Am Donnerstag startete mit dem Karnevalszug in Kürten-Bechen der bergische Straßenkarneval.
Karneval650 Teilnehmer waren mit guter Laune und bunten Kostümen beim Zug in Kürten-Bechen
Beim Musikverein aus Olpe sind sie immer auf Zack. Regencapes für alle gibt es an diesem nassen Weiberfastnachtstag als Rettung. Ansonsten hätten die Musikerinnen und Musiker kaum eine Chance gehabt, ihre kostbaren Musikinstrumente im strömenden Landregen zu spielen. Aber ein Karnevalszug in Bechen ohne die Spielmannszüge der Gemeinde, so was ist undenkbar.
Musik wärmte die Herzen
Mit Plastikumhängen marschierten auch die Kollegen der Musikgemeinschaft Bechen und vom Musikverein Kürten mit. Ihre Evergreens von Willi Ostermann und Karl Bebuer wärmten bei viereinhalb Grad Außentemperatur die Herzen der vielen Jecken am Straßenrand. Und auch die von Marc II. und Rossella I. (Pütz), des strahlenden Prinzenpaares der Karnevalsfreunde Bechen.
In wasserdichte Capes eingehüllt, bejubelten die Tollitäten das Defilee der 650 Zugteilnehmer, die ab 14.11 Uhr von Neuensaal aus loszogen. Kurz vor 3 brandeten dann auch der erste Jubel auf in Bechen-Mitte, am Platz am Esel. „Da sind auch viele Jecke“, berichtete Ex-Prinzessin Rita (Schweiger) schon kurz vor dem Start stolz.
SV Bechen stark vertreten
Merke: Auch im Regen wissen die Bechener Karnevalisten sehr gut zu feiern. „Sportlich und jeck, fiert dä Esel perfekt“, das hatten die Karnevalsfreunde Bechen als Motto ausgegeben.
Gleich mit 111 Sportlerinnen und Sportlern reihte sich der SV Bechen ins Geschehen ein. Marc II. ist Präsident der Breitensportler.
Aus allen Abteilungen tippelten die Mitglieder in ihren blaugelben Overalls mit. Was noch: Es gab so viele herrlich bunte Kostüme im Zug, eines schöner als das andere.
Die selbstgebastelten Sachen sind im Eselsdorf das Markenzeichen vieler kleiner Abordnungen. Hallo Ballett heißen die zum Beispiel oder auch Jecker Trupp. Letztere kamen als Matrosen daher, und alle hatten ein selbstgebasteltes Schiffchen um ihre Hüften geschnallt.
Mit einem Planwagen
Herweger Mädels, Lustige Esel und 1. FC Fäägtäsch: Die vielen Zuschauer an der Strecke konnten sich an den originellen Kostümen kaum sattsehen. Sie alle hatten ihre Capes dabei, und ein Geheimnis, manch einer auch unter seinem Kostüm – damit die Nässe nicht durchdringt. „Die Prinzessin hat alles im Griff, die Kita segelt mit als Schiff“ hieß es bei der Evangelischen Kita, während die Reitschule von Evelyn Biesenbach gleich einen Planwagen dabei hatte.
Einer der aktuellen Trends geht offenbar zu großen Fest- und Bagagewagen inklusive riesigen Beschallungsboxen und Nebelmaschinen. Mehrere Trupps und Klubs hatten enorm phonstarke Lautsprecher auf ihren Festwagen aufgebaut, die die aktuelle Hits schmettern. „Oben unten“ war dabei schwer angesagt.
Vorm Prunkwagen des Prinzenpaares warfen die Kürtener Lüüs eine Tänzerin wagemutig in die Lüfte, die Zuschauer applaudierten kräftig. Der Kürtener Karnevalsverein KKV, die Dürscheder Mellsäck und auch die Chris-Di-Ro-Gos aus Eikamp rollten mit großen Abteilungen mit, ehe die Prinzengarde, das Tanzkorps von Rot-Weiß Bechen und die Musikgemeinschaft als dreifache Vorhut das schmucke Prinzenpaar ankündigten.
Nach drei Stunden Umzug mündete alles in der großen Fete für die Zugteilnehmer in der Taverne Kalyva – und Schluss war damit noch längst nicht.