Mit der Abgabe von Bücher aus Nachlässen kommen Spenden zum Hilfswerk Opam. Der Kürtener Reiseorganisator Umfulana hilft.
AktionKürtener Reiseanbieter unterstützt Hilfswerk Opam

Der Opam-Vorsitzende Werner Mays mit Tobias Garstka, Geschäftsführer der Umfulana GmbH
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Bücher und das Alphabetisierungshilfswerk Opam: In Kürten passt das bestens zusammen. Gegen eine kleine Spende ab einem Euro aufwärts kann aus einer riesigen Auswahl an abgegebenen Büchern geschmökert und eine passende Lektüre mitgenommen werden.
Der Kürtener Reiseorganisator Umfulana am Karlheinz-Stockhausen-Platz hat dafür ein Büro freigeräumt. Ab sofort können die Lesefreunde kommen, rund 45 prallvolle Bananenkisten mit Büchern warten auf Abnehmer. Der Erlös wandert zu Opam. Jeder einzelne Euro helfe, sagt der Vorsitzender Werner Mays aus Kürten.
Er freut sich über die Aktion und hofft auf viele Unterstützer, die zu den Öffnungszeiten zu Umfulana am Karlheinz-Stockhausen-Platz 7 kommen. Auch eine Spendenbox steht bei Umfulana. 15 Euro im Monat – Akkurat hat Mays aufgelistet, wie teuer der Schulbesuch für ein Kind in Pakistan ist, mit Schulessen, Schulgeld, den Schuluniformen und dem Gehalt für die Lehrer und Herbergswärter.
Bildung als entscheidender Schritt
Es herrsche eine Schulpflicht, aber niemand kümmere sich darum. Kinder als Arbeitssklaven, das sei oft in diesen Ländern Asiens anzutreffen. Um der Armut zu entkommen, sei Bildung oft der erste und der entscheidende Schritt. Das ist der Ansatz, den der gemeinnützige Verein Opam seit vielen Jahren unterstützt. Die 15 Euro seien eine Summe, die hier meist keine große Sache sei. Den Kindern in Pakistan öffne sie aber Türen in ein neues Leben, sagt Werner Mays überzeugt.
Die Jahre der Corona-Pandemie haben auch beim Hilfswerk Opam Spuren hinterlassen. „Wir bekommen oft Bücher aus Nachlässen“, erklärt Mays. Bislang gelang es ihm, die Bücher über eine klösterliche Verbindung nach Hamminkeln am Niederrhein zu geben. Nach Corona sei ihm das nicht mehr möglich. Und die Bücher stapelten sich bei ihm. Tobias Garstka kenne er schon seit über 30 Jahren, an der Wipperfürther Realschule war Mays sein Deutschlehrer.
Bücherkisten geschleppt
„Dieser Raum hier wird im Moment nicht benötigt“, sagt Garstka zum neuen Bücherangebot, temporär könne er ihn Opam zur Verfügung stellen. Die Helfer des Vereins haben in den vergangenen Tagen kräftig mitangepackt und die Bücherkisten zum Stockhausen-Platz geschleppt. Man habe darauf geachtet, dass die Buchrücken nach oben stehen, erklärt Mays.
So könne auf einen Blick geschaut werden, worum es sich bei dem Werk handele. Lexika stehen bei Lexika, Romane bei Romanen, Klassiker bei Klassikern. Für sein Engagement erhielt Garstka jetzt eine Dankesurkunde von Werner Mays.
Auch aus Lindlar und Wipperfürth
Bei Opam, sagt der Vorsitzende, hoffe man auf zahlreiche Interessierte, die auch aus Wipperfürth und Lindlar zur Bücherauswahl kommen. Das Haus am Stockhausen-Platz hat montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Vier bis fünf Stunden täglich widmet sich Mays der ehrenamtlichen Tätigkeit für das Alphabetisierungsnetzwerk. Briefe schreiben, E-Mails beantworten, Projekte anschieben.
Zweimal im Jahr wird der Informationsbrief verschickt, der die Arbeit von Opam ausführlich darstellt. Aus Haiti, Pakistan und dem Kongo wird diesesmal berichtet, Opam ist weltweit tätig. Zu den Weihnachtstagen sei eine neue Idee bestens angekommen, sagt Mays. Statt eines Geldgeschenks konnten Gutscheine für Opam auf den Gabentisch gelegt werden.
Wer 30 Euro spende, habe damit für zwei Schulkinder ein Jahr lang den Schulunterricht gesichert. Weihnachtsgrüße nach Kürten haben die Schulkinder der „Notre Dame de la Medaille Miraculeuse“ aus Haiti geschickt. Die lachenden Kinder auf dem Foto sind der tägliche Ansporn für den Vorsitzenden.