Immer mehr Kinder müssen unterstützt werden, um an ihre Ausrüstung für die Schule zu kommen.
Adient-AktionSpenden für den ersten Schultag in Burscheid

Froh über Spenden für Erstklässler: Edelgard Reininghaus, Bürgermeister Dirk Runge, Kai Krüger und Annika Wiertz von Adient mit Sandra Mundt, Julian Mihm, Sandra Herling-Glasow, Karen Baumgartner-Martin, Nicole Mönch, Elke Lojen und Frauke Alexander (von links)
Copyright: Thomas Käding
Bei der Premiere 2023 waren es noch 19, ein Jahr später schon 29, diesmal 33 Kinder: Sie alle bekommen Hefte, Stifte, Bücher und sonstiges Material, das man für den Start in die Schule braucht. Rucksäcke und Turnbeutel sind nicht darunter. Sonst würde die Aktion auch finanziell ausufern. Für die Starthilfe sorgt die Belegschaft von Adient. Der Spezialist für Autositze ist Burscheids größter Arbeitgeber und ein verlässlicher Partner der Stadtverwaltung, wenn es um soziales Engagement geht.
„Wir haben ein tolles Schulsystem, das eigentlich allen dieselben Chancen bietet. Aber die Absprungbasis ist doch unterschiedlich hoch“, beschrieb am Mittwoch Kai Krüger die Lage und den Hintergrund für die Aktion. Adients Standortleiter und Chef-Entwickler hält die Starthilfe für Kinder aus bedürftigen Familien für nicht mehr als „einen Tropfen“, der aber wichtig sei. Das Bildungs- und Teilhabepaket für bedürftige Familien reiche nicht aus. „Das sind 190 Euro im Jahr, von denen man im ersten Halbjahr aber nur 130 ausgeben darf“, weiß Annika Wiertz, Sprecherin bei Adient. Dafür bekomme man oft nicht einmal einen passenden Rucksack für die Schule. Und der ist ein Zeichen nach außen – im Gegensatz zum Inhalt.
Diesmal werden in Burscheid 33 Pakete verteilt
Trotzdem sei es nicht allen Eltern recht, wenn man erkennen kann, dass der Schulstart mithilfe von Adient angegangen wird. Das wissen die Leiterinnen und Leiter von Burscheids Kitas. „Deshalb können die Eltern die Pakete zu jeder beliebigen Zeit abholen“, nennt Nicole Mönch von der „Rasselbande“ einen Schutz gegen Scham. Es sei aber auch klar, dass mehr als 33 Burscheider Haushalte die Hilfe zum Schulstart gebrauchen können. Längst nicht jeder melde sich. Das ist mehr als eine Vermutung der sieben Kita-Leitungen, die am Dienstag im Rathaus die Adient-Geschenkpakete abholen.
Damit die Sache läuft, lege sich Edelgard Reininghaus kräftig ins Zeug, hieß es. Die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung stellt den Kontakt zu den Kitas her. Denn dort muss der Bedarf ermittelt werden. Keinesfalls benutze die Verwaltung Daten von Bürgergeld- oder Empfängern anderer Transferleistungen, berichtete Bürgermeister Dirk Runge. „Wir prüfen das auch nicht. Wir vertrauen auf die Angaben der Eltern.“
Bei Adient landet dann eine Liste mit den Sachen, die für den Schulstart benötigt werden. In diesem Jahr habe die mehr als 1100 Artikel umfasst, sagte Sprecherin Wiertz. Die werde dann systematisch abgehakt. Je nach Wollen und Können kaufen die Beschäftigten von Adient etwas, das teurer oder billiger ist. Am liebsten im örtlichen Fachhandel. Auch dafür werbe man im Werk.
Das Ergebnis ließ sich dann im Sitzungssaal des Rathauses betrachten. 33 Pakete, die sodann in die Kitas verfrachtet wurde. Eine Schultüte mit Adient-Aufdruck wird man nach den Sommerferien wohl kaum sehen an einer Burscheider Grundschule. Aber das ist auch nicht die Absicht.