UnterkünfteIn Kürten-Spitze könnten für 60 Geflüchtete Wohnmodule entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Die Wiese an der Bensberger Straße in Spitze könnte für Flüchtlinge genutzt werden.

Die Wiese an der Bensberger Straße in Spitze könnte für Flüchtlinge genutzt werden.

Die Gemeinde könnte die Wiese an der Bensberger Straße für sechs Jahre pachten. Die Container für Biesfeld verspäten sich.

Die Raummodule, die Wohnraum für 40 Migranten schaffen sollen, bleiben ein Phantom. Sie sind bislang nicht in Biesfeld am Schützenplatz angekommen. „Leider hat es Krankheitsfälle bei der Herstellerfirma gegeben“, bedauert Bürgermeister Willi Heider (parteilos). In der ersten Planung sollte die Lieferung schon vor Weihnachten ankommen, nun sind mehr als zwei Wochen Verzug eingetreten.

Angesichts der zeitlichen Enge ist auch Heider nicht glücklich über die Verzögerungen. „Wir sind darüber informiert, dass jetzt im Lauf der Woche die Wohnmodule angeliefert werden sollen“, sagt er auf Nachfrage. Das heißt: Zwischen dem 8. und 12. Januar könnte es so weit sein, anschließend die weitere Herrichtung schnellstens beginnen. 40 Personen sollen auf dem Gelände am Schüzenplatz eine vorübergehende Bleibe bekommen.

Bis Mitte April sollen Geflüchtete im neuen Standort sein

Bis Ende April bleiben die Migranten in Biesfeld, dann will Heider sie auf den bis dahin bezugsfertigen Standort an der Alten Jugendherberge in Kürten verteilen. 60 Personen sollen an diesem Standort in Kürten untergebracht werden. April ist der Biesfelder Zeithorizont, weil im Mai der Schützenplatz für die 100-Jahr-Feier der Biesfelder Schützen benötigt wird.

Noch ein neuer Standort ist jetzt im Gespräch: Auch in Kürten-Spitze möchte die Gemeinde Wohnraum für Geflüchtete schaffen. Auf einer großen Wiese, unmittelbar an der Bensberger Straße und vor der Hauptkreuzung, könnte die Kommune Land auf sechs Jahre pachten, erklärt der Bürgermeister.

Auch Wohnmodule in Kürten-Spite möglich

Auch in Spitze könnten Wohnmodule errichtet werden, und zwar für 60 Personen. Ursprünglich sei auch der Bau eines festen Hauses überlegt worden, nun plane die Kommune weiter mit den Wohnmodulen. Mit einer Bürgerinformation könnten auch die Einwohner von Spitze über die Veränderungen informiert werden, meint Heider. Politische Beratungen gebe es auch noch.

Die Pläne für Biesfeld und jetzt ganz neu für Spitze sind Teil eines größeren Konzepts der Verwaltung, um die nach Kürten zugewiesenen Menschen unterbringen zu können.

In Kürten entstehen mehrere Unterbringungen für Geflüchtete

Wohnmodule entstehen derzeit an der alten Jugendherberge (60 Plätze), auch in Broch, an der Landstraße gegenüber der Firma Nordhaus, sollen Module entstehen, für 90 Menschen. Feste Wohnhäuser plant die Gemeinde in Dürscheid und Bechen.

Zuletzt hatte die Verwaltung ein Wohnhaus in Waldmühle für die Unterbringung Geflüchteter gekauft. Weiterhin wohnen zahlreiche Zugewanderte in den Ortslagen Schanze (bis zu 57 Personen) und Herweg (bis zu 37 Personen), jeweils in angemieteten Häusern und Wohnungen. In Oberossenbach ist ein ehemaliges Hotel angemietet (bis zu 26 Personen), in Olpe wohnen Geflüchtete in einer Gaststättenpension (bis zu 17 Personen). Auch die Volksschule in Eichhof wird als Wohnquartier genutzt. Weitere Wohnquartiere sind über das Gemeindegebiet verteilt.

Mit den Aktivitäten der vergangenen Woche will die Gemeinde verhindern, dass sie Schulturnhallen für die Unterbringung nutzen muss. Genannt wird in diesem Zusammenhang vor allem die Sporthalle in Biesfeld. Die letzte Unterbringungsliste der Gemeinde datiert aus dem September, bei 279 untergebrachten Menschen gab es nur drei freie Plätze. Von August bis September hatte es einen Stopp von Zuweisungen gegeben. In den Sammelunterkünften wie in Schanze leben die Menschen oft in beengten Situationen, Privatsphäre ist kaum möglich, immer wieder kommt es zu Spannungen.

Rundschau abonnieren