Zwei Katzen aus dem Tierheim Kürten befinden sich wegen einer Infektion mit Parvovirose weiter in Quarantäne.
TierheimZwei Katzen sind in Kürten weiter in Quarantäne

In Kürten sind Katzen aus dem Großmarktgelände in Köln-Raderthal aufgenommen worden
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Die gute Nachricht: Alle wilden Katzen aus dem Kölner Großmarktgelände sind genesen. Das Tierheim in Kürten aber bleibt weiter geschlossen für Besucher, wegen der Infektion einiger Katzen mit dem hochansteckenden Virus Parvovirose. „Aus Sicherheitsgründen haben wir uns dazu entschieden“, wie die Vereinsvorsitzende des Tierschutzvereins Rhein-Berg, Karla Brandenburg, betont.
Sie könne die Aussage des Rheinisch-Bergischen Kreises bestätigen, dass es kein Betretungsverbot für die Einrichtung gebe. Anders als der Kreis auf Nachfrage mitgeteilt habe, seien aktuell aber nur Katzen von einem Aufnahmeverbot betroffen.
Katzen geht es besser
Hunde könnten weiter aufgenommen und auch vermittelt werden, appelliert die Tierfreundin an die Öffentlichkeit, weiterhin zum Tierheim zu kommen. Nur könne die Vermittlung nicht im Tierheimgebäude selbst stattfinden. Auch bei den Katzen, die aus dem Großmarktgelände in Köln-Raderthal übernommen wurden, gibt es deutliche Anzeichen für eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation.
„Einige Katzen von den 19 übernommenen sind mit dem hochansteckenden Virus infiziert gewesen“, bestätigt Mania Leveringhaus vom Großmarkt-Projekt, „sie sind aber nicht erkrankt gewesen.“ Es könne aber nicht bewiesen werden, dass der Virus durch die Großmarkt-Katzen auf die im Tierheim untergebrachten Katzen übergegangen sei. Auch die schon im Tierheim lebenden Katzen könnten den Virus in sich getragen haben.
„Das Tierheim hat vorher noch nie Katzen auf das Virus getestet“, sagt Leveringhaus. Die Großmarkt-Katzen seien in enger Absprache mit der Vorsitzenden Karla Brandenburg ins Tierheim gekommen, auch die Tierheimleiterin habe dies befürwortet. Zwischenzeitlich seien die Katzen alle genesen und an hilfsbereite Tierschutzeinrichtungen weitergereicht worden.
Keine Kosten für das Tierheim
Die Projektleiterin legt Wert darauf, dass dem Tierschutzverein Rhein-Berg keine Kosten bei Aufnahme und medizinischer Betreuung der Katzen entstanden seien. Sämtliche Ausgaben habe die Stadt Köln übernommen. Wichtig sei es für ihr Projekt, die Katzen auf dem Großmarktgelände in Köln-Raderthal zu schützen.
Zahlreiche Ehrenamtler brächten sich dort ein, um den dort noch lebenden Katzen zu helfen. Leveringhaus berichtet von einer Impfung der Tierheim-Katzen einige Tage von Ankunft der Katzen aus dem Großmarkt. Dabei bildeten die Katzen Antikörper, über die auch das gefährliche Virus nachgewiesen werden könne. Dass erkläre, weshalb auch bei Katzen im Tierheim das Virus vorhanden gewesen sei.
Zwei negative Testergebnisse
Für das Tierheim sagt Karla Brandenburg, dass die zunächst an Parvovorose leidenden Großmarkt-Katzen das Tierheim inzwischen verlassen hätten. Nach zwei negativen Testergebnissen auf das Virus stehe einer Weiterreichung nichts im Wege. Zur Infektion der im Tierheim lebenden Katzen lasse sich aus ihrer Sicht nicht wissenschaftlich einwandfrei darlegen, dass das Virus von den Großmarkt-Katzen eingeschleppt worden sein.
„Wir haben ja unsere Katzen nie getestet“, meint auch die Vorsitzende. Und die Aufnahme der Katzen sei im August tatsächlich einvernehmlich mit der Tierheimleitung geschehen. Um mehr Personal zur Hand zu haben, seien zwei weitere Fachmitarbeiter aktiviert worden, der Personalschlüssel der damaligen Tierheimleiterin sei zu niedrig gewesen.
Im Einvernehmen mit dem Steuerberater des Tierschutzvereins soll auch eine für dieses Jahr anstehende Mitgliederversammlung bald stattfinden. Es seien einige finanzielle Vorgänge noch zu prüfen gewesen, weshalb sich die Einladung verzögert habe.
Laut Satzung müsse diese Versammlung einmal im Jahr stattfinden, sagt Brandenburg. Dies halte man ein.