Bergisch Gladbach – Das Frauenhaus in Bergisch Gladbach hat seine zweite große Renovierung hinter sich. Für insgesamt 109.000 Euro wurde das Haus in den vergangenen Monaten umgebaut. Es entstanden ein neugestalteter Multifunktionsraum für Frauen und Kinder sowie auf einer Etage ein zusätzliches Bad.

Finanziert worden sei die Renovierung durch Mittel des Deutschen Hilfswerkes, private Spenden, Zuwendungen des Vereins „Bürger für uns Pänz“ sowie die VR-Bank, so Gerda Gehlen, Leiterin des Hauses. Vor fünf Jahren war das Haus bereits mit einem Aufwand von 320.000 Euro in Teilen modernisiert worden.

Erste Zuflucht für neun Frauen mit ihren Kindern

Neben einigen Verwaltungsräumen bietet das Gebäude auf drei Wohnetagen insgesamt neun Frauen mit ihren Kindern eine erste Zuflucht. Vier bis fünf Monate leben die Familien, die meist vor häuslicher Gewalt geflüchtet sind, durchschnittlich im Frauenhaus, das stets ausgebucht ist. „Zweidrittel der Anfragen müssen wir leider absagen“, sagte Gehlen.

Der Umbau schaffe bessere, wenn auch nicht optimale Wohnverhältnisse. „Die Frauen haben eigentlich nur ein Zimmer, um sich zurückzuziehen, Küche und Bad müssen sich jeweils drei Familien teilen“, berichtete die Leiterin. „Das kann schon mal zu Konflikten führen.“ Optimal, allerdings nicht finanzierbar, wären daher kleine Appartements. Die Frauen, die im Haus Zuflucht finden, sind zwischen 18 und 75 Jahre alt, und blicken meist auf eine lange Leidensgeschichte zurück. „Meist durchleiden die Frauen eine Spirale der Gewalt, bevor sie bei uns im Frauenhaus anrufen“, sagt Gehlen. Und nicht alle schaffen eine dauerhafte Trennung. Gehlen: „Unser Klientel wird schwieriger. Konnten wir früher etwa 80 Prozent der Frauen in eine eigene Wohnung vermitteln, gelingt dies heute vielleicht noch bei 60 bis 65 Prozent.“

Im Notfall ist das Frauenhaus telefonisch (0 22 02/4 26 82) oder auch im Internet für hilfesuchende Frauen zu erreichen.

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