“, unterstreicht Jörg Berwe, Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion. Das ist umso wichtiger, als der Bebauungsplan für das Projekt von Lidl in Auftrag gegeben wurde. „Wir werden die Entwicklungen weiterhin eng begleiten“, kündigt Berwe an.

Aus Sicht von Bürgermeister Dirk Runge sind Konflikte beim Lidl-Projekt in Hilgen nicht zu vermeiden. „Man wird es nicht allen recht machen können“, sagte er dem „Leverkusener Anzeiger“. Er setze aber darauf, dass die Projektleitung von Lidl den Kontakt mit den Bürgern sucht.