Nach abgewiesener KlageMarseille will Leichlingen verlassen
Reinhold Marseille
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Leichlingen – Die Marseille Kunststoffe GmbH wird Leichlingen nach 35 Jahren verlassen. Das hat Firmeninhaber Reinhold Marseille am Dienstag mitgeteilt. Er reagiert damit auf die Abweisung seiner Schadenersatzklage gegen die Stadt Leichlingen, die vom Landgericht Köln abgewiesen worden ist.
Marseille hatte darin gegen einen Ratsbeschluss geklagt, den er als enteignungsgleichen Eingriff empfunden hat. Das Unternehmen war 1982 in eine bewaldete Sandgrube am Stockberg im Nordwesten des Stadtgebietes eingezogen, für das seinerzeit nur eine ausnahmslos großflächige gewerbliche Nutzung mit eigener Entwässerung genehmigt worden war. „Die dem entsprechende aufwendige Infrastruktur wurde von mit über die Jahre errichtet“, schreibt Marseille.
Niederlage vor Gericht
Vor vier Jahren sollte nun anstelle der Marseille Kunststoff GmbH ein Steingroßhandel dort einziehen. Der Rat wollte dies jedoch nicht, sondern schrieb im Bebauungsplan eine parzellierten Ansiedlung kleinerer Gewerbeeinheiten vor. Marseille klagte auf Schadenersatz und machte einen Verlust von 687 000 Euro geltend, was vom Landgericht abgewiesen wurde.
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Marseille äußert nun „ganz erheblichen Zweifel an der Unabhängigkeit des Gerichtes“: „Diese unverkennbare politische Handschrift erinnert an DDR-Zeiten und ermöglicht mir mit Blick auf Recht und Gesetz, keine weitere Einschätzung des Verfahrens mehr. Mein Vertrauen in die Gerichtsbarkeit ist, was diesen Fall betrifft, nicht mehr ansatzweise gegeben. Um weitere Schäden von meinem Unternehmen abzuwenden, beuge ich mich gezwungenermaßen und werde gegen das Urteil keine Berufung einlegen.“
„Rücksichtslose Ablehnung“
Konsequenzen zieht der Unternehmer gleichwohl: „In Anbetracht dieser zerstörerischen Kräfte und der erfahrenen rücksichtlosen politischen Ablehnung, sehe ich in meiner Heimatstadt Leichlingen für die Marseille Kunststoffe keine Zukunft mehr. Als Junge des Ortes schmerzt es mich sehr; jedoch ich werde diese Stadt Leichlingen nach über 35 erfolgreichen Jahren und erheblichen Steuerzahlungen, mit meinem Unternehmen verlassen.“ (red)