In die Jahre gekommenGespräche über neuen Rewe-Markt in Kürten laufen

Der alte Rewe-Markt in Kürten. Ein moderner und größerer Markt soll benachbart entstehen, ergänzt mit einer Drogerie. Die Nachnutzung des Marktgebäudes ist umstritten.
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Kürten – Seit vor etwas mehr als einem Jahr der neue Edeka-Vollsortimenter im Ortsteil Dürscheid öffnete, sind die Augen der Kürtener auf den Hauptort gerichtet. Wie in Dürscheid gibt es auch in Kürten-Bechen und Kürten-Eichhof mit den beiden Rewe-Märkten Vollsortiment-Angebote, seit vielen Jahren vorhanden. Nur im Hauptort Kürten besteht mit dem vorhandenen Rewe ein Markt, der keinen modernen Einkaufsansprüchen genügt. Das über 30 Jahre alte Gebäude kann mit den heutigen Standards nicht mithalten. Es ist zu klein und zu eng.
Neuer REWE in Kürten: Gespräche laufen
Dass sich vielleicht noch vor den Sommerferien etwas bewegen könnte bei den Neubau-Plänen, ist die Hoffnung zahlreicher Kürtener. Anfang November hatte die Politik mehrheitlich Vorgaben für das neue Marktgebäude beschlossen, an die sich die Planer der Rewe-Gruppe verbindlich halten müssen. Seitdem sind die Kontakte nicht abgerissen zwischen Bürgermeister Willi Heider, dem zuständigen Sachgebietsleiter Oliver Wiesner, den Akteuren der Kürtener Ratsfraktionen und dem Einzelhandelskonzern. Das spricht dafür, dass die Beteiligten im Gespräch sind und dass es beim Projekt vorangeht. Offiziell werden die Kontakte bestätigt.
Versiegelung entscheidend
Dreh- und Angelpunkt ist der Grad der Versiegelung. Die Neubauten (für Rewe-Markt und Drogerie Rossmann) sollen in die Sülzauen kommen, was seit dem 2021er-Hochwasser keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Vorweisen muss Rewe einen 100-prozentigen Ausgleich der Überschwemmungs/Retentionsflächen, die bei einer Starkregensimulation für das Grundstück ermittelt werden.

In Kürten-Dürscheid war der Dürschbach am 14. Juli 2021 über die Ufer getreten. Im Hauptort Kürten flutete die Sülz einige Wohn- und Geschäftsführer. Für die Planungen des neuen Rewe ist deshalb das Thema Überschwemmung wichtig.
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Dies werde Rewe erfüllen, berichtete schon bei der Vorstellung Planer Josef Schoofs von der ausführenden Schoofs-Gruppe. Wichtig ist folgender Satz im politischen Beschluss: „Der im Plankonzept dargestellte Versiegelungsgrad des Grundstücks ist deutlich zu reduzieren.“ Ohne ebenerdige Parkplatzflächen werden 33 Prozent des Grundstücke bebaut und damit versiegelt, mit den Parkplätzen sind es 74 Prozent, in den Planunterlagen als „GRZ 0,74“ ausgewiesen. Im Fachausschuss hatte die Ratskooperation CDU, Grüne und FDP den Anti-Versiegelungs-Aspekt mit ihren sechs Stimmen einstimmig durchgesetzt (bei Enthaltungen der übrigen Fraktionen). Diskutiert wird seitdem darüber, wie diese Vorgabe zu schaffen sein könnte.
Aldi plant mit Tiefgarage
Mitbewerber Aldi hatte kürzlich für sein Neubau-Projekt in Bergisch Gladbach-Heidkamp durchgefunkt, das er dort mit Tiefgarage plant. Was den Versiegelungsgrad reduziert.
Der Zuschnitt des Kürtener Bebauungsplans, nach einem Antrag der Ratskooperation um das Altgebäude erweitert, ließe auch eine Nutzung dieses Objekts als Drogeriemarkt zu; es soll nach vorläufiger Rewe-Planung aber anders genutzt werden, vielleicht als Tierfuttermarkt. Bislang sollen in die Sülzauen zwei neue Märkte kommen, einer für Rewe mit 1700 Quadratmeter Verkaufsfläche und einer für die Drogeriekette Rossmann mit 700 Quadratmetern.
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Etwa 125 Stellplätze sind nach der zuletzt veröffentlichten Planung für den Markt vorgesehen. Das Grundstück ist 10.450 Quadratmeter groß, Rewe hat es sich vertraglich gesichert. Ein vorhandenes Wohngebäude soll für den Markt abgebrochen werden.