Seit sieben Jahrzehnten treffen sich Reiterinnen und Reiter rund um Christi Himmelfahrt.
Sommerturnier PaffenlöhBurscheids Reitverein zählt über 500 Nennungen

Dieser weite Blick bot sich von den Zuschauerrängen beim Reitturnier in Burscheid.
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Die Aussicht könnte definitiv schlechter sein als die, die sich am Donnerstagmittag beim Sommerturnier des Reit- und Fahrvereins Burscheid-Paffenlöh bietet. In weiter Ferne kann man das Bergische Umland und sogar den Kölner Dom sehen. Das ist aber an diesem Tag eher nebensächlich: Dressurprüfungen auf unterschiedlichem Level werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Sommerturniers absolviert.
Insgesamt 527 Nennungen zählt der Verein für das gesamte Turnier, das jedes Jahr an Christi Himmelfahrt beginnt und bis zum darauffolgenden Sonntag geht. In 23 verschiedenen Prüfungen gehen 338 Pferde mit ihren Reiterinnen und Reitern an den Start. Einige Tiere werden doppelt geritten, auch einige Reiterinnen und Reiter starten in unterschiedlichen Prüfungen.
Eine Institution seit sieben Jahrzehnten
Im Jahr 1952 oder 1954, da ist sich der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Karl-Jürgen Krings nicht mehr ganz sicher, gab es das erste Turnier auf dem Platz und damit eine Premiere nach dem Krieg. „Das war ein großes Ereignis“, berichtet er: Sogar Sonderzüge seien für die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer aus Köln gekommen. Mittlerweile habe das Turnier Tradition. Von den Disziplinen für Kinder bis hin zu gehobenen Dressurprüfungen sei alles dabei. Ganz besonders freut er sich über die Hilfe der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. „Das würden wir ja sonst gar nicht schaffen, auch finanziell nicht.“
Wichtig sei aber nicht nur „die sportliche Weiterentwicklung der Reiter“, sondern auch der „gesellschaftliche Aspekt“, so der Vorsitzende. „Sportvereine sehen es als Treffpunkt“, aus der gesamten Umgebung seien sie nach Burscheid gekommen. Für die Verpflegung hat der Verein gesorgt. Vor allem für Kinder sei das eine „schöne Sache“, denn auch viele Familien kämen zum Turnier nach Burscheid. Für die kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer hat der Verein ebenfalls Angebote geschaffen: Sie können sich auf einem kleinen Reitparcours austoben und auf einem Sandhaufen spielen.
Höchstnote 8,0
Im Mittelpunkt stehen aber Reiter und Pferd. Der Reihe nach laufen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die oft ihre Familien und Freunde mitgebracht haben, zu dritt in das Dressurviereck ein. Karl-Jürgen Krings sitzt in einem Pferdeanhänger und gibt den Teilnehmenden die Kommandos: „Im Arbeitstempo Trab und ganze Bahnen“, heißt es beispielsweise. Nach Absolvieren der Prüfung werden direkt die Benotungen sowie ein Kommentar der Jury mitgegeben. Die Höchstnote in diesem Wettbewerb: 8,0. Sichtlich glücklich nimmt die junge Reiterin ihren Preis entgegen und macht sich auf den Weg zur Ehrenrunde, gemeinsam mit allen anderen Platzierten.
Jula Hendrichs und Svenja Riedesel, sitzen in der Meldestelle – ehrenamtlich, so wie alle anderen, die für einen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgen. Die beiden haben selbst auch schon an Turnieren teilgenommen und können sich daher vermutlich gut in den Nachwuchs versetzen, der keinesfalls durchweg glücklich das Dressurviereck verlässt. „Um das Gelernte abzurufen und sich von den Richtern das Feedback abzuholen“ nähmen sie an den Turnieren teil. Außerdem träfen sie Freunde, die man nur an solchen Turniertagen sehe.
Bis Sonntag geht das Sommerturnier noch, besonders empfehlen können die beiden ehrenamtlichen Helferinnen das „Jump and Dog“ am Sonntag um 14 Uhr. Läuferinnen und Läufer treten dabei gemeinsam mit ihren Hunden zum Wettbewerb an und müssen einen Stangenparcours absolvieren. „Das ist immer sehr lustig.“