Gelbe Säcke kommenKürten schafft die gelbe Tonne ab

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Die Gemeinde Kürten stellt von gelber Tonne auf Säcke um.

Die Gemeinde Kürten stellt von gelber Tonne auf Säcke um.

Kürten – Das wird eine Umstellung für viele Kürtener: Ab Januar 2020 wird es in der Gemeinde nur noch gelbe Säcke geben, um Leichtverpackungen zu sammeln. Vorhandene gelbe Mülltonnen werden nicht mehr geleert.

Diese Umstellung hat überraschend der Beirat für Abfallwirtschaft der Gemeinde in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, das heißt: Bürger waren als Zuschauer nicht zugelassen. Die Entscheidung fiel mehrheitlich. Der Gegenantrag, auf das bisherige Wiegesystem für den Restmüll zu verzichten, fiel durch. Alternativen gab es keine, nur das Entweder-oder zwischen Abschaffung des Wiegesystem und Aus für die gelben Tonnen.

Gelbe Säcke werden verbessert

Die Qualität der gelben Säcke werde künftig deutlich verbessert, erläuterte Bürgermeister Willi Heider im Nachgang den Entschluss. Dies habe das Duale System verbindlich zugesagt. Grund für die Umstellung sei das neue Verpackungsgesetz. Demnach gebe es in der Gemeinde einen Anspruch auf exakt 998 gelbe Tonnen.

Tatsächlich würden die Kürtener aber laut einer Zählung im März 1600 Tonnen nutzen. Weil die Tonnen ausschließlich privat angeschafft worden seien, sei eine Zuordnung auf die Haushalte nicht möglich. Die Gemeinde sieht sich also außerstande, die richtigen gelben Tonnen von den falschen zu trennen. Außerdem lasse die „Qualität der Sammlung“ zunehmend nach.

In Kürten erwarte man 2019 nach einer ersten Berechnung etwa 45 Kilo Leichtverpackungs-Abfall pro Einwohner, 2018 habe dieser Wert kreisweit bei 28 Kilo gelegen. Die Differenz sind „Fehlwürfe“, also Restabfall, der versehentlich oder mit Absicht in den gelbe Gefäßen landet und dessen Entsorgung Kosten verursacht.

Mit gelben Säcken soll dieses Problem nun gelöst werden. Denn dabei sei die fehlerhafte Mülltrennung meist niedriger als bei Tonnen. Kritiker vermuten, dass Fehlwürfe durch das Wiegesystem beim Restmülls verursacht sein könnten. Da die gelben Tonnen Privateigentum sind, bleiben sie bei den Kürtenern stehen. Der Bürgermeister empfiehlt, die Tonnen bis zum Abfuhrtag als Lagerplatz für die gelben Säcke zu nutzen. Die Säcke müssten dann lediglich am Abfuhrtag an die Straße gelegt werden. Laut Heider gibt es einen weiteren Vorteil: Mit gelben Säcken sei eine individuelle Anpassung des Bedarfs möglich, was bei den gelben Tonnen mit ihrer Mengendeckelung nicht der Fall sei.

Nächste Beratung: Hauptausschuss, Mittwoch, 15. Mai, 17.30 Uhr, Rathaus Kürten.

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