Ein Heim für Jung und AltWitzheldener legen Grundstein für Gemeindehaus

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Ein Stück weit ist das neue evangelische Gemeindehaus in Witzhelden schon aus der Erde gewachsen.

Ein Stück weit ist das neue evangelische Gemeindehaus in Witzhelden schon aus der Erde gewachsen.

Leichlingen–Witzhelden – „Jeder ist eingeladen, jeder wird mitgenommen“ – unter diesem Motto soll das neue Gemeindehaus der evangelischen Kirche Witzhelden stehen, das gleich hinter dieser gebaut wird. Dreimal so energieeffizient wie das alte, benachbarte Gemeindehaus, zudem größer und barrierefrei, soll es auch mit Blick in die Zukunft ein relevanter Ort für Jung und Alt in und um Witzhelden werden. Dieses Zusammenspiel von neu und alt wird sich auch im Design widerspiegeln: viele große Fenster und moderne Bauweise treffen auf die an den mittelalterlichen Kirchturm angelehnte Steinoptik. So wird auf den ersten Blick deutlich, dass hier nicht nur ein neues Haus entsteht, sondern eine neue evangelische Dorfmitte.

„Ein Lebenshaus wollen wir bauen, dass Menschen Halt und Orientierung bietet“, betonte Pfarrer Stefan Schneider bei der Grundsteinlegung. Die Kirche bange zwar selbst um ihre Eigenständigkeit, doch „schafft Angebot auch Nachfrage“, weiß er schmunzelnd. Dieses solle hier geschaffen werden.

Eine Zeitkapsel wurde vergraben

Nach einer feierlichen Begrüßung wurde eine Zeitkapsel mit Tageszeitungen, Projektskizzen, einer Urkunde, einem Bild der Baustelle des alten Gemeindehauses sowie etwas Erde aus Ein Kerem, dem Geburtsort von Johannes dem Täufer in Jerusalem, gefüllt und, durch Architekt Konstantin Pilcher und Projektleiter Helfferich Preuschen überreicht, in den Bau eingelassen. Als es schließlich um die Anbringung des mit dem Alten vom Berge verzierten Grundsteins ging, griff nicht nur ein Bauarbeiter, sondern auch Pfarrer Schneider zum Hammer: „Gottes Segen sei in diesem Haus. Amen.“

Die Pastorin und Religionspädagogin Annette Apel und Katharina Steidl, die pädagogische Leiterin der Kleinen offenen Tür Witzhelden (KOT), schauen sich bereits im zukünftigen Erdgeschoss um. Noch wird dort, wo einmal die Küche stehen wird, Beton angerührt. Vor ihrem inneren Auge sehen die beiden die Räumlichkeiten jedoch schon Gestalt annehmen.

60 Prozent der Räumlichkeiten für Kinder- und Jugendarbeit bestimmt

Die Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche, die zuvor über mehrere Gebäude und Siedlungen verteilt gewesen ist, soll hier ein gemeinsames Heim finden und die Jugend der Gemeinde vom ersten Witzheldener Kindergottesdienst (WiKi) über die Schulzeit bis hin zur Konfirmation, aber auch darüber hinaus, begleiten. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können seien, so Pfarrer Schneider, gut 60 Prozent der Räumlichkeiten für weltliche wie religiöse Kinder- und Jugendarbeit bestimmt, die zukünftig noch besser zusammenarbeiten möchte. Dass diese dabei nicht nur kindlich wirken, wie es in den Räumlichkeiten der KOT an der Grundschule am Schulweg noch der Fall sei, ist Steidl besonders wichtig. Die nun zentral zusammengelegten Räumlichkeiten der verschiedenen pädagogischen Angebote der evangelischen Kirche sollen schließlich Kinder wie Jugendliche ansprechen, die bei der Gestaltung gerne Ideen mit einbringen und anpacken sollen: „Wir wollen uns mit den Jugendlichen gemeinsam einen Ort erarbeiten, der ihnen auch gefällt!“ Schon jetzt sammelt sie erste Inspirationen für gemeinsame Projekte, die von Palettenmöbeln bis zu Lampen aus Rohren reichen.

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„Es geht alles viel schneller als erwartet“, staunt auch die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Monika Müller. Sie vermutet, dass das Richtfest schon zu Beginn des neuen Jahres gefeiert werden könne. Das Bauprojekt solle dann etwa im Dezember 2022 abgeschlossen sein. Dass die Kirche derzeit dazu überhaupt im Stande sei, verdanke sie insbesondere einer großen Erbschaft und finanzieller Hilfe der Aktion Mensch.

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